Heizung

30 Jahre Solarstammtisch

Pixapay
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Ingrid Wagner ist stellvertretende Vorsitzende des Vereins Eurosolar Austria und war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Technologie und Warenwirtschaftslehre, WU Wien.

von: Ingrid Wagner

Am Donnerstag, 15. Dezember 1988 etablierte Ing. Franz Niessler zusammen mit anderen engagierten Mitstreitern (Schütt, Reg.Rat Ing. Preissler, Reg.Rat Zdychinec und DI Thomas) den Wiener "Solarstammtisch", ein gut besuchtes Treffen (jeden dritten Donnerstag im Monat) mit internationalem Ruf. Immer wieder nehmen Gäste aus den verschiedensten Ländern daran teil. Er dient zu einem ausführlichen Informations- und Erfahrungsaustausch, Fortbildung, Geschäftsanbahnungen, Präsentationen und Aktionen, Meinungsbefragungen, Stellenvermittlungen, Vorbereitung von EUROSOLAR-Sitzungen.Die meisten Stammtischbesucher besitzen Solaranlagen verschiedenster Art (Solarthermie und/oder Photovoltaik) bzw. sind an Gemeinschaftsanlagen (Windkraft, Photovoltaik, Biomasse, Kleinwasserkraft) beteiligt. Etliche Teilnehmer fahren schon viele Jahre elektrisch, natürlich sauber mit Ökostrom.

Nießler für vollständigen Austausch
Ing. Franz Nießler (1934-2013) war Elektrotechniker und als Journalist in der Öffentlichkeitsarbeit tätig. Zahlreich sind seine Schriften und Vorträge über Erneuerbare Energien. Die Erdölkrise 1973 bestärkte ihn auf seinem Weg für den vollständigen Ersatz fossiler und atomarer Energieträger durch regenerative Energien. Er erstellte regionale Energiekonzepte für Kommunen und initiierte Erneuerbare-Energien-Projekte. Immer wieder plädierte er für die Energieautarkie von Gemeinden und Regionen.Außerdem war er 1989 Initiator der Gründung von EUROSOLAR AUSTRIA.Themen der Referate sind Technologien und Strategien für eine rasche Energiewende . Auch viele ausländische Teilnehmer berichteten über Einsatz bzw. Situation der Erneuerbaren Energien in ihren Heimatländern. Das Ziel von EUROSOLAR AUSTRIA ist ein rascher Umstieg auf 100% heimische Erneuerbare Energien.Die Energiewende bedeutet den Wechsel von Systemen, Technologien und Strukturen. Das ist mehr als nur der Austausch von Kraftwerken und Brennstoffen. Energiewende ist der rasche, vollständige Umstieg auf heimische Erneuerbare Energien unter Einbeziehung von Energieeffizienz und Dezentralisierung.

Intelligenter Energiemix
Es werden die Perspektiven für eine zukunftsorientierte Energiepolitik aufgezeigt und die Konsequenzen dargelegt, die bei einem weiteren Festhalten an den fossilen und atomaren Energien für die gesamte Welt entstehen, wenn nicht so rasch wie möglich ein Umstieg auf 100% einheimische Erneuerbare Energien einsetzt. Österreich hat beste Voraussetzungen und dazu das nötige Know-how für einen raschen Umstieg. Österreich könnte wieder die Vorreiterrolle übernehmen und dies wirtschaftlich bestens vermarkten.Durch einen intelligenten Energiemix mit Erneuerbaren Energien (Sonne, Wind, Wasser, Biomasse, Biogas) und Geothermie kann der gesamte Energiebedarf für Österreich, für Europa, für die ganze Welt gedeckt werden, wie etliche Studien belegen.Neue Studie: 100% Strom aus Erneuerbaren Energien weltweit ist machbar und kostengünstiger als das konventionelle Stromsystem von heute: http://energywatchgroup.org/100erneuerbare-energien-strom-weltweit

Die 2003 erstellte Studie "Energy Rich Japan" zeigt, dass auch eine Industrienation wie Japan schon heute vollständig aus regenerativen Quellen versorgt werden könnte. Atomkraftwerke in diesem so aktiven Erdbebengebiet zu bauen und erst recht wieder das Hochfahren von Atomreaktoren nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima sind ein Extremfall von Unverantwortlichkeit. EUROSOLAR unterstützt die Elektromobilität ganz besonders, da Elektrofahrzeuge sehr Energie effizient und nahezu geräuschlos sind, keine Schadstoffemissionen vor Ort produzieren und ausschließlich mit (heimischen) Erneuerbaren Energien betrieben werden können.

Aktuelle Arbeitsgruppen
AK 15: Nachhaltige Mobilität/ Elektro- und Pflanzenölfahrzeuge Koordinator: Die Arbeitsgruppe hat langjährige Erfahrung mit Elektroautos und den verschiedenen Batterien. Mit Hilfe des AK 15/ Otto Rötzer (Stockerau) wurde eine Reihe von gebrauchten E-Fahr­zeugen (aus der Schweiz und Frankreich) nach Österreich geholt. Besonders erfreulich ist, dass etliche Kleintransporter (z.B. Peugeot Partner, Citroen Berlingo Electrique) im Einsatz stehen. Ein privates Netzwerk für Information und Service- ohne Unterstützung von öffentli­chen Stellen - steht zur Verfügung; so wird die bereits auf über 100 Einheiten angewachsene Flotte am Laufen gehalten und eine nicht unbedeutende Menge an CO2 jährlich eingespart. Etliche dieser E-Autos wurden von Fachleuten durch Umbau mit LiFePo-Batterien auf eine Reichweite von 200 bis 250 km gebracht, weiter als die meisten "neuen" E-Autos. Mitglieder des AK 15 fahren seit Jahren mit diesen Fahrzeugen. Sie legen teilweise wesentlich mehr als 10.000 km/a, teilweise mehr als 15.000 km/a zurück, was einem Dauertest für Alltagstauglichkeit gleichkommt. Von Mitgliedern wurden "neue E-Autos" eingehend getestet und auch einige angeschafft, wodurch nun ein interessanter Vergleich stattfindet. Für unsere Techniker sind natürlich V2H (Vehicle-to-Home) und V2G ( Vehicle-to-Grid) interessant, jedoch sind von den neuen E-Autos wenige dafür geeignet.

Bürokratische Barieren abbauen
Wir setzen uns besonders für den Vorrang Erneuerbaren Energienund für die Aufhebung jeglicher bürokratischer Barrieren beim Einsatz von Erneuerbaren Energien ein sowie für eine kostendeckende Einspeisevergütung bzw. entsprechenden Investitionszuschuss. Speziell für die Aufgabe: "Bildung für eine nachhaltige Zukunft und Bewusstseinsbildung"sind wir schon lange tätig. Durch Veranstaltung von Solarstammtischen in verschiedenen Bundesländern und vielen Auftritten bei Informationsveranstaltungen, teilweise im Rahmen von großen, publikums-intensiven öffentlichen Events (Tag der Sonne, Umwelttag, Messen (wie z.B. BIOEM in Großschönau), Biobauernfest etc.) und natürlich in Schulen sprechen wir mit den interessierten Personen über die Notwendigkeit eines raschen Umsteigens auf einheimische EE. Weiters geben wir Informationen über das gesamte Gebiet der Erneuerbaren Energien - Technik, Potential u.a.m. Ein besonderer Schwerpunkt war schon vor vielen Jahren die Elektromobilität; Eigenschaften und Vorteile von Elektrofahrzeugen, sinnvollen Einsatz, eigene Erfahrungen. Es wurden auch viele Probefahrten mit Interessierten durchgeführt. 


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