And the HTL-Oscar goes to ...

Quelle / alle Fotos: Bosch Österreich
Thomas Prieschl, Jonas Koblmüller, Christian Schlechtl und Jakob Lang (v.l.n.r.) von der HTL Neufelden setzten sich mit einem autonomen Ernteroboter in der Kategorie Industrial Technology durch.
Quelle / alle Fotos: Bosch Österreich

Tief beeindruckt war die Jury des Technik fürs Leben-Preis von den Leistungen der Absolventen der österreichischen Höheren Technischen Lehranstalten bei der Bewertung der 67 eingereichten Diplomarbeiten.

von: Redaktion

196 Schüler von 20 HTL in acht Bundesländern haben heuer am größten unternehmensinitiierten HTL-Wettbewerb Österreichs teilgenommen. Durchgesetzt haben sich Projektteams von der HTL Neufelden, dem TGM Wien sowie den Klagenfurter HTLs Mössingerstraße und Lastenstraße.
Helmut Weinwurm, als Alleinvorstand der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich auch Jury-Mitglied, war begeistert von den vielen Projekten mit Bezug auf „Internet of Things“ und Vernetzung: „Für uns als Bosch sind die Themen Digitalisierung und Vernetzung besonders wichtig. Hier sehen wir immer mehr, welche Rolle das Internet der Dinge und Dienste in unserem täglichen Leben spielt und wie wichtig es ist, rasch Lösungen zu finden, die diesen Bedarf decken.“ Selbst HTL-Absolvent, weiß er die Bedeutung dieses Schultyps zu schätzen. „Die österreichische HTL-Landschaft ist eine wahre Talente-Schmiede. Wir bei Bosch werden auch in Zukunft eine führende Rolle in der Entwicklung neuer Technologien innehaben. In Österreich betreiben wir eine Reihe internationaler Kompetenzzentren für Entwicklung und Fertigung innerhalb der Bosch-Gruppe, dafür benötigen wir auch in Zukunft qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bildung ist der Rohstoff der Zukunft – und damit auch die Ausbildung an einer Höheren Technischen Lehranstalt.“

Kategorie-Sieg Mobility Solutions: Tunnelüberwachungssystem HASCY 
Immer wieder kommt es zu schweren Verkehrsunfällen in Österreichs Autobahntunnels, und bestehende Videoüberwachungssysteme können bei starker Rauchentwicklung Personen nicht mehr erkennen. Um jeden Punkt eines Autobahntunnels jederzeit genau überwachen zu können, haben Gilbert Tanner, Gabriel Tanner und Andreas Maier von der Klagenfurter HTL Mössingerstraße gemeinsam mit Emanuel Ladinig, Daniel Morak, Luca Jörg, Lukas Frisch und Dominik Jerey von der Klagenfurter HTL Lastenstraße in Zusammenarbeit mit der ASFINAG eine innovative Lösung entwickelt: HASCY (kurz für: HTLs Asfinag Safety Cat), ein mit mehreren Kameras ausgestatteter Schlitten, der den Tunnel auf Schienen an der Decke befahren kann. Da auch eine Wärmebildkamera montiert ist, können auch bei dichtestem Rauch Personen erkannt werden. Die Arbeit der Rettungskräfte wird somit optimiert und die Überlebenschance für Unfallopfer gesteigert. HASCY fährt mit bis zu 100 km/h im Tunnel und wird von der Betriebswarte der ASFINAG ferngesteuert. Im Normalbetrieb kann HASCY verwendet werden, um im Tunnel fahrende Gefahrguttransporte zu begleiten oder mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen. HASCY ist ein Gemeinschaftsprojekt von Projektteams der beiden Klagenfurter HTLs: Das Schienensystem inklusive Schlitten wurde von der HTL Lastenstraße angefertigt, die Ansteuerung der Kameras, Videoübertragung, Positionserkennung sowie die Steuerung des Schlittens wurde von der HTL Mössingerstraße übernommen. Diese HTL-übergreifende Zusammenarbeit hat die Jury des Technik fürs Leben-Preis ebenso überzeugt wie der Umfang und der Nutzen des Projektes. „Von der Konstruktion der mechanischen Teile, der elektronischen Systeme und der Vernetzung bis zur praktischen Erprobung – es ist ein sehr gesamthaftes Projekt. Zudem sind der Nutzen für die Gesellschaft sehr groß und die breite Anwendung eindeutig gegeben, somit echte Technik fürs Leben“, erklärte Juror Univ.-Prof. Dr. Bernhard Geringer, Vorstand des Instituts für Fahrzeugantriebe & Automobiltechnik an der TU Wien. 

Kategorie-Sieg Industrial Technology: Autonomer Ernteroboter
Jonas Koblmüller, Christian Schlechtl, Jakob Lang und Thomas Prieschl von der oberösterreichischen HTL Neufelden haben einen Ernteroboter entwickelt und gebaut, der Blütenköpfe von Ringelblumen für die Herstellung von Salben und Tee sammelt. Es handelt sich um einen selbstfahrenden, also autonom fahrenden Ernteroboter, der jeder Witterung standhält und dank künstlicher Intelligenz auf die sich ständig ändernde Umgebung richtig reagiert, denn keine Pflanze gleicht der anderen. „Es handelt sich um ein extrem komplexes System, das unterschiedliche Fachbereiche berührt, das heißt Vernetzung, autonomes Fahren, Mechanik, Optronik mit der Erkennung der Ringelblumen. Alle diese Faktoren wurden hervorragend gelöst, dokumentiert und präsentiert – ein würdiger Sieger des Technik fürs Leben-Preis“, so Juror Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dipl. Wirtsch.-Ing. Wilfried Sihn, Geschäftsführer der Fraunhofer Austria Research GmbH und Vorstand des Instituts für Managementwissenschaften, Betriebstechnik und Systemplanung an der TU Wien.

Kategorie-Sieg Connected Living: BloodFlowMonitoring
Matthias Brinskelle, Christoph Voith, Nenad Avramovic und Philipp Eidkum vom TGM Wien haben eine sehr praktikable Methode zur Blutstrommessung entwickelt, das BloodFlowMonitoring. Mittels optischer Sensoren an den Ohren und Pulsmessung am Hals wird der Blutstrom gemessen. Dazu werden auf beiden Ohrläppchen Dioden montiert, die Licht durchschicken, das Licht wird von einem Empfänger aufgenommen und als Grafik am PC dargestellt. Zusätzlich werden am Hals Sensoren angebracht, die den Puls messen. „Blutstrommessungen sind relativ aufwendig und mitunter auch schmerzhaft. Mit dieser Methode geht es einfacher. Das Projekt betrifft ein Gesundheitsthema und somit uns alle. Deshalb passt es perfekt zum Technik fürs Leben-Preis“, so Jurorin Dr. Andrea Scheichl, MAS, Vizepräsidentin Recht & Support am Österreichischen Patentamt.

Alle Teilnehmer sind Gewinner
Warum es für Schüler von HTLs wichtig ist, am Technik fürs Leben-Preis teilzunehmen, erläuterte Juror Dipl.-Ing. Wolfgang Kern, Leiter der Abteilung II/2 technischer, gewerblicher und kunstgewerblicher Schulen im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung: „Es ist die erste große Bühne, um zu zeigen, was man kann, was man gelernt hat. Vor allem weil es um Technik geht, ist es immer spannend und im Wandel der Zeit. Und es ist so etwas wie ein Gradmesser: Wie gut sind wir vernetzt mit der Technik, was können junge Menschen leisten? Es ist wie ein Blick, ein Fenster in die Zukunft.“ Vom Enthusiasmus, mit dem die eingereichten Diplomarbeiten erstellt wurden, zeigte er sich beeindruckt und beglückwünschte alle, die am Technik fürs Leben-Preis teilgenommen haben.

Virtuelle Bühne für die Siegerprojekte und ihre Macher
„Eine Preisverleihung im Rahmen eines Events mit Live-Pitches der Nominierten konnten wir aufgrund der andauernden Pandemie auch heuer leider nicht durchführen. Da es uns jedoch ein großes Anliegen ist, herausragende HTL-Abschlussprojekte vor den Vorhang zu holen und engagierte Techniktalente mit dem Technik fürs Leben-Preis auszuzeichnen, geben wir den Siegerprojekten in einem Video eine virtuelle Bühne. Zudem werden alle Arbeiten auf unseren Kanälen in den Sozialem Medien sowie auf unserer Webseite www.technikfürsleben.at vorgestellt“, erklärte Angelika Kiessling, Leiterin Unternehmenskommunikation und öffentliche Beziehungen Bosch Österreich sowie Verantwortliche für den Wettbewerb. 
Die Gewinner des Technik fürs Leben-Preis 2021 wurden auch heuer wieder in einem zweistufigen Bewertungsprozess ermittelt: Ausgewählte Bosch-Expertinnen und -Experten treffen im ersten Schritt eine Vorbewertung der Projekte für die prominent besetzte Hauptjury, die im zweiten Schritt die endgültige Bewertung und Auswahl der Gewinner des Technik fürs Leben-Preis übernimmt. Den Preisträgern winkt das begehrte Ticket für ein 6-monatiges Berufspraktikum in einem Unternehmen der Bosch-Gruppe in Österreich sowie die Einladung zu einem exklusiven „BehindTheScenes@Bosch“ an einem Bosch-Standort in Österreich.

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