Bei der Generalversammlung des Weltbiomasseverbandes im Mai wurde Dr. Heinz Kopetz einstimmig als Vorsitzender bestätigt. Ein Gespräch über die Zukunftspläne der wichtigsten erneuerbaren Energiequelle.
Welche Rolle spielt Biomasse außerhalb Europas?
Kopetz: Eine sehr große. In Asien zum Beispiel sind Holz und Holzkohle in der Wärmeversorgung, aber auch zum Kochen weit verbreitet. Auch in Afrika beruht die Energieversorgung zu über 50 Prozent auf Biomasse. Global betrachtet kommt etwa 14 Prozent der Endenergie von der Biomasse.
Lohnsteuern runter, Energiesteuern rauf – diese Forderung gibt es in Österreich seit 30 Jahren, bisher ohne Erfolg. Warum glauben Sie, dass jetzt die Zeit dafür reif sein sollte?
Kopetz: Ohne Erfolg ist nicht ganz richtig, gerade in den letzten Jahren wurden einige kleinere Schritte gesetzt. Aber bisher ist der Erfolg bescheiden, da haben Sie schon recht.
Gerade an der Ethanol-Beimischung zum Benzin gab es immer wieder deutliche Kritik, auch von Umweltorganisationen – weil dadurch in der dritten Welt Monokulturen für unseren Autoverkehr entstehen, anstatt nachhaltige Landwirtschaft und Lebensmittelanbau zu fördern.
Kopetz: Natürlich kann man Dinge immer richtig oder falsch machen. Es gibt sehr gelungene Beispiele, ich denke da an Sierra Leone, wo der Zuckerrohranbau für die Ethanol-Gewinnung mit einer Modernisierung der Landwirtschaft und echte Synergien gebracht hat, sowohl für die wirtschaftlich erfolgreiche Ethanol-Produktion als auch für die nachhaltige Lebensmittelversorgung der Bevölkerung.
Lesen Sie das ungekürzte Interview ab Seite 46 der aktuellen Ausgabe 7-8a/2015!