Die 5. Mitteleuropäische Biomassekonferenz, die von 18.-20. Jänner in Graz stattfand, zeigte zwei gegenläufige Entwicklungen auf: Während international die Bioenergie-Branche im Aufschwung ist, gehen Nachfrage und Forschungsaktivitäten im ehemaligen Biomasse-Vorzeigeland Österreich so stark zurück, dass sogar eine Abwanderung von Know-how droht. Will Österreich hier nicht noch weiter ins Hintertreffen geraten, besteht dringender Handlungsbedarf. Doch derzeit fehle der politische Wille, die Rahmenbedingungen für die effziente Nutzung von Bioenergie an die bestehenden Notwendigkeiten anzupassen.
"Mit dem historischen Abkommen von Paris wurde eine neue Ära im internationalen Klimaschutz eingeläutet", sagte Sektionschef DI Günter Liebel, Leiter der Sektion Umwelt und Klimaschutz im Umweltministerium. Das Schlagwort von der Dekarbonisierung der Wirtschaft lässt sich für Liebel ganz einfach übersetzen: "Raus aus den fossilen Energien!"Bioenergie spielt dabei eine Schlüsselrolle, davon ist der Präsident des Weltbiomasseverbands, der Litauer Remigijus Lapinskas, überzeugt. Schon in naher Zukunft könne die Bioenergie das Dreifache als bisher zur Energieversorgung der Welt beitragen. Dazu sei aber der entsprechende politische Wille nötig, wie es ihn in vielen Ländern bereits gäbe. In Schweden beispielsweise gibt es bereits eine CO2-Abgabe. Damit wird die Energiewende vorangetrieben und gleichzeitig - bei richtiger Anwendung - das Wirtschaftswachstum von den Treibhausgas-Emissionen entkoppelt.In anderen Teilen der Erde beginnt man jedoch erst damit, Biomasse als wertvollen Energieträger zu erkennen.
Lesen Sie den ungekürzten Artikel ab Seite 56 der aktuellen Ausgabe 1-2/2017!