Klima-Lüftung

Bosch investiert in gute Luft!

Bosch
Bosch will Marktführer im Massenmarkt für Elektromobi- lität werden. Bis 2025 soll sich der Umsatz im Bereich der Elektromobilität auf fünf Milliarden Euro verzehnfachen. Im Geschäftsjahr 2018 hat das Technologie- und Dienst- leistungsunternehmen 30 Elektromobilitäts-Projekte im Volumen von mehreren Milliarden Euro akquiriert.
Bosch

„Klimawandel ist keine Science-Fiction. Er findet real statt. Wollen wir das Pariser Klimaabkommen ernst nehmen, darf Klimaschutz nicht nur als langfristiges Fern- ziel verstanden werden. Er muss kurzfristig stattfinden“, sagte Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, anlässlich der Bilanzpressekonferenz. „Auch dem Wunsch der Menschen nach guter Luftqualität in Städten fühlen wir uns verpflichtet.

von: Redaktion

Nach Angaben der Internationalen Energieagentur IEA entfällt nahezu ein Drittel der weltweiten Kohlendioxid-Emissionen auf die Industrie. Bosch intensiviert deshalb seine bereits erfolgreichen Anstrengungen zur CO2-Reduzierung. „Wir sind das erste große Industrieunternehmen, das das ehrgeizige Ziel der CO2- Neutralstellung in nur gut einem Jahr realisiert. Ab 2020 wird Bosch keinen CO2- Fußabdruck mehr hinterlassen“, kündigte Denner an. „Alle 400 Bosch-Standorte rund um den Globus werden von 2020 an klimaneutral sein.“ Dazu setzt das Unternehmen auf vier wesentliche Hebel. Bosch steigert die Energieeffizienz, erhöht den Anteil regenerativer Energien an der Energieversorgung, kauft vermehrt Ökostrom zu und kompensiert unvermeidbaren CO2-Ausstoß. 3,3 Millionen Tonnen CO2 sollen so bis 2020 neutralisiert werden.

Bessere Luftqualität: „Vision Near Zero Immission“
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO leben rund 90 Prozent der Weltbevölkerung an Orten mit schlechter Luftqualität. Bosch verfolgt deshalb ein ehrgeiziges Ziel: „Wir wollen die Luftbelastung durch den Verkehr gegen Null führen. Dafür schauen wir über die Motorhaube hinaus“, sagte Denner. Das Projekt „Vision Near Zero Immission“ umfasst drei Säulen: Bosch entwickelt schadstoffarme Antriebstechniken, führt mit Kommunen Projekte zur Verkehrsverstetigung durch und setzt an eigenen Standorten ein betriebliches Mobilitätsmanagement um.

Optimierte Verbrenner – auch mithilfe künstlicher Intelligenz
2030 werden nach Schätzung des Unternehmens rund 75 Prozent aller neuen Pkw und leichten Nutzfahrzeuge von einem Verbrenner angetrieben. Deshalb investiert Bosch weiterhin hohe Summen in die Optimierung von Benzin- und Dieselantrieben. Das Unternehmen nutzt zur Weiterentwicklung von Verbrennern auch künstliche Intelligenz. Mit ihrer Hilfe steuert Bosch beispielsweise vorausschauend die Abgasnachbehandlung nach Mustern, die sich aus dem individuellen Fahrverhalten ergeben. Das kann die Emissionen des Fahrzeugs weiter reduzieren. Rund 3 500 Mitarbeiter in den Bereichen Abgasnachbehandlung und Abgassensorik erwirtschafteten 2018 einen Umsatz von 2,3 Milliarden Euro. 2025 sollen es bereits drei Milliarden Euro sein.

20 Prozent weniger Schadstoff-Emissionen
Mit nahezu 100 europäischen Kommunen befindet sich Bosch derzeit im Austausch darüber, wie dort konkret die Luftqualität verbessert werden kann. In Stuttgart, Paris und Marseille testet Bosch aktuell eine mobile Messbox. Die neu entwickelten Boxen messen engmaschig den Schadstoffgehalt der Umgebungsluft. Die Messergebnisse und Simulationen sollen weitere Erkenntnisse darüber liefern, welche Zusammenhänge zwischen Emissionen  und Immissionen, also Verkehr und Umwelt bestehen. Ein Projekt mit der Stadt Stuttgart hat gezeigt, dass verstetigter Verkehr die Schadstoff-Emissionen der Bestandsflotte um bis zu 20 Prozent reduzieren kann. Künftig lassen sich mit den Daten der Messboxen hochauflösende Immissionskarten erstellen, mit denen das Verkehrsmanagement optimiert werden kann.

Betriebliches Mobilitätsmanagement: Bessere Luft in Ballungsräumen 
Die dritte Säule des Projekts „Vision Near Zero Immission“ ist das betriebliche Mobilitätsmanagement. Ziel ist es, vor allem in Ballungsräumen das durch Bosch-Mitarbeiter verursachte Verkehrsaufkommen und damit die Emissionen zu reduzieren. Die dazu umgesetzten Maßnahmen reichen von Shuttle-Bussen in großen Städten in Brasilien, China oder der Türkei, über das Angebot zum mobilen Arbeiten hin bis zum Leasing von Fahrrädern sowie Pedelecs.

Elektromobilität: 14 Millionen Fahrzeuge Ende 2022
Auch vom elektrischen Fahren erwartet Bosch einen wesentlichen Beitrag für saubere Luft in Städten. Im entstehenden Massenmarkt der Elektromobilität strebt Bosch die Marktführerschaft an. 2025 will das Unternehmen mit Elektromobilität fünf Milliarden Euro Umsatz erzielen, zehnmal so viel wie 2018. „Im zunehmenden Wettbewerb um die Wertschöpfung im Bereich des Powertrains sehen wir für uns gute Chancen. Unser System-Know-how, unser breites Produktportfolio und Skaleneffekte bei der Produktion machen uns zum Partner Nummer eins für Fahrzeughersteller und Mobilitätsanbieter auf der ganzen Welt“, sagte Denner. Schon jetzt sind mehr als eine Million Elektroautos weltweit mit Antriebskomponenten von Bosch unterwegs, Ende 2022 sollen es 14 Millionen sein. Das Unternehmen hat bereits für 50 Elektrofahrzeug- Plattformen Powertrain-Projekte realisiert. Allein im vergangenen Jahr kamen 30 neu akquirierte Projekte hinzu. „Wir wollen auch der Brennstoffzellentechnik zum Durchbruch verhelfen“, unterstrich Denner.

Automatisiertes Fahren: Weniger Verbrauch und Emissionen
Auch die Automatisierung des Verkehrs wird einen Beitrag zu besserer Luftqualität leisten. Über 30 Prozent Kraftstoff kann automatisiertes Fahren nach Angaben des Forschungsunternehmens KE Consult einsparen, auf deutschen Autobahnen sind es 15 Prozent. Mehr als 5 000 Ingenieure arbeiten bei Bosch zwischenzeitlich am automatisierten Fahren, fast doppelt so viele wie vor zwei Jahren. Denner dazu: „Bis 2022 investieren wir rund vier Milliarden Euro in die Automatisierung und damit in die nachhaltige Mobilität.“

Geschäftsjahr 2018: Umsatz und Ergebnis auf Rekordniveau
„Das Geschäftsjahr 2018 war für die Bosch-Gruppe ein erfolgreiches Jahr“, sagte Prof. Dr. Stefan Asenkerschbaumer, Finanzchef und stellvertretender Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung. Umsatz und Ergebnis lagen erneut auf dem hohen Niveau von 2017. Der Umsatz erreichte 78,5 Milliarden Euro. „Ungeachtet der wirtschaftlichen Herausforderungen werden wir auch 2019 hohe Summen in die Erschließung neuer Technik- sowie Geschäftsfelder und somit in die Zukunftssicherung des Unternehmens investieren“, betonte Asenkerschbaumer. „Auch unser Beitrag zur CO2-Reduzierung und damit zum Klimaschutz wird sich nicht nach der Kassenlage richten, sondern ist von nachhaltiger Natur.

Personalentwicklung: Karrierechancen für Fach- und Führungskräfte
Zum Stichtag 31. Dezember 2018 beschäftigte die Bosch-Gruppe weltweit rund 410 000 Menschen. Das sind etwa 7 700 Mitarbeiter mehr als im Vorjahr. Die Mitarbeiter baute Bosch vor allem in den Regionen Europa und Asien-Pazifik auf. In Deutschland stieg die Zahl der Beschäftigten um rund 1 700. Bosch beschäftigt zwischenzeitlich knapp 70 000 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung, rund 4 000 mehr als im Vorjahr. 27 000 Mitarbeiter sind Software- und IT-Experten. Diese Zahl soll weiter steigen. „In den nächsten fünf Jahren plant Bosch, knapp 25 000 IT- und Software-Experten weltweit neu einzustellen“, sagte Denner.


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