4/2021

Der Energie-Handwerker

Quelle: Weingartner
Jürgen Weingartner: „Um Prozesse zu optimieren, durchlief ich möglichst viele Funktionen – schließlich entschied ich mich, in Österreich als Handwerksbetrieb zu starten.“
Quelle: Weingartner

Das Unternehmen Jürgen Alfred Weingartner ist ein relativ junger Betrieb, der dennoch viel Erfahrung am Feld der Energiedienstleistungen mitbringt – etwa in den Bereichen Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen. Doch man kann noch viel mehr!

von: Martin Pechal

Neben den eingangs ­erwähnten PV-Anlagen und Wärmepumpen verfügt das Unternehmen Weingartner über praktische Erfahrungen aus der Energie- und Finanzwirtschaft sowie Unternehmensberatung. Außerdem pflegt man ein großes Netzwerk an Selbstständigen und erfahrenen Beratern.Dieses Netzwerk ist von großer Wichtigkeit, da die Anforderungen immer höher und kom­plexer werden. „Es ist eigentlich unmöglich, so ein breites ­Wissen in einem Unternehmen zu bündeln“, betont Jürgen Weingartner, Inhaber und Gründer der Firma. Wir wollten es genauer wissen und haben nachgefragt:

Sie sind selbstständiger „Energiedienstleister“ – was kann man sich darunter vorstellen?
Weingartner: Als Energiedienstleister beschäftige ich mich mit Tätigkeiten in der ­Heizungstechnik und darüber hinaus mit Energietarifen sowie mit der Energieerzeugung durch Photovoltaikanlagen.
Unser Bestreben ist es, unsere Kunden mit dem Energiemarkt zu vernetzen – so entstand auch der Namen „Grid for People“ (Anm.: eine „local energy community“ – also die Vernetzung zwischen Energieversorgern und Kunden). Das Handwerk wird einen maßgeblichen Beitrag zur Energiewende leisten. Wir sehen uns als Sektorenkoppler, so ist es möglich die Vernetzung zu realisieren.

Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Weingartner: Auf Basis ­meiner langjährigen Erfahrungen aus den Bereichen Handwerk, Hersteller und Energiewirtschaft konnte ich aus verschiedenen Blickwinkeln die Marktanforderungen analysieren. Jetzt kann ich mich als Selbständiger den Themen ohne Einschränkungen widmen.

Bitte schildern Sie unseren ­Lesern Ihren Werdegang – auf Facebook sieht man, dass Sie einiges an Weiterbildung auch nebenberuflich geschafft haben – was ist Ihr Antrieb und welches Ziel verfolgen Sie?
Weingartner: Ich begann ­eine Doppellehre als Gas-­Wasser-Installateur und Zentralheizungsbauer in einem ­Unternehmen mit ca. 15 Personen. Von 2008 bis 2010 besuchte ich die Werkmeisterschule in Linz, parallel zu meiner Tätigkeit bei einem Hersteller von Solar­thermie-Kollektoren. Weiter­bildungen sind nach wie vor ein ständiger Begleiter, um am Puls der Zeit zu sein. Mein Ziel ist es, mit umfassendem Wissen ­meine Kunden gut beraten zu können und ergänzend neue ­Geschäftsmodelle in den Markt zu implementieren.

Sie waren auch in der Energiewirtschaft tätig – warum der Weg in die Selbstständigkeit?
Weingartner: Ich durfte 7,5 Jahre im Bereich energienahe Dienstleistungen als Produktmanager tätig sein und den ­Bereich Photovoltaik und Heizungstausch mitverantworten. In den letzten Jahren lag mein Fokus auf der dezentralen Energieerzeugung; in verschiedenen Projekten konnte ich mir dazu Wissen aneignen.
Überlegungen zur Selbständigkeit gab es bereits vor meiner Tätigkeit bei dem Energieversorger. Es ergab sich die Chance, ein Start-up in Berlin zu beraten, das war der Auslöser zur finalen Entscheidung. Um die Prozesse zu optimieren, durchlief ich ­viele Funktionen vom Innendiensttechniker bis hin zum Monteur. Schließlich entschied ich mich, nach dem Auftrag in Berlin in Österreich als Handwerksbetrieb zu starten.

Ein paar Worte zur Energiewende aus Sicht eines Installateurs?
Weingartner: Die Energiewende ist für mich eine Wärmewende, da der Energieverbrauch mehrheitlich auf die Heizung und Brauchwasserbereitung ­entfällt. Somit ist klar, dass wir Installateure hier eine bedeutende Rolle einnehmen.
Leider werden uns oft durch ­unklare Förderrichtlinien Steine in den Weg gelegt; wir benötigen einen längeren Zeitraum für ­stabile Förderungen, dann können wir hier einen größeren Beitrag leisten. Es ist sehr wichtig, die Entscheidungsträger gut beraten zu können, um den Produktionsstandort Österreich und Europa nicht zu verlieren.

Diesen Beitrag finden Sie ungekürzt auch ab Seite 6 der aktuellen Ausgabe 4/2021!


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