Wolfgang Knezek ist seit einem Vierteljahrhundert in führenden Funktionen im Sanitär- und Heizungsgroßhandel aktiv. Der SHT-Vorstand ist gleichzeitig Vorstand der Frauenthal Handelsdivision, zu der SHT und ÖAG gehören, sowie Geschäftsführer der Frauenthal Service GmbH. Knezek verantwortet damit das derzeit größte Projekt der Branche: Die Zusammenführung der Serviceabteilungen der beiden umsatzstärksten Großhandelsmarken. Ein Interview über 25 Jahre Veränderungen, über harte, aber faire Verhandlungen und über den Unterschied zwischen Digitalisierung und Schnupfen.
Sie sind heuer seit 25 Jahren bei ein und demselben Unternehmen! Was war Ihr erster Eindruck von der Branche?
Mag. Wolfgang Knezek: Ich kam aus dem Pharmagroßhandel, der in puncto Logistik und Organisation schon sehr weit war. Im Vergleich dazu hatte der Sanitär- und Heizungsgroßhandel noch großes Entwicklungspotenzial. Im Fokus stand die Professionalisierung der Läger, neue Abläufe bei der Kommissionierung, Maßnahmen, um die Drehung zu steigern, und so weiter. Die modernen Zeiten haben Einzug gehalten, die Entwicklung zu schnellerer und professionellerer Lagerwirtschaft hat in dieser Branche damals in den 1990ern begonnen.
Das Profil der Branche hat sich seither stark gewandelt.Die Installationsbranche hat eineinhalb schwächere Jahre hinter sich. War 2014 ein guter Zeitpunkt, die ÖAG zu kaufen?
Knezek: An einen Konkjunkturaufschwung haben wir damals aber auch nicht geglaubt. Uns war klar, dass wir keinen Rückenwind vom Markt bekommen werden, das ist in die Planungen eingeflossen. Die Sache ist die: Wir sind jetzt besser aufgestellt. Größe bringt gewisse Skalierungseffekte mit sich. Das Marktumfeld ist für uns das gleiche, aber wir sind so wesentlich stabiler als andere.
Wie geht es mit den Abholmärkten und den Schauräumen nach der Fusion weiter? Die liegen ja manchmal direkt nebeneinander. Wird das so bleiben?
Knezek: Ja, das wird so bleiben. Jeder Standort unterliegt einer wirtschaftlichen Beobachtung, das war aber auch in der Vergangenheit schon so. Über eine Schließung oder Zusammenlegung werden wir in Einzelfällen erst nachdenken, wenn die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben sein sollte.
Lesen Sie das ungekürzte Interview ab Seite 12 der aktuellen Ausgabe 2/16!