Europäische Energiewende baut Vorsprung aus

www.erneuerbare-energie.at / Montage: Pechal
Der Bericht zeigt eine positive Entwicklung in ganz Europa – allerdings mit einem durchwachsenen Ausblick.
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Die europäischen ThinkTanks Agora Energiewende und Sandbag präsentierten EndeJänner ihre Analyse des europäischen Strommarktes für das Jahr 2018 in Brüssel. Grundlegende Trends: der weitere Rückgang der CO2-Emissionen aus der Stromerzeugung, der klare Rückgang der Produktion aus fossiler Erzeugung und ein Rekordanteil von 32,3 Prozent erneuerbarer Energie am Stromsektor.

von: Redaktion

Die Erneuerbaren sichern damit einen immer größeren Teil der europäischen Stromversorgung. Für Österreich zeigt die Analyse hingegen einen Rückgang der Erzeugung aus Erneuerbaren auf unter 70 Prozent. "Der europäische Trend ist klarer als je zuvor", so Florian Maringer, Geschäftsführer Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ). "Die Analysen zeigen, dass es Zeit wird, die Stromerzeugung in Österreich auf erneuerbare Beine zu stellen, um langfristig modern, sicher und sauber zu bleiben."Die Präsentation von Agora Energiewende und Sandbag ist zum Jahresanfang die erste fundierte Analyse der Entwicklung des europäischen Stromsektors. Dieser ist für rund ein Viertel der europäischen Treibhausgasemissionen verantwortlich (23 Prozent). Die Emissionen konnten 2018 um knapp 5 Prozent gesenkt werden. Besonders der starke Rückgang der Kohleverbrennung in Deutschland und Italien trägt dazu bei. Europaweit ist im Jahr 2018 die Windkraft der größte erneuerbare Energieerzeuger (11,8 Prozent), gefolgt von der Wasserkraft mit 10,6 Prozent, Biomasse (6,1 Prozent) und Photovoltaik mit 3,9 Prozent. Den größten nicht erneuerbaren Anteil hatte die Atomkraft mit 25,5 Prozent. Die Erzeugung aus Fossilen ging um 2,3 Prozent leicht zurück.

Positive Entwicklung in ganz Europa
Im Jahr 2018 zeigte sich in Deutschland noch der Effekt des Ausbaus Erneuerbarer in den vergangenen Jahren. Deutschland konnte im letzten Jahr über 40 Prozent des Stromverbrauchs mit Erneuerbaren decken, während die Kohleverstromung weiter gesunken ist. Insgesamt sank die fossil-nukleare Erzeugung um 17 Prozent. Gleichzeitig ist der Zubau neuer Leistung eingebrochen (der Windenergieausbau sank von 2017 auf 2018 um 55 Prozent). Die Überschüsse aus fossil-nuklearer Erzeugung in Deutschland werden aufgrund des Ausstiegs aus der Atomenergie und der Kohleverstromung deutlich sinken, wenn auch langsamer als notwendig. Es ist zu erwarten, dass Österreich dadurch weniger Strom aus seinem wichtigsten Importland nutzen kann. Neben dem großen Beitrag Deutschlands zur Energiewende am europäischen Stromsektor konnte die Erzeugung insbesondere bei der Wasserkraft in Spanien, Portugal und Frankreich deutlich gesteigert werden, während Großbritannien hohe Zuwächse bei der Windenergie verzeichnete.

Stabilität durch Erneuerbare
Ein anderer Fundamentaltrend war der Hitzesommer 2018. Durch die hohen Temperaturen mussten zahlreiche fossile und Atomkraftwerke aufgrund mangelnden Kühlwassers ihren Betrieb einstellen. In Frankreich und Schweden wurden Atomkraftwerke mit 4.000 MW abgeschalten. In Deutschland mussten 13 Kohlekraftwerke ihre Erzeugung stark einschränken. Im gesamteuropäischen Fokus zeigt sich, dass Erneuerbare in Kombination einen Ausgleich liefern konnten. Während im Sommer natürlich Wasser- und Windkraft weniger Strom erzeugen, hat der starke Ausbau der PV europaweit Wirkung gezeigt und konnte hier ausgleichend wirken. "Das Fazitfür Österreich lautet, dass wir die Energiewende aktiv gestalten müssen und uns nicht mehr auf die fossilen Importe aus Deutschland und Tschechien stützen dürfen", schließt Maringer.

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