Feuer und Flamme für Feuerstein

Die beiden Installations- und Gebäudetechniker-Lehrlinge Tobias Loacker (links) und Alexander Semberger profitieren vom Austausch mit Firmengründer Arnold Feuerstein. Credit: Dorfinstallateur

Die Hans Huber Stiftung nominiert Arnold Feuerstein aus Götzis für den Anerkennungspreis der dualen Berufsbildung.

von: Redaktion

"Gern gmacht, guet gmacht!", lautet die Devise der Lehrlingsausbildung beim "Dorfinstallateur". Dahinter verbergen sich laut Christian Fiechter, Präsident der Hans Huber Stiftung, nicht nur eine eindrückliche Firmengeschichte, sondern auch die von Arnold Feuerstein initiierte Organisations­struktur und seine Werte. Er mache seinem Namen alle Ehre und sei "Feuer und Flamme für seine Ideale".

Stärken der Handwerker fördern
Schon früh hat Feuerstein nach einem besonderen Modell gesucht: Es sollte einerseits den Handwerker fördern, in dem dieser den Fokus auf seine eigentliche Arbeit richten kann, und andererseits ausgezeichnete Entwicklungsmöglichkeiten für aufstrebende Personen bieten. Bereits 1983 entstand aus diesem Hintergrund das "Dorf-Modell". "Meine Idee war, den Mitarbeiter zum Mitunternehmer zu machen, der als selbstständig mit seinem sogenannten Profiteam als kleines Unternehmen im Unternehmen agieren kann - mit eigenen Kunden, Mitarbeitern, Ergebnisverantwortung und Erfolgsbeteiligung", erzählt Feuerstein: "Es funktioniert: Aus den damaligen Lehrlingen wurden Teamleiter und Gesellschafter, die heute die Geschicke des Unternehmens mit großer Verantwortung mittragen." Heute beschäftigt das Unternehmen rund 150 Mitarbeitende und bildet 20 Lehrlinge in drei verschiedenen Berufen aus. Über 200 Lehrlinge wurden seit Bestehen des Dorfinstallateurs ausgebildet, und viele davon halten dem Unternehmen noch immer die Treue. Sie bekommen noch heute viel von der Leidenschaft mit, die Feuerstein prägt: "Für mich war es die schönste Zeit, als ich mit dem Bus unterwegs war und mit meinem Team und den Kunden zu tun hatte. Darum habe ich nach einem Modell gesucht, bei dem der Handwerker auch Handwerker bleiben kann, aber im Hintergrund eine Organisation hat, die das ganze Betriebswirtschaftliche erledigt."

Mit der Lehre zum Erfolg
Mit der Gründung des Dorfinstallateurs wurde ein Modell geschaffen, das auf frühe Förderung des Berufsnachwuchses setzt und die Eigenverantwortung der Mitarbeitenden - gerade auch der Lehrlinge - gezielt fördert. Zwei Lehrlingsausbildner kümmern sich darum, dass die Lehrlinge in diese Firmenkultur hineinwachsen: Sie werden nicht nur zu Höchstleistungen motiviert, sie erhalten auch Lebenshilfe. Wenn es gefragt ist, steht Arnold Feuerstein immer noch mit Rat und Tat und Lebenserfahrung zur Seite. Das Feuer, in jungen Menschen Begeisterung zu wecken, ist ihm selbst nach seinem Rückzug aus der Firma geblieben. Seine ganz persönliche Lebenserfahrung habe ihn gelehrt, wie wichtig es schon für Lehrlinge ist, die eigene Wirklichkeit zu reflektieren und selber Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen.

Firmeneigene Lehrlingsakademie
Bemerkenswert findet Fiechter die Tatsache, dass Teamleiter aufgefordert sind, jüngere Menschen bewusst nachzuziehen und auch Schwächere zu fördern. Feuerstein ist das ein großes Anliegen. Er gibt aber auch zu bedenken, dass die Ausbildner zum Teil sehr gefordert sind: "Es braucht eine positive Einstellung, denn 50 Prozent der Bewerbungen sind gut, bei den anderen 50 Prozent hoffen wir, dass die Jugendlichen den Knopf später auftun."

Nachfolge wird früh geplant
Weiterbildungen von Lehrabsolventen werden beim Dorfinstallateur ebenfalls unterstützt und mitfinanziert. Etliche von ihnen haben die Meisterprüfung abgelegt, und einige der Lehrlinge nehmen heute eine Führungsfunktion im Unternehmen wahr. Gerd Loacker, einer der ersten Lehrlinge, ist heute gar einer der Geschäftsführer des Unternehmens. Arnold Feuerstein war es schon immer ein Anliegen, dass es keine Nachfolgeprobleme gibt und das Wissen im Unternehmen bleibt. Dies ist ein weiterer Vorteil des "Dorf-Modells": Wenn sich ein Teamleiter an der Spitze seiner beruflichen Laufbahn befindet, baut dieser früh genug ein Juniorteam auf, das systematisch mehr und mehr Aufgaben übernimmt.


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