Um das Tagesgeschäft reibungslos abzuwickeln, zählt ein praxisgerechter Fuhrpark zu den Grundvoraussetzungen eines modernen Installationsbetriebes. Neben der Entscheidung über Marke, Type und Anzahl der Betriebsfahrzeuge wirken sich vor allem die Art der Beschaffungsfinanzierung und das Fuhrparkmanagement auf die laufenden Betriebskosten ganz massiv aus.
Prinzipiell hat der Unternehmer die Wahl zwischen Barfinanzierung, Kredit von der Hausbank oder Leasing. In den seltensten Fällen ist das Betriebskonto so prall gefüllt, dass der Fuhrpark bar aus der Firmenkasse finanziert werden kann. Das wäre auch nicht immer empfehlenswert. Steuerberater Mag. Michael Bubla: „In diesem Fall werden Investitionen getätigt, die erst in den nächsten fünf Jahren wieder verdient werden können. Diese Barmittel könnten viel gewinnbringender, nämlich in das Kerngeschäft des Unternehmens, investiert werden.”
Basel III lässt grüßen
Im Zuge von „Basel III” sind die Banken verpflichtet, Kreditrisiko bzw. Ausfallsrisiko bei der Kreditvergabe zu minimieren. Somit soll verhindert werden, dass der Kreditnehmer die ihm gewährten Kredite nicht oder nicht vollständig vertragsgemäß zurückzahlen kann oder will. Wer seinen Fuhrpark über die Bank finanzieren möchte, wird mit erhöhten Kapitalanforderungen und Sicherstellungen seitens der Bank konfrontiert werden. Sind die nötigen finanziellen Voraussetzungen endlich erfüllt, so muss sich in weiterer Folge der Unternehmer um Versicherungen und Fuhrparkmanagement selbst kümmern. Dazu zählen zum Beispiel Vollkaskoversicherung, Service, Reparaturen und Kontrolle bis hin zum Entsorgungsmanagement. Was tun mit alten Betriebsfahrzeugen? Bei einem einzigen Fahrzeug ist der Aufwand überschaubar. Bei einem größeren Fuhrpark wird die Organisation entsprechend aufwendiger und verlangt nach einem firmeninternen Flottenmanager mit entsprechendem Know-how.
Kosten je Kilometer
Eine aussagefähige Größe über den Finanzbedarf eines Nutzfahrzeuges sind die anfallenden Kosten je Kilometer. Diese Ausgaben beziehen sich auf die gesamte Kfz-Nutzungsdauer und beinhalten alle finanziellen Aufwendungen, die mit dem Fahrzeug in Verbindung stehen: vom Anschaffungspreis über Versicherungen, Reparaturen bis hin zu Treibstoff, Öl und Frostschutzmittel. Franz Leberl, Fuhrparkberater Car Consulting: „Im Optimalfall liegen die Kosten für ein Nutzfahrzeug – etwa einem VW Caddy – bei etwa 17 Cent je Kilometer. Mir sind Fälle bekannt, da lagen diese Kosten bei unglaublichen zwei Euro pro Kilometer.” Die Ursachen liegen oftmals im Ankauf von gebrauchten, billigen Nutzfahrzeugen, die in weiterer Folge enorme Finanzmittel für Reparaturen erfordern. Teure Getriebe- und Motorschäden ab 100.000 km sind leider keine Seltenheit und schlagen sich – in diesen Fällen – voll auf die Kasse des Unternehmers. Bei Beratungsgesprächen zeigt sich immer wieder, dass von 100 Betriebsleitern bestenfalls fünf über ihre tatsächlichen Kilometerkosten informiert sind.
Der Kauf von gebrauchten Fahrzeugen, die unüberlegte Anschaffung von „Prestigeautos”, der Ankauf über befreundete Autohändlern und mangelnde Schadensabdeckung durch Versicherungen sind die häufigsten Fehler, welche in weiterer Folge sehr kostspielig werden können.”
Erfahren Sie alles zum Thema Fuhrpark in der aktuellen Ausgabe 10/2012 ab Seite 60.