Fossile Energieversorgung auf wackeligen Beinen

Die Farbbroschüre „Energie.Versorgung.Sicherheit“ im Format DIN A5 umfasst 108 Seiten. Credit: Screenshot

Der Österreichische Biomasse-Verband (ÖBMV) veröffentlichte die neue Broschüre „Energie.Versorgung.Sicherheit“. Namhafte Wissenschaftler und Energieexperten weisen in 15 Fachbeiträgen mit zahlreichen Fotos und Grafiken auf die starke Abhängigkeit Österreichs von fossilen Energien hin und zeigen Wege auf, sich durch den Umstieg auf erneuerbare Energien daraus zu befreien.

von: Redaktion

"Trotz Unterzeichnung des Pariser Klimaschutzabkommens, womit Österreich seinen klaren Willen zur Energiewende bekundet hat, sind wir noch zu 70 Prozent von fossilen Energieträgern abhängig", betont Josef Plank, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes. Während von in Österreich verbrauchten fossilen Energieträgern nicht einmal 9 Prozent aus inländischer Förderung stammen, werden erneuerbare Energien zu 97 Prozent im Inland gewonnen. "Die Erdgasimporte Österreich werden fast gänzlich über eine einzige Pipeline aus Russland bezogen", betont Energieexperte Werner Zittel. Unter den zehn wichtigsten Rohöllieferanten Österreichs befinden sich mit Libyen, dem Irak oder Nigeria Länder, in denen Kriege geführt bzw. Teile von Terrormilizen kontrolliert werden. Die Energieanalystin und Nahostexpertin Karin Kneissl warnt zudem vor Unruhen in Saudi-Arabien. Zudem weist sie darauf hin, dass Russland und die OPEC-Staaten ihren Fokus bei Öl- und Gaslieferungen immer stärker weg von Europa in Richtung Asien, insbesondere auf China, legen. Die Sicherheit unserer fossilen Energieversorgung muss daher in Frage gestellt werden. Dezentrale Energiebereitstellung ist Schutz vor Krieg und Terror. "Aus zunehmendem Ressourcenmangel und Verteilungsungerechtigkeit folgt mit nahezu zwingender Kausalität eine Zunahme von Ressourcenkriegen und Terror", erläutert Professor Wolfgang Kromp vom Institut für Sicherheits- und Risikowissenschaften der BOKU Wien. Besondere Schwachstellen unserer Infrastruktur sieht Kromp in Großkraftwerken und der derzeitigen Form der Energieverteilungsnetze. Gerade deshalb sei eine Dezentralisierung kritischer Infrastruktur bei der Energiebereitstellung sinnvoll, empfiehlt er. In seinem Beitrag verdeutlicht Kromp auch, welche enormen Schäden und menschliches Leid Atomkraft und fossile Energien bei Gewinnung und Transport anrichten können.

Es ist möglich: 100 Prozent Ökostrom
Auch Importe von Kohle- und Atomstrom nach Österreich befinden sich auf einem Rekordniveau, gerade in den Wintermonaten. Marktanalyst Georg Benke verweist in diesem Zusammenhang auf die Problematik kurzfristiger Spitzenlasten als Folge des zunehmenden Stromeinsatzes für Wärmepumpen und Elektroautos. Trotz des steigenden Stromverbrauchs kommt Gustav Resch, TU Wien, in der Studie "Stromzukunft Österreich 2030" zum Schluss, dass eine 100-prozentige Versorgung Österreichs mit Strom aus erneuerbaren Quellen möglich ist.

Energie.Versorgung.Sicherheit


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