7-8/2021

Frauenpower im SHK-Handwerk

Quelle: Boagaz
Sandra Palmetshofer schätzt an ihrer Tätigkeit besonders den großen Abwechslungsreichtum und das eigenständige Arbeiten.
Quelle: Boagaz

Hier dreht sich alles um die Damen der Branche: Dieses Mal erzählt uns Sandra Palmetshofer, Marketing­manager bei der BOAGAZ Management GmbH in St. Pölten, ihre ­Geschichte.

von: Sandra Palmetshofer, B.A.

In der SHK-Branche bin ich ganz zufällig gelandet. Nach der Matura an einer HAK arbeitete ich für einen Konzern in der Finanzbuchhaltung und später als Projekteinkäuferin in einem mittelständischen Unternehmen. Dazwischen entschied ich mich zu studieren und begann 2012 den Studiengang „Produktmarketing & Projektmanagement“ am Marketingcampus Wieselburg der FH Wiener Neustadt. Nach Abschluss des Masterstudiums und auf der Suche nach einer interessanten Stelle bewarb ich mich ganz zufällig 2015 bei BOAGAZ. Damals steckte die Firma noch in der Start-up-Phase und hatte gerade mal einen Standort in Österreich. Die beiden Gründer Rainer Zimmermann und Gerhard Manseder suchten nach jemandem, der dazu bereit war, das Marketing von der Pike auf zu übernehmen und den Bereich aufzubauen. Es war direkt nach dem fertigen Studium der bekannte Sprung ins kalte Wasser, aber es hörte sich einfach sehr interessant an. In den letzten sechs Jahren hat sich sehr viel getan, Tochtergesellschaften wurden gegründet, der Vertrieb wurde auf ganz Europa ausgerollt, es gab ein Rebranding, die Webseite wurde komplett neu aufgestellt und vieles mehr. Langweilig wurde es mir bei BOAGAZ bzw. in der Branche definitiv noch nie.

Reiner Zufall
Ich habe keine technische Ausbildung und auch nie gezielt vorgehabt, in einem technischen Bereich zu arbeiten. Die einzigen beruflichen Berührungspunkte zum technischen Bereich hatte ich in meiner Zeit als Projekteinkäuferin in der Automatisierungs-/Elektrobranche und durch die Arbeit bei BOAGAZ. Gerade in meinem Bereich, im Marketing, ist es nicht wichtig, eine technische Ausbildung zu haben, sondern die Produkte und deren Vorteile zu verstehen und von deren Nutzen überzeugt zu sein.
Die Frage, ob es genügend Frauen in einer technischen Branche gibt, kann nicht allgemein beantwortet werden, denn es hängt vom Arbeitsbereich und vom Unternehmen ab. Bei den SHK-Großhändlern und in der Industrie findet man schon Frauen, allerdings so gut wie nie in den technischen Bereichen. Im Bereich der Installationsbetriebe, außerhalb des Büros, wird es sehr schwer, eine Frau zu finden. Ich selbst habe in den letzten sechs Jahren nur eine einzige Installateurin getroffen. Diese ist zugleich auch Eigentümerin des Installationsbetriebs und somit quasi durch ihren Vater zum Beruf gekommen. Woran das liegt? Aus meiner Sicht an der Darstellung in Filmen, am Spielzeug, an der Erziehung und an unserer Gesellschaft. Man muss sich nur ansehen, wie unterschiedlich einem Mädchen und einem Jungen technische Dinge erklärt werden. Wie häufig zeigt ein Vater seiner Tochter, wie man eine Lampe montiert? Ich würde spontan behaupten: gar nicht. Um mehr Mädchen für Technik zu begeistern, müsste man auch in den Pflichtschulen besser und mehr erklären, welche Möglichkeiten und Jobs es im Technikbereich gibt. Ich hätte ehrlich gesagt mit 14 Jahren keine Ahnung davon gehabt, wie viele technische Berufe es gibt und wie bei diesen der Arbeitsalltag aussieht.

Feine Unterschiede
Ich könnte mir vorstellen, dass die Frage, ob die Branche mit einem höheren Frauenanteil anders aussehen würde, überwertet wird. Sieht man sich männerdominierte Branchen wie Rauchfangkehrer und Maler an, in denen man zunehmend auch Frauen findet, denke ich nicht, dass es in meiner Branche sehr anders wäre. Naturgegeben hat das Thema Familienplanung den größten Einfluss auf die Karriere einer Frau. Aber abgesehen davon denke ich schon, dass Frauen leider (noch) häufig mehr leisten oder stärker dafür eintreten müssen, um dieselben Chancen wie Männer zu erhalten. Das liegt womöglich daran, dass Männer oft direkter und bestimmter ihre Meinung sagen und Forderungen stellen, während Frauen meiner Erfahrung nach vieles oft als gegeben sehen, genügsamer und loyaler sind. Ich denke aber, dass sich hier gerade viel ändert und dass wir uns im Umbruch befinden. Hinsichtlich der Arbeitsweise arbeite ich am liebsten in gemischten Teams.

Diesen Beitrag finden Sie ungekürzt auch auf Seite 10 der aktuellen Ausgabe 7-8/2021!


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