3/2022

Frauenpower im SHK-Handwerk

Quelle: Magdalena Schnabl
Magdalena Schnabl schätzt an ihrem Beruf als Eletro­technikerin vor allem die Vielseitigkeit.
Quelle: Magdalena Schnabl

Hier dreht sich alles um die Damen der Branche: Dieses Mal erzählt uns Magdalena Schnabl, Leiterin Service bei der Elektro Föchterle GmbH in Graz, ihre ­Geschichte.

von: Magdalena Schnabl

Ursprünglich wollte ich im Gymnasium Matura machen, allerdings habe ich schon mit 13/14 Jahren gemerkt, dass es kein Studium gibt, das mich wirklich interessiert – und nur in der Schule zu sitzen, war mir zu langweilig. Meine Interessen waren noch nie frauentypisch; mir war klar, dass ich ­etwas Technisches machen wollte. Einige Freunde hatten damals schon einen Lehr­beruf begonnen, drei davon als Elektriker. Die erzählten mir, wie viel Spaß ihnen die Arbeit mache. Nach meinem achten Schuljahr wechselte ich in die Polytechnische Schule und sah mir einige Berufe an den Schnuppertagen an. Ich war als Spenglerin in einer Werkstatt, im Sondermaschinenbau, im Verteilerbau und als Elektrikerin auf der Baustelle. Die Baustelle gefiel mir am besten, und so suchte ich eine Lehrstelle als Elektro- und Gebäudetechnikerin. In der Berufsschule waren wir 150 Männer und ungefähr fünf Frauen. Die Schule war damals auch nicht auf mehr Frauen ausgelegt, was die Schlafmöglichkeiten im Internat anging. Nach meiner vierjährigen Lehrzeit arbeitete ich noch vier Jahre als Monteurin und begann dann den Meisterkurs, den ich heuer erfolgreich abgeschlossen habe. Jetzt arbeite ich beim Grazer Elektrounternehmen Elektro Föchterle im Kundendienst.

Begeisterung wecken
Junge Mädchen brauchen Vorbilder, um sich besser vorstellen zu können, wie es als Frau laufen kann. Ich denke, viele würden von sich aus gar nicht auf die Idee kommen, ­etwas Handwerkliches zu machen, wenn es ihnen keiner zeigt und sie über ihre Möglichkeiten aufklärt. Viele Männer werden Handwerker, weil es sich einfach ergeben hat. Wer auf die Schule keine Lust mehr hat, nimmt das, wo er jemanden kennt und wo er halt genommen wird. Ich denke, als Frau überlegt man sich das viel genauer. Man weiß, dass es viel schwerer ist als Mann – nicht nur körperlich, auch gesellschaftlich.

Althergebrachte Hürden
Frauen bringen frischen Wind in die Männerdomäne. Unsere Denkweise ist anders – und die Art, wie wir arbeiten. Dazu kommt die andere Art von Gefühl für Menschen und die Kommunikationsfähigkeit, die gerade im Kundendienst den Unterschied macht.
Frauen werden oft nicht ernst genommen, sei es von den eigenen Kollegen oder von Kunden. Wenn ich mit einem Lehrling ­unterwegs bin – unsere Lehrlinge sind oft in meinem Alter –, gehen sie prinzipiell davon aus, dass der Mann der Vorarbeiter ist und ich der Lehrling. Fragen wie „Können Sie das auch?“, „Haben Sie das gelernt?“ oder „Können Sie mir keinen Mann schicken?“ sind leider keine Seltenheit. Frauen trauen sich oft selbst nicht so viel zu, weil sie in ihren Firmen unterdrückt werden. Belästigungen sind leider auch noch immer ein Thema.Viele Firmen geben Frauen nicht die ­gleichen Chancen wie Männern. Ich spreche aus eigener Erfahrung. Es ist schwer, einen Betrieb zu finden, der bereit ist, eine Frau auszubilden. Dann kommen noch Themen wie eine mögliche Schwangerschaft dazu, und schon ist der Traumberuf in weiter ­Ferne. Leider gibt es aber auch Frauen, die die Arbeit unterschätzen. Von Kollegen habe ich von Frauen gehört, die nicht einmal die Leiter tragen wollten, weil sie sich einen Span einziehen könnten.

Diesen Beitrag finden Sie ungekürzt auch auf Seite 14 der aktuellen Ausgabe 3/2022!


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