Frauenpower im SHK-Handwerk 10/24

Hier dreht sich alles um die Damen der Branche: Diesmal erzählt Maria Baresch-Strassmair, Seminarorganisatorin bei Viega Österreich, ihre Geschichte.

von: Ursula Wastl

Ich bin eine Oberösterreicherin mit Herz und Seele. Nach meiner Matura in Linz sammelte ich Erfahrungen in den Krankenhäusern Linz und Vöcklabruck. Heute bin ich glückliche Mutter von zwei Kindern, habe einen wunderbaren Mann an meiner Seite und genieße die Zeit auf unserem Segelboot. Vor einiger Zeit zog es uns an den Attersee, wo ich einen neuen Job im Vertrieb annahm. Und dann geschah etwas Unerwartetes: In der Nähe unseres Hauses wurde eine Baugrube ausgehoben – der Startschuss für meine Karriere bei Viega.

Wenn der Zufall Regie führt …
Es war tatsächlich der Zufall, der mich in diese faszinierende Branche brachte. Ich war bereit für eine berufliche Veränderung, als Viega begann, auf einem benachbarten Grundstück zu bauen. Neugierig geworden, begann ich zu recherchieren und bewarb mich kurzerhand. Dann ging alles sehr schnell: Drei Tage später führte ich das erste Telefonat mit der HR-Abteilung in Attendorn, und nur eine Woche darauf saß ich beim Vorstellungsgespräch mit meinem jetzigen Chef – mit Blick auf meinen zukünftigen Arbeitsplatz. Es hat sich gelohnt: Vier Jahre sind wie im Flug vergangen, ein Zeichen dafür, dass ich wirklich den richtigen Job gefunden habe.

Immer noch zu wenig Frauen

In der technischen Ausbildung der SHK-Branche ist der Frauenanteil leider immer noch verschwindend gering. Viele Mädchen trauen sich einfach zu wenig zu und haben nicht genug Selbstvertrauen, um sich unter die männlichen Auszubildenden zu mischen. Hier müssen wir ansetzen und die Barrieren schon im frühen Kindesalter abbauen. Das erfordert ein gesellschaftliches Umdenken und eine Neudefinition längst überholter Werte und Einstellungen. Interessanterweise sieht es in der Seminarorganisation ganz anders aus. Hier sind es eher die Männer, die unterrepräsentiert sind. Ich denke, das liegt daran, dass Frauen oft die besseren Organisationstalente sind.

Potenzial für Veränderung
Wir müssen kontinuierlich Interesse am Handwerk wecken, und zwar von Kindesbeinen an. Es ist wichtig, das Handwerk „jung & cool“ darzustellen. Werbung kann hier viel bewirken. Wir müssen weg von Aussagen wie „Das kannst du als Mädchen nicht, dafür fehlt dir die Kraft.“ Stattdessen sollten wir Mädchen ermutigen, ihre Fähigkeiten zu entdecken und zu entwickeln. Mit mehr Frauen in der Branche würden wir definitiv ein Mehr an Teamarbeit, Organisationstalent und Kommunikation sehen. Auch würden wir von einer größeren Vielfalt an Ideen und Perspektiven profitieren. Frauen bringen oft andere Herangehensweisen mit, die die Branche bereichern können.

Starke Netzwerke schaffen
Eine der größten Herausforderungen für Frauen, in fast allen Branchen, ist sicherlich der Aufbau eines starken Netzwerks. Frauen in der SHK-Branche sollten sich gegenseitig unterstützen und Mentoring-Programme etablieren. Es ist wichtig, dass Frauen ihre Stärken einsetzen und authentisch bleiben, anstatt zu „verkleideten“ Männern zu werden. Der Schlüssel liegt darin, die einzigartigen Qualitäten, die Frauen mitbringen, zu nutzen und wertzuschätzen.

Team versus Ego
Frauen arbeiten anders als Männer. Ich würde es als „Team versus Ego“ beschreiben. Frauen neigen dazu, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Sie sind oft Multitasking-Talente und ihr Denken ist situationselastischer. Das heißt nicht, dass die eine Arbeitsweise besser ist als die andere – es zeigt einfach, wie wertvoll
Diversität in Teams sein kann.

Lesen Sie den ungekürzten Beitrag auf Seite 10 der aktuellen Ausgabe 10/2024!


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