11/2020

Frauenpower im SHK-Handwerk

Thomas Topf
Theresia Vogel( Geschäftsführerin Klima- und Energiefonds) scheut sich nicht davor, unangenehmes aufzuzeigen, und will die Energiewende zügig vorantreiben.
Thomas Topf

In CvD Ursula Wastls Serie dreht sich alles um die Damen der Branche: Dieses Mal erzählt uns DI Theresia Vogel, Geschäfts­führerin des Klima- und Energiefonds, ihre ­Geschichte.

von: Redaktion

Vorbilder aus der Familie und die Technik haben mich sehr früh begeistert; es war bald klar, dass ich den Weg ins Bauingenieurwesen einschlagen werde. Nachdem ich mich dort für den Wasserbau entschieden hatte, kamen Umweltthemen und Energie dazu, in weiterer Folge die Abfallwirtschaft und alles rund um anthropogene Stoffflüsse. Ich habe in meiner Zeit als Universitätsassistentin in die Forschung hineingeschnuppert und seither beschäftigt mich die Frage, wie das Neue und Innovative in die Welt kommt. Mich faszinieren unsere innovativen österreichischen Unternehmen, insbesondere im Bereich erneuerbarer Energien – unglaublich, wie kreativ und erfolgreich die sind. Man nehme nur die PV: Wer würde erwarten, dass wir hierzulande technologische Weltmarktführer haben? Oder die Bahnindustrie – da spielt Österreich ganz vorne mit. Leider sind Frauen in dieser Branche immer noch unterrepräsentiert. Daher freue ich mich auch, dass ich für Österreich im Rahmen des IEA-Netzwerks C3E (Clean Energy Education & Empowerment) als eine von vier Botschafterinnen ernannt wurde, um mehr – v. a. junge – Frauen für die Energiebranche zu gewinnen. Die Energiebranche hat eine unglaubliche inhaltliche Breite und braucht ALLE klugen Köpfe! Allein im Bereich der erneuerbaren Energien werden wir in den nächsten Jahrzehnten zehntau-sende an Arbeitskräften brauchen. Es ist eine riesige Chance auch für junge Frauen, in dieses prosperierende Berufsfeld einzusteigen.

Die Mischung machts ...
Meine persönliche Erfahrung aus bisherigen Aktivitäten ist, dass eine gute Durchmischung ein Team erfolgreich macht: Frauen und Männer, Junge und Alte, Vor- und Nachdenkerinnen, Langsame und Schnelle … Mehr Vielfalt heißt für mich, dass am Ende die bessere Lösung herauskommt. Und da die Frauen einfach bunter sind – mehr Farbe in mein Berufsleben! Aktuell ist es generell nicht leicht, beruflich Fuß zu fassen; da sind alle gleich betroffen. Prinzipiell steht in Sachen Karriere die Frage nach der Flexibilität im Raum – je flexibler ich bin, desto einfacher lassen sich berufliche Termine unter einen Hut bringen. Bin ich – egal ob Frau oder Mann – für die Kinderbetreuung oder Altenpflege zuständig und zu bestimmten Zeiten nicht verfügbar, brauche ich ein Umfeld und Vorgesetzte, die Meetings und Aufgaben entsprechend gestalten. In Unternehmen und Institutionen, deren Modell auf extremen internen Wettbewerb und permanente Verfügbarkeit ausgerichtet sind, setzen sich dann jene durch, die keinerlei andere Verpflichtungen haben. Es müssen nicht die Bestgeeigneten sein. Nun sind Kinderbetreuung und Altenpflege eben stark bei Frauen angesiedelt – das wissen wir aus der Statistik. Will man mehr Frauen, muss man auch auf die Arbeitsbedingungen und zeiten schauen.

Kinder und Karriere – geht das?
Bei mir ist es sich ausgegangen, es kamen anscheinend viele günstige Faktoren zusammen: Ich hatte zugegebenermaßen nicht den Anspruch, eine „Super-Mum“ zu sein, und ich bin sehr froh, dass ich einen wunderbaren Partner habe, auf den ich mich immer ver-lassen konnte. Dazu kam ein gute Portion Glück – ein wunderbares Kind, tolle Unterstützung durch die Großeltern und eine sehr gute Nachbarschaft mit vielen gleich-alten Kindern. Allerdings, so wirklich planbar war das Ganze nicht, justament zum Zeitpunkt meines Mutterschutzes nahm die Karriere Fahrt auf – da mussten alle sehr agil sein. Die Bezeichnung als Rabenmutter musste ich mir oft anhören, aber es war mir letztlich egal. Mit meiner Branche fühle ich mich sehr verbunden: Innovative Technologien und die Energiewende sowie alle damit verbundenen Herausforderungen sind genau das dynamiesche Umfeld, das ich mir immer gewünscht habe. Die gesamte Energiewelt ist in Bewegung, neue Geschäftsmodelle entstehen, es ist wirklich eine Art Ruck durch das Land gegangen – 2020 ist aus Sicht der Energiewende tatsächlich eine Zeitenwende: Viel mehr Geld für Erneuerbare und Dekarbonisierung, das EAG in der Türe uvm. Das sorgt für eine spürbare Aufbruchstimmung in der Branche der Erneuerbaren. Die Begeisterung und Dynamik ist unglaublich – das spüre ich und das treibt mich an.

Lesen Sie den ungekürzten Beitrag auf Seite 10 der aktuellen Ausgabe 11/2020 oder online am AustriaKiosk!


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