Auf dem Weg zu „100% plastikfrei”
Für die Umstellung von Plastik auf Papier zeichnet bei Hansgrohe das Team Green Company verantwortlich, die innovative Denkzelle der Hansgrohe Nachhaltigkeitsstrategie. Projektleiter Torsten Mayer: „Es ist unsere eigene Motivation, den Nachhaltigkeitsdreiklang Reduce, Reuse & Recycle auch auf unsere Produktverpackungen anzuwenden. Gleichzeitig fordern aber auch immer mehr unserer Kunden im Bereich B2B und B2C dies aktiv ein.“ Durch die Papier-Offensive spart Hansgrohe künftig jährlich rund 312 Tonnen Plastikverpackungen in den deutschen Werken, vor allem im Bereich Kratz- und Schlagschutz, also bei jenen Elementen, die die Armaturen und Brausen in den Kartons vor Kratzern und Transportschäden schützen. Statt Flachbeuteln, Luftpolster, Kettenbeutel, Adhäsionsfolien und Kabelbinder kommen Substitute aus Pappe oder Papier bei den Produktverpackungen zum Einsatz.
„Wir arbeiten aktuell noch daran, eine Quote von 100 % Papier zu erreichen. Wir sagen deshalb ganz transparent: Stand heute fehlen uns noch ein paar Prozent zur vollständigen Zielerreichung“, sagt Mayer. „Grund dafür ist, dass wir jetzt zwar für nahezu alle Produkt- und Oberflächenvarianten sowie Beipacks Alternativen aus Papier haben, diese aber noch nicht vollständig im Produktionsprozess umgesetzt sind. Außerdem gibt es nach aktuellem Stand noch einige unentbehrliche Kunststoff-Bestandteile an Verpackungen, die derzeit aufgrund ihrer Eigenschaften nicht durch Papier ersetzt werden können – sondern lediglich durch recycelten Kunststoff.“
Weniger Plastikverpackungen heißt weniger Mikroplastik im Meer
Allein in Deutschland stammt der größte Anteil am gesamten Plastikmüll aus Verkaufsverpackungen – in Summe rund 1,5 Millionen Tonnen pro Jahr. Weniger Plastik in den Verpackungen reduziert das Risiko, dass Plastik unsachgemäß entsorgt wird, am Ende als Mikroplastik die Gewässer verschmutzt und schließlich Mensch und Tier krank macht. Jedes Teil Plastik in der Natur ist eines zu viel. Das zeigt sich am Beispiel einer Plastikflasche: Sie braucht bis zu 450 Jahre, bis sie sich vollständig im Meer zersetzt. Parallel zum Plastikverzicht reduziert Hansgrohe die Zahl der Verpackungsgrößen und -varianten bei den Produktkartons. Denn weniger und zudem raumsparend gestaltete Produktverpackungen optimieren die Transport- und Lagerlogistik.
Warum Papier statt Plastik?
Papier ist ein hervorragendes Recyclingmaterial, da Papierfasern zehn- bis 25-mal recycelt werden können. Und weil der Papierrecyclingkreislauf mit einer Recyclingquote von 95,4 Prozent europaweit sehr gut funktioniert, ist Papier für Hansgrohe in Zukunft das Verpackungsmaterial der Wahl. Die Plastikabfall-Recyclingkreisläufe in Europa hingegen sind noch nicht optimal aufgestellt. Ein Großteil des in Europa verursachten Kunststoffabfalls wird nicht recycelt, sondern nach wie vor in Drittländer verschifft, mit unklarem Verbleib. Dass hierbei häufig Plastikmüll illegal im Meer verklappt wird, belegen zahlreiche öffentlich gewordene Beispiele.
Hansgrohe engagiert sich für weniger Plastik in der Welt
Hansgrohe ist seit Jahren Sponsor des schwimmenden Professors Andreas Fath. Der Chemiker hat es sich zum Ziel gemacht, die Öffentlichkeit für die Unmengen an Mikroplastik zu sensibilisieren, die über die Flüsse in die Weltmeere und sogar bis in die Arktis gelangen. Dazu hat Fath bereits Rhein und Donau durchschwommen. In diesem Jahr startet sein neues Projekt: Er wird im Sommer 2024 die Elbe durchschwimmen, von der Quelle bis zur Mündung in die Nordsee. Seinen Weg begleiten diverse Wasserproben, Studenten seiner Fakultät – und natürlich Hansgrohe.