Heizung

Ist ein Abbau des Sanierungsstaus möglich?

Luiza Puiu
Der Vorstand des Zukunftsforum SHL: LIM Andreas Rotter.
Luiza Puiu

Das Zukunftsforum SHL zeigt mittels einer aktuellen Umfrage u.a. große Klimaschutz-Potenzial auf: Vor allem Heizöl-Haushalte sind bereit zum Umstieg; ein Maßnahmenmix aus Information, Förderung und steuerlichen Anreizen ist dabei empfohlen.

von: Redaktion

Nicht nur in kalten Winterwochen wie diesen sind die Heizkosten für viele Haushalte eine große Belastung. Vergangenen Oktober hat dazu Meinungsforscher Peter Hajek unter 300 österreichischen Eigenheimbesitzern eine Online-Befragung durchgeführt (max. Schwankungsbreite +/- 5,7 Prozent); die Auswertung liegt nun vor: Haushalte, die mit Heizöl heizen, sehen laut der Umfrage ihr Haushaltsbudget durch Heizkosten besonders belastet (15 Prozent "sehr große", 53 Prozent "eher große Belastung), im Vergleich zum Gesamtsample (6 Prozent "sehr große, 41 Prozent "eher große Belastung). Wer bereits im kommenden Jahr einen Umstieg auf andere Heizsysteme plant, verspürt kostenseitig einen noch deutlicheren Leidensdruck (12 Prozent "sehr große", 65 Prozent "eher große Belastung"). Nach der Detailauswertung gibt es ein Potenzial von rund 30.000 Haushalten, die einen Heizungs-Umstieg noch bis Ende 2019 planen. Andreas Rotter, Obmann des Zukunftsforum SHL und Salzburger Installateur-Landesinnungsmeister, betont dazu: "Damit aus diesen Plänen ein dauerhafter Trend wird, mit dem Österreich den Sanierungsstau überwindet, braucht es rasch einen Mix aus attraktiven unbürokratischen Förderungen, flankierende Maßnahmen im steuerlichen Bereich und viel mehr Information. Dazu haben wir mit dem Zukunftsforum SHL bereits Konzepte vorgelegt. Wer Klimaschutz wirklich ernst meint, handelt jetzt. In die kommende Wärmestrategie des BMNT setzen wir große Hoffnungen auf mutige Schritte für den Umstieg zu modernen Heizsystemen."

Mit (Förder-)Angeboten erreichbar
Zukunftsforum-Vorstand Martin Hagleitner (Austria Email AG/Groupe Atlantic) erklärt: "39 Prozent der Befragten haben einen Umstieg bei der verwendeten Energieform zumindest schon einmal angedacht, konkrete Planungen diesbezüglich werden immerhin von 17 Prozent der Befragten bestätigt. Die Detailauswertungen zeigen uns Potenziale bei Besitzern von Einfamilienhäusern, Personen älter als 50 Jahre, Haushalten mit Ölheizungen und solchen mit Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 2.000 Euro monatlich."Bei den möglichen zukünftig verwendeten Energieformen liegen Wärmepumpen mit 41 Prozent voran, gefolgt von Photovoltaik mit 39 Prozent und Solarthermie mit 29 Prozent  noch vor Pellets (15 Prozent  und Fernwärme (12 Prozent . Etwas abgeschlagen rangieren hier Hackschnitzel (7 Prozent , Biomasse und Gasetagenheizung (je 3 Prozent ."Die Förderung von einem Drittel der Umstiegskosten ist laut Umfrage ein guter Richtwert, damit eine Förderung nicht nur Mitnahmeeffekt ist. Die Bundesregierung sollte ihre Pläne konsequent umsetzen und auch Sanierungsvorgaben machen. Statt kostspieliger und aufwändiger Gebäudedämmung ist oft die Erneuerung von Heizung und Warmwasserbereitung in Verbindung mit der Dämmung der obersten Geschossdecke das Mittel der Wahl, um einen Großteil des Einsparungspotenzials mit überschaubaren Kosten zu verwirklichen", erläutert Hagleitner.

Beratungskompetenz nutzen
Als größtes Hindernis für den Umstieg werden von 69 Prozent jener Befragten, die einen Umstieg angedacht oder geplant haben, die Kosten genannt. 16 Prozent erwähnen die technischen Voraussetzungen. Daher gilt laut Rotter: "Konsumenten, die 2019 eine neue Heizungs- und/oder Warmwasserbereitungsanlage anschaffen wollen, sollten bald den Installateur ihres Vertrauens aufsuchen und sich beraten lassen, damit sie ihr Geld bestmöglich investieren. Denn jedes Gebäude ist von den Anforderungen und der Versorgungssituation unterschiedlich." Besonders engagierte Installateure hat das Zukunftsforum auf https://www.dieinstallateure.at/heizung/sanierungsberater-finden als "Sanierungsberater" gelistet, die für moderne Lösungen - vor allem für erneuerbare Energie - zur Verfügung stehen. Derzeit umfasst die Liste bundesweit rund 550 Betriebe. Außerdem befindet sich ein Energiesparrechner für einen ersten Überblick auf der Website.


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