Das Bau- und Energiekonzept, das die Initiative vorantreiben will, steht auf zwei Säulen: Die Energieversorgung für die Raumwärme, Warmwasser und Strom muss zu 100 Prozent CO2-frei erzeugt werden und die Gebäudehülle soll zu 100 Prozent CO2-neutral sein. Wir haben mit dem Gründer, Geschäftsführer und Obmann Peter Stockreiter über seine Motivation, Ziele des Vereins und das Solarhaus-Konzept gesprochen.
Das Netzwerk Solarhaus ist eine neue Initiative – warum haben Sie diese gegründet?
Peter Stockreiter: Es gibt eine hohe Notwendigkeit für die CO2-Reduktion, was kaum noch von jemandem bestritten wird. Und es gibt einen großen Nachholbedarf in puncto Wärmewende. Laut einer Studie der TU Wien von 2018 werden immer noch 60 Prozent der Wärme in Österreich mit fossilen Energieträgern erzeugt. Das führt dazu, dass rund 20 Prozent des heimischen CO2-Ausstoßes durch das Heizen verursacht werden. Hier liegt also ein bedeutender Hebel, um Treibhausgase einzusparen, was sofort möglich wäre.
Was ist der Zweck der Initiative „Netzwerk Solarhaus“?
Stockreiter: Wir wollen handeln und sofort anwendbaren, effektiven Klimaschutz mit vorantreiben, anstatt auf „Lösungen von oben“ zu warten. Deshalb machen wir unser Solarhaus-Konzept bekannt und sorgen dafür, dass es möglichst oft in die Praxis umgesetzt wird.
Wer sind ihre Partner?
Stockreiter: In unserem Netzwerk sind Industriebetriebe aus der Bau- und Haustechnikbranche ebenso wie Gewerbebetriebe, Architekten, Planer, Baumeister, Zimmerer und Installateure. Unsere 32 Gründungspartner haben ihren Sitz in Österreich, Deutschland und Südtirol. Wir arbeiten auch mit dem Forschungsinstitut AEE INTEC, mit klimaaktiv, der Klimaschutz-Mitmachbewegung des österreichischen Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus und dem Haus der Baubiologie in Graz zusammen.
Was unterscheidet Sie von anderen ähnlichen Vereinen?
Stockreiter: Wir sind industrieneutral, und diese Unabhängigkeit von der Industrie ist uns auch sehr wichtig. Es geht uns darum, praktikable Konzepte zu realisieren und nicht eine Industriesparte zu fördern. Außerdem haben wir strengere Kriterien definiert, eben die komplett CO2-freie Energieversorgung für Wärme und Strom. Und unsere Partnerbetriebe bekommen Gebietsschutz.
Lesen Sie das ungekürzte Interview ab Seite 46 der aktuellen Ausgabe 5/2019!