Kochers „Fokus auf KMU“ hinterfragt

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Der Mittelstand möchte gerne wissen, ob jetzt wirklich was weiter geht.

von: Wolfgang Lusak

Die unabhängige Mittelstands-Plattform „Lobby der Mitte“ hat den von Wirtschaftsminister Martin Kocher vorgelegten „KMU im Fokus“-Bericht 2021 analysiert und kommentiert. Lobby der Mitte-Gründer Wolfgang Lusak empfindet den neuen KMU-Bericht als „sehr gute Übersicht über die Situation der Klein- und Mittelbetriebe nach den Pandemie-bedingten Einbrüchen in 2019/2020, als mit zielführenden strategischen Ansätzen ausgestattet sowie als Wertschätzung und Orientierungshilfe für den Mittelstand“. Aber der Mittelstand sei durch frühere ungehaltene Versprechen leidgeprüft, er wolle gerne wissen, ob jetzt wirklich was weiter ginge und hätte da auch noch einige Vorschläge.
Lobby der Mitte greift Kochers aktuelle Aussage, dass die KMU „in Österreich die zentrale Säule unserer Wirtschaft sind“ auf und weist darauf hin, dass diese Aussage auch schon alle seine Amtsvorgänger getätigt und dennoch nicht dazu geführt hätten, die „zentralen Benachteiligungen der KMU bzw. des unternehmerischen Mittelstands zu beseitigen.“ Lusak beklagt die permanente Steuerungerechtigkeit welche die KMU gegenüber den großen Konzernen ertragen müssten und fordert „gleiche Besteuerung unabhängig von Rechtsform und Größe des Unternehmens jetzt.“ Die geplante Einführung der Konzern-Mindeststeuer von 15% solle rasch umgesetzt werden, die Erträge mögen zur Finanzierung der Lohnebenkosten und Entlastung der Einkommen verwendet werden. Weiters soll die „unverhältnismäßige Belastung durch Bürokratie“ – sie würde die KMU-Geschäftsführer bis zu einem Viertel ihrer Arbeitszeit kosten – beendet werden. Außerdem fordert er  besseren Zugang zu Kapital und zu Fachpersonal, weil sonst für das laufende Geschäft aber auch notwendige Investitionen oder Innovationen die Ressourchen fehlen würden. Lusak konzidiert, dass mit den drei im KMU-Bericht erläuterten strategischen Schwerpunkten a) Kapazitätsaufbau und Unterstützung des Übergangs zu Nachhaltigkeit und Digitalisierung, b) Abbau regulatorischer Hürden und Verbesserung des Marktzugangs, c) Verbesserung des Zugangs zu Finanzierungsmöglichkeiten schon die richtigen Themen angesprochen wurden, bittet aber um konkrete Einbindung in die Umsetzung, „weil wir wissen, wo genau anzusetzen ist“. Die Belastung für Führungskräfte und Mitarbeiter im Mittelstand sei mittlerweile so hoch, dass „immer nur das Dringende vor dem Wichtigen“ getan werden könnte und für strategische Zukunftsausrichtung praktisch keine Zeit mehr bliebe. „Viele kämpfen darum, wenigstens die bestehenden Aufträge zu erfüllen, andere ums nackte Überleben. Hotels, Gastronomie, Verkehrsbetriebe stehen immer noch im Minus, die anderen kommen im Tagesgeschäft kaum nach.“
„Wir sollten manchmal auch das Wichtige vor dem Dringenden tun, können das aber aus Ressourchenmangel nicht“, drückt Lusak die Stimmung im Mittelstand in seinem Brief an BM Kocher aus.
Gleichzeitig verweist Lusak darauf, dass der unternehmerische Mittelstand nicht nur 7% der Bevölkerung ausmache, sondern auch eine eng verbundene Community der Familien, Mitarbeiter, Partner und Kunden um sich geschaffen hätte. Die sogenannte „Wertegemeinschaft Mittelstand“, laut Repräsentativ-Umfrage rund ein Drittel der Bevölkerung, bekenne sich zum unternehmerischen Mittelstand mit seinen Werten Leistung, Eigentum, Nachhaltigkeit und Fairness. Das hättet aus seiner Sicht eine bedeutende Wähler-politische Relevanz. 


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