11/2021 Heizung

Lehrlingsausbildung mit Herz und Verstand

Quelle/alle Fotos: energy4rent
Neue energy4rent-Niederlassung in Brunn am Gebirge.
Quelle/alle Fotos: energy4rent

Als Pionier und Marktführer im Bereich mobiler Energie ist es nicht nur wichtig, in innovative Strukturen, sondern auch in die Ausbildung der Mitarbeiter zu investieren.

von: Martin Pechal

Im Herbst 2021 bereitete energy4rent für den diesjährigen Linz-, Innsbruck- und Grazathlon das warme Duschwasser mit einem energyMOBIL Wärme 600 kW auf. Im Rahmen eines 11 km langen und sehr spektakulären Hindernislaufs wurden die Ausdauer, die koordinativen Fähigkeiten und der Ehrgeiz der Teilnehmer auf die Probe gestellt. Nach dem Aufbau der Anlage stellte sich unser aus Somalia stammender Erwachsenenlehrling Khaalid Abdi Hassan auch noch dem Grazathlon und erreichte ohne Training als einer von insgesamt rund 3.500 Teilnehmern den 884. Platz. Wie man sieht, ist das energy4rent-Team nicht nur kompetent, sondern auch sehr sportlich.

Im Gespräch mit Lehrling und Lehrherren
„Der österreichische Installateur“ sprach mit Lehrling Khaalid Abdi Hassan sowie seinem Lehrherrn, dem energy4rent-Geschäftsführer Dr. Georg Patay:  

Hr. Abdi Hassan, wie kamen Sie auf die Idee, sich bei energy4rent zu bewerben?
Khaalid Abdi Hassan: Ursprünglich hatte ich eine Elektrikerlehrstelle gesucht. Von Johann Linsberger habe ich dann erfahren, dass energy4rent eine Hilfskraft im Lager sucht, und diese Gelegenheit habe ich dann gleich wahrgenommen. Diesen Schritt habe ich bis heute nicht bereut. So einen Lehrbetrieb kann man sich nur wünschen, der nicht nur fachlich, sondern mir auch sprachlich weiterhilft. Ich bekomme immer Unterstützung und jeder hat ein offenes Ohr für mich.
Darüber hinaus ist es mir ein großes Anliegen, Menschen und Kunden helfen zu dürfen, wenn sie in Not sind und Hilfe benötigen. Es macht mich glücklich, immer wieder zu sehen, wie sich unsere Kunden freuen, wenn wir ihnen helfen können – dies war auch der Grund, warum ich mich bei energy4rent beworben habe.

Wie lange sind Sie bereits bei energy4rent?
Abdi Hassan: Ich bin seit fast drei Jahren dabei. Zuerst bot man mir eine Stelle als Hilfskraft an – ich wollte aber mehr. Ich habe diesen Wunsch bei Johann Linsberger und Georg Patay deponiert, und mir wurde die einmalige Chance gegeben, eine Lehre als Installateur zu beginnen. Für mich ist energy4rent wie eine große Familie – wir halten zusammen und das Arbeitsklima ist super! 

Was wurde vom Arbeitgeber verlangt? Gab es so etwas wie einen Einstiegstest?
Abdi Hassan: Ich bin bereit, Neues zu lernen, habe dabei Spaß und fühle mich wohl. Einen Einstiegstest gab es nicht, mir wurde einfach die Chance gegeben, bei energy4rent anzufangen.

Was sind Ihre Aufgaben im Betrieb?
Abdi Hassan: Ich bin teilweise für die Anlagenprüfungen in Plainfeld, aber auch für die Warenannahme und -auslieferung zuständig. Bei größeren Projekten fahre ich gemeinsam mit meinen Kollegen mit und helfe ihnen. So war ich bereits österreichweit auf Großbaustellen und konnte sogar bei Dampfkesselmontagen mithelfen. Meine liebsten Projekte sind Events. So auch die diesjährigen Laufevents in Linz, Innsbruck und Graz. Hier konnte ich nicht nur unsere Anlage für die Warmwasserbereitung gemeinsam mit meinem Kollegen Dominik aufstellen, sondern ich hatte sogar in Graz die Möglichkeit, selbst mitzulaufen und unsere eigenen Dienstleistungen – d. h. warme Duschen nach dem Lauf – selbst zu nutzen.

Wie sehen Ihre Pläne für die berufliche ­Zukunft aus?
Abdi Hassan: Bevor ich meine Lehre als Installateur abschließe, möchte ich unbedingt noch den Stapler- und Anhänger-Führerschein machen, um dann nach meiner Lehre auch selbstständig Anlagen ausliefern und montieren zu können. 

Dr. Patay, gibt es den Ausführungen von Khaalid Abdi Hassan etwas hinzuzufügen?
Dr. Georg Patay: Was wir an Khaalid alle schätzen ist seine positive Lebenseinstellung und Ausstrahlung. Wenn ich morgens in die Firma komme, dann strahlt er über das ganze Gesicht. Khaalid steckt unser Team mit seinem Optimismus und seiner Lebenslust an – er ist ein extrem wertvolles Teammitglied geworden. Auch sein Kollege Dominik, der mit ihm zusammen gerne Einsätze fährt, schätzt diese Eigenschaften. So wickelten Khaalid und Dominik u. a. die diesjährigen Laufveranstaltungen in Linz, Innsbruck und Graz gemeinsam zur Zufriedenheit unserer Kunden ab. Übrigens sehe ich den Event­sektor als durchaus interessantes Geschäftsfeld, bei dem es sich lohnt, die Stärken von energy4rent noch besser einzusetzen.

Wie geht es Ihnen in der Rolle als Lehrherr?
Patay: Man kann nicht immer nur über den Fachhandwerkermangel jammern, jeder von uns kann aktiv etwas zur Lösung dieses akuten Problems beitragen. Die Branche müsste viel intensiver am Image des Installateurs selbst arbeiten, nur so werden wir junge wissensdurstige Mitarbeiter für unsere Branche begeistern. Denn wer, wenn nicht die Installateure selbst, haben einen „Green Job“. Das Handwerk ist zukunfts- und ­krisensicher und technisch anspruchsvoll. Dieser Imagetransfer gehört in den Markt kommuniziert. Ich selbst habe die Lockdowns genutzt, um alle Formalkriterien für einen „Installateur-Lehrherrn“ zu erfüllen. Es war sehr zeitaufwendig, hat sich aber gelohnt. Ohne Unterstützung meines gesamten Teams könnte ich diesen verantwortungsvollen Bildungsauftrag nicht wahrnehmen. Ausbildung ist Teamarbeit! Ich finde es einfach schön, jungen Menschen die gemachten Erfahrungen weiterzugeben.

Gratulation zur neuen Niederlassung in Brunn/Gebirge bei Wien! Was hat diese notwendig gemacht?
Patay: Kompetenz, Reaktionsgeschwindigkeit und Kundennähe zählen zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren in unserem Marktsegment. Nur mit zukunftsweisenden Strukturen und innovativen Produkten und einem motivierten Team können wir die Energiewende aktiv mitgestalten. Um für diese zukünftigen Herausforderungen optimal gerüstet zu sein, haben wir uns dazu entschlossen, eine neue 1.000 m2 große, verkehrsgünstig gelegene Niederlassung im Süden von Wien zu eröffnen.
Gepaart mit einem aufgestockten, modernen Fuhr- und Anlagenpark sowie einem verstärkten Technikerteam könnten wir ab sofort binnen vier Stunden unsere mobilen Energielösungen in ganz Österreich aus­liefern, wenn dies nötig ist.

Wie ausgelastet ist energy4rent aktuell?
Patay: Als führender Anbieter für mobile Energie in Österreich, mit 20-jähriger Erfahrung, ist es uns besonders wichtig, diesen energetischen Transformationsprozess aktiv mitzugestalten und zu begleiten. Wir führen laufend Gespräche mit Innungen, Verbänden und der Politik, um die Leistungsfähigkeit unserer Branche aufzuzeigen.
Als österreichischer Marktführer sehen wir es als unsere Verpflichtung an, diese Vorreiterrolle einzunehmen. Wachstum muss man sich hart erarbeiten – auch Marktwachstum! Mein Motto dazu: „Wer nicht selbst gestaltet, wird fremd gestaltet, denn Gestaltung ist immer präsent.“ Dank der Finanzstärke der Heizkurier Gruppe ist es uns möglich, allein in diesem Jahr zehn weitere energyMOBILe im Leistungsbereich von 150 kW bis 1.000 kW anzuschaffen. Mit unserem erweiterten Team sind wir für die Winter­saison 2021/22 gut gerüstet. Gerade bei der von der Politik eingeleiteten Energiewende und den veralteten Ölheizungen ist es wichtig, verfügbar zu sein. So gesehen hängen Verfügbarkeit und Auslastung eng miteinander zusammen.

Ist geplant, weiter Personen für die Niederlassung in Brunn/Gebirge zu engagieren?
Patay: Ein stabiles Wachstum ist nur mit guten und motivierten Mitarbeitern möglich. Wir suchen immer nach kompetenten Teammitgliedern, die bereit sind, sich aktiv in einem Unternehmen mit flachen Strukturen und gutem Betriebsklima einzubringen. Anscheinend haben wir in der letzten Zeit nicht allzu viel falsch gemacht, denn unsere jüngsten Personalzugänge haben sich bei uns aktiv selbst beworben und sind noch dazu hoch qualifiziert. Wer sich also in einem innovativen Unternehmen einbringen will, kann sich jederzeit bei uns bewerben.

Bei der Pressekonferenz anlässlich der Eröffnung der neuen Niederlassung haben Sie in etwa folgenden Satz gesagt: „Wir werden die Energiewende ohne leitungsgebundene Struktur(en) nicht schaffen“ – was erachten Sie für eine gelungene Energiewende als notwendig?
Patay: Grundsätzlich gibt es bei der Energiewende nicht nur „eine“ Lösung, sondern ein Bündel an Maßnahmen. Wenn wir uns ausschließlich auf die Transformation im Stromsektor konzentrieren und in Zukunft sowohl Verkehr als auch Wärme über diesen Energieträger abdecken wollen, dann werden wir bald in einer Sackgasse landen. Eine wirkungsvoll geplante Energiewende muss auf drei stabilen Säulen stehen: Energiesparmaßnahmen, die Anhebung des Anteils der Erneuerbaren und schließlich muss man auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Energieproduktion und Verbrauch achten. Ohne Nutzung der bestehenden Gasinfrastruktur wird der Wandel auf 100 Prozent Erneuerbare in 2040 nicht möglich sein. Erneuerbare Energieträger sind extrem volatil und hier kann der Energieträger Gas dank Infrastruktur, hervorragender Speicherfähigkeit und Energiedichte einen wesentlichen Beitrag leisten.

Welche Rolle spielt energy4rent bei der ­Energiewende?
Patay: Wir nehmen eine wichtige Brückenfunktion auf dem Weg zur Klimaneutralität ein. Allein um Österreichs Wärmesektor bis 2035 ölfrei zu machen, müssten pro Jahr zusätzlich ca. 40.000 Wärmeerzeuger umgestellt werden. Diese Herausforderungen können wir trotz akutem Fachhandwerkermangel annehmen. Das funktioniert, indem wir die Heizungssanierung in die kalte Jahreszeit und ohne Komfortverluste verlegen. Weiters können wir auch Fehlinvestitionen durch überhastete Reparaturen in das alte Heizsystem verhindern, wenn wir Nachdenkzeit für die Kunden mit unseren Mietlösungen schaffen. Mobile Energie kann auch als Übergangslösung bei fehlender Infrastruktur – etwa dann, wenn noch kein Biomasse-Fernwärmeanschluss vorhanden ist – dienen. Unsere heuer angeschafften Wärme energyMOBILe von Heizkurier sind um bis zu 40 Prozent leichter als marktübliche Anlagen. Dank diesem Produktions-Know-how von Heizkurier sind wir sogar in der Lage, eine mobile Wärmeanlage mit einem Megawatt und einen 1.500-Liter-Öltank unter 3,5 Tonnen zu bauen. Damit sind wir einzigartig am Markt. Leistungsstarke, rasche Hilfe ist damit gewährleistet – und das mit geringsten CO2-Emmissionen beim Transport.

Meine Herren – besten Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!

Diesen Beitrag finden Sie auch ab Seite 34 der aktuellen Ausgabe 11/2021!


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