10/2021

Lernt ein Handwerk, damit eure Leistung sichtbar wird!

Quelle: Schnöller
LLW Franz D. Schnöller in ­seinem Familienbetrieb, der ­Installationsfirma BARWA auf der Wiedner Hauptstraße in Wien
Quelle: Schnöller

Teil 7 unserer Serie rund um das Thema Fachhandwerks- nachwuchs und Lehrlings­ausbildung – dieses Mal mit Antworten aus Wien.

von: Martin Pechal

Im Gespräch mit Franz D. Schnöller, dem Wiener Landeslehrlingswart, über seine wichtigsten Anliegen im Bereich Jugendarbeit, betriebliche Aktivitäten und die Zukunft der Branche.

Seit wann sind Sie im Amt und was war Ihre größte Motivation, Landeslehrlingswart zu werden?
Schnöller: Ich bin mittlerweile seit gut zehn Jahren Landeslehrlingswart für die Wiener Installateure. Zum Zeitpunkt meiner Nominierung war ich umgefähr Mitte 20 und habe mich daher noch gut an meine ­Jugendzeit erinnern können.
Zudem macht mir die Arbeit große Freude und ich kann mich aufgrund der stetigen Zusammen­arbeit mit Jugendlichen nach wie vor sehr gut mit den Heranwachsenden ­identifizieren ...
Ein ­positiver Aspekt meiner Aufgaben ist also auch, dass die Arbeit als Lehrlingswart jung hält. Außerdem ist die Aus- und Weiter­bildung meines Erachtens nach eine der wichtigsten und fundamentalsten Grundmauern unseres Gewerbes, welches uns ­allen einen gewissen Wohlstand sichert.

Was hat sich in den letzten Jahren geändert?
Schnöller: Die immer größer werdenden Schwankungen des Ausbildungslevels der Lehrlinge sind aktuell sicherlich die größte Herausforderung. Neben unterschiedlichen Deutsch-Kenntnissen sind auch die mathematischen Fähigkeiten und das Allgemeinwissen der Jugendlichen sehr unterschiedlich positioniert, wodurch eine allgemeine Ausbildung sowohl in der Berufsschule als auch im Lehrbetrieb erheblich erschwert wird. 
Außerdem verlangen die breiter werdenden Fächerungen der Arbeitsausführungen im Installationsgewerk den schulischen ­sowie den betrieblichen Ausbildungsmaßnahmen sehr viel ab. Die Ausbildung an sich wird also immer intensiver, individueller und umfangreicher bei gleicher Lehrzeit­dauer – gerade deshalb wäre die Forcierung des vierten Lehrjahres unbedingt zu unterstützen.

Welche Ziele wurden bereits erreicht?
Schnöller: In Wien wurde ein Aus­bildungszentrum für Lehrlinge, Monteure und angehenden Meister errichtet, in dem bereits zahlreiche Vorbereitungen, Schulungen und Prüfungen abgehalten wurden.
Die enge Zusammenarbeit zwischen den Lehrbetrieben, der Landesinnung und der Berufsschule ermöglicht einen ständigen Erfahrungsaustausch und eine Qualitäts­sicherung für die Ausbildung. In Zusammenarbeit mit der Bundesinnung wurden und werden die Prüfungsagenden immer weiter vereinheitlicht, um flächendeckend gemeinsame Qualitätsstandards gewähr­leisten zu können.

Welche neuen Herausforderungen kamen hinzu?
Schnöller: Die mittlerweile enorm hohe Dichte an verschiedensten Installations­materialien und deren Verarbeitung sowie die Vielzahl an unterschiedlichen Heizungstechnologien, aber auch die sich ständig ­ändernden Normen bzw. Richtlinien stellen uns vor große Herausforderungen.

Die wichtigsten Agenden aktuell?
Schnöller: In Wien liegt momentan das Augenmerk auf die im März 2022 statt­findenden Bundeslehrlingswettbewerbe, an deren Organisation bereits jetzt intensiv ­gearbeitet wird. Anfang nächsten Jahres soll im Zuge der Frauenthal EXPO am Messe­gelände Wien ein Schaubewerb der Wiener Installateurlehrlinge stattfinden.

Diesen Beitrag finden Sie ungekürzt auch ab Seite 6 der aktuellen Ausgabe 10/2021!


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