Klima-Lüftung

Luftschleieranlagen

Luftschleieranlagen über Rolltoren in der gekühlten Ladezone von Nagel Buxheim. Credit: Frigoquip

Kaltluft ist bis zu 20 Prozent schwerer als Warmluft. Bei offenen Kühl- und Gefrierraumtüren strömt diese deshalb unten durch die Türöffnung hinaus – durch die obere Türöffnung strömt Warmluft in den Kühlraum hinein. Mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 2 m/sec.

von: Redaktion

Schon bei einer normalen Gefrierraumtür mit einer Öffnung von 1 x 2 m gehen so pro Sekunde1 m3 kostbare Kaltluft verloren und 1 m3 Warmluft dringt in den Kühlraum ein - 60 m3 pro Minute. Die Warmluft muß also abgekühlt werden, denn die in ihr enthaltene Feuchtigkeit setzt sich als Eis und Reif ab - unter der Decke, am Verdampfer, auf der Ware und als Glatteis auf dem Boden. Es wird versucht, mit Streifenvorhängen, Pendeltüren und Schnelllauftoren dieses Problem zu lösen. Jedoch entstehen dadurch viele andere Nachteile: Der freie Durchgangsverkehr und der Warentransport werden behindert und verlangsamt. Die Ware bereift und verschmutzt. Ebenfalls entstehen hohe Instandsetzungskosten durch Beschädigung und Verschleiß. Mit Luftschleieranlagen (wie etwa jene von der in Deuschland ansässigen Frigoquip Kühlhaustechnik GmbH; auch in Österreich erhältlich – Vertrieb über den Installateur) ist es möglich, offenstehenden Türen komfortabel und wartungsfrei abzuschotten - ohne Nachteile und ohne Folgekosten. Eine Luftschleieranlage ist ein Gerät, das einen Luftaustausch durch eine offene Tür verhindert.

Funktionsweise
Die Anlage besteht aus Gebläsen mit einer Ausblasdüse. Sie wird auf der warmen Seite der Wand über der Kühlraumtür montiert. Die Ausblasdüse ist etwas breiter als die Türöffnung. Es wird ein laminarer, turbulenzfreier Luftstrahl erzeugt, der im rechten Winkel zu der einströmenden oder angrenzenden Luft ausgeblasen wird. Der Luftstrahl muß so stark sein, daß er bis zum Boden reicht. Die ausgeblasene Luft bildet einen Kernstrahl. Der Kernstrahl reißt die Warmluft, die hinein und die Kaltluft, die hinaus will mit sich. Die mitgerissen Luft bildet den inneren und den äußeren Nebenstrahl. Der Kernstrahl und die Nebenstrahlen treffen auf den Boden und teilen sich, so daß die Luftmengen des Kernstrahles und die mitgerissenen Luftmengen der Nebenstrahlen dort bleiben, wo sie hergekommen sind. Die Kaltluft des inneren Nebenstrahles bleibt im Kühlraum und die Warmluft des Kernstrahls und des äußeren Nebenstrahls bleiben draußen. Wichtig dabei ist daß der Kernstrahl laminar und turbulenzfrei ist. Dann kann sich die Luft der Nebenstrahlen nicht mit dem Kernstrahl vermischen. So bleiben die mitgerissenen Luftmengen in den Nebenstrahlen von einander getrennt und der Luftschleier kann seine volle Wirkung entfalten.

Wichtig ist auch die Justierung einer Luftschleieranlage
Die Luftgeschwindigkeit muß regelbar sein. Die Luft strömt mit einer maximalen Geschwindigkeit von 15m/sec aus der Düse. Die Geschwindigkeit wird heruntergeregelt bis die Luft gerade noch den Boden erreicht. Die Luftgeschwindigkeit muß möglichst niedrig sein.Damit der nach unten breiter werdende Kernstrahl bei hohen Türen nicht in den Kühlraum hinein bläst, muß er durch Schwenken der Ausblasdüse nach außen gelenkt werden. Eine "Windmühle" wird auf den Boden direkt unter den Kernstrahl gestellt. Bei ausgeschaltetem Luftschleier dreht sich das Windrad. Es wird es durch die hinausfließende Kaltluft angetrieben. Wenn Sie die Luftschleieranlage einschalten und die Luftgeschwindigkeit erhöhen, sehen Sie daß das Windrad langsamer wird und schließlich stehen bleibt. Wenn das Windrad steht, ist das ein Zeichen dafür, daß es auch im schwächsten Bereich des Luftstromes - nämlich am Boden - keinen Luftaustausch mehr gibt


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