Ich bin mir ja ziemlich sicher, dass der Herbst ein guter wird – also besser als der Frühling kann er ja eigentlich nur werden. Aber andererseits: Was weiß denn ich?! Nun ja, ein bisschen was weiß ich schon. Das Jahr 2020 war wirtschaftlich, wenn schon kein kompletter Totalschaden, dann doch ein Leck in der Außenhülle unseres schönen Sternenschiffs Österreich – Luftaustritt inklusive (klingt nach Sience Fiction, ist aber so). Jetzt keuchen wir und unsere alliierten Freunde, weil uns die Luft auszugehen droht. Buschbrände wüteten noch vor Kurzem in Australien, der Regenwald in Brasilien qualmt nach wie vor fröhlich vor sich hin und, quasi „brandaktuell“, steht auch Kalifornien in Flammen. Hinzu kommt ein Hauch von Öl vor Mauritius und ein Methan-Leck im Südpolarmeer – dunkle Wolken brauen sich da zusammen, und das nicht nur metaphorisch. Ob diese Greta Thunberg doch Recht hat …?
Puh, das war jetzt ganz schön viel auf einmal: Star-Trek-Analogien gemischt mit „Green Thinking“ à la Fridays for Future. Ich schweife schon wieder ab ... Um den wirtschaftlichen (und damit einhergehend auch den sozialen sowie gesellschaftlichen) Schaden der COVID-Pandemie und des Lockdowns erahnen zu können, muss man kein Akademiker sein. Da reicht der Haus- oder sagen wir lieber der gesunde Menschenverstand. Was ist also zu tun? Captain Jean-Luc Picard (der sympathische Nachfolger von Kirk) würde vermutlich zügig aufbrechen, um möglichst ferne Galaxien zu erforschen. Gut, das tut die Menschheit auch – wobei der Gedanke, ob es nicht einfacher und günstiger wäre, auf den eigenen Planeten aufzupassen, statt einen Notfallplaneten B oder C zu finden, ein durchaus überlegenswerter ist. Und das hat ja alles auch herzlich wenig mit diesem COVID-Virus zu tun. Oder doch?
Soweit hergeholt ist die thematische Verschmelzung nicht. Wurden doch bald nach Lockdown Meldungen laut, die über Delphine in Venedig, eine sinkende Umweltbelastung, ja sogar die Erholung der Natur jubelten … Nur, dass zwei Monate Stillstand so überhaupt gar nichts auf die Dauer besser machen! Was es bräuchte, wären nachhaltige Änderungen unseres Lebensstils – weniger Plastik, mehr regional, mehr „nur das, was notwendig ist“ … Oder um es mit den Worten des Sternenflotten-Captains zu sagen: „Die Vergangenheit ist geschrieben, aber die Zukunft ist noch nicht in Stein gemeißelt.“ Dieser Satz dürfte auch Greta Thunberg gut gefallen. Und wie der Herbst wird, das werden wir dann auch bald sehen. Aber jetzt: Energie!
Das Team vom "Gelben" wünscht Ihnen gute Lektüre mit der aktuellen Ausgabe 7-8a/2020!