Neuerlicher Hitzesommer stellt Trinkwasserversorger vor große Herausforderungen

ÖVGW
Ressource Wasser braucht in Zukunft erhöhte Aufmerksamkeit.
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Die Trockenheit bringt Wasserversorger in manchen Gebieten an ihre Kapazitätsgrenzen. Es braucht einen achtsamen Umgang mit der lebenswichtigen Ressource Wasser und kluge Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur als Daseinsvorsorge.

von: Redaktion

„Der regenarme und viel zu warme Frühling nach dem niederschlagsarmen Winter zeigt uns deutlich: Wir brauchen Antworten auf den Klimawandel und die damit einhergehende Trockenheit. Auch wenn in Summe die gleiche Menge an Regen auf die Erde fällt, ist dieser anders verteilt als wir das in der Vergangenheit gewöhnt waren. Daher brauchen wir neue Herangehensweisen an die Situation“, erklärt DI Franz Dinhobl, Präsident der ÖVGW. Niederschlagsarme Jahre gab es zwar immer schon, aber wissenschaftliche Studien warnen: Trockenheit wird immer häufiger auftreten. Auch wenn es in letzter Zeit etwas geregnet hat, leiden große Teile Österreichs an zu geringen Niederschlagsmengen. "Klar ist aber für die Trinkwasserversorgung in Österreich, dass das Wasser für Kochen, Putzen und Körperpflege im Haushalt gesichert ist", betont der ÖVGW-Präsident DI Franz Dinhobl.

Niedrige Grundwasserspiegel – Problem für die Trinkwasserversorgung?
Das Grundwasser ist die wichtigste Ressource für die Trinkwasserversorger, da wir in Österreich das gesamte Trinkwasser aus Grundwasser (Brunnen und Quellen) beziehen. Wenn es im Winter ausreichend Schnee gibt und dieser nach der Schneeschmelze in das Grundwasser gelangt, stehen ausreichend Ressourcen zur Verfügung. Nach dem niederschlagsarmen Winter ist das aber nicht der Fall. Dazu kommen noch sehr wenige bis keine Regenfälle im Frühling. Wenn der Regen ausbleibt, benötigt die Landwirtschaft ebenfalls mehr Wasser damit die jungen Pflanzen nicht vertrocknen. Auch die Gartenbesitzer füllen ihre Pools und bewässern ihre Gärten. Daher muss es hier eine ganz klare Vorrangregel geben – und zwar für das Trinkwasser – damit die Versorgung mit Wasser für Trinken, Kochen und Körperpflege auch in Situationen wie wir sie aktuell erleben für die Zukunft, gesichert ist. Regional kann es daher zu vorsorglichen Beschränkungen bei Poolfüllungen und oder Gartenbewässerungen kommen damit der Haushaltsbedarf auch bei längeren Trockenperioden gesichert ist. 

Mit Investitionen den Herausforderungen des Klimawandels begegnen
Die Veränderungen bei der Niederschlagsverteilung und die damit verbundenen Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel brauchen Anpassungen an die neue Situation und damit Investitionen in den Wassersektor, um die sichere Versorgung auch in Zukunft zu gewährleistet. Dazu zählen u. a. Errichtung von Verbundleitungen, Vernetzung, Ringschlüsse, Brunnenbau bzw.-sanierung, Aufbau von Notversorgungen, Kapazitätserweiterungen und Leitungsverstärkungen, Behälterneubau oder Erweiterungen. Die aktuellen düsteren Wirtschaftsprognosen benötigen dringend staatliche Konjunkturpakete. Die Krise hat uns deutlich gemacht, wie wichtig eine funktionierende Infrastruktur ist. Investitionen in den Ausbau der Wasserinfrastruktur schaffen Arbeitsplätze, sichern die Versorgung mit gesundem Trinkwasser und sind Antworten auf die Veränderungen, die uns der Klimawandel mit Sicherheit bringen wird.

„Wasserschatz Österreichs“ – eine wichtige Studie zur richtigen Zeit
Österreich ist aufgrund seiner geographischen Lage und den geologischen Bedingungen in der glücklichen Situation, ausreichend Wasser zur Verfügung zu haben. Damit auch die Qualität stimmt, werden Grundwasser, Flüsse, Seen seit Anfang der 90er Jahre nach einheitlichen, gesetzlich vorgegebenen Kriterien überwacht. Unter besonderer Beobachtung steht dabei das Grundwasser, die wichtigste Quelle für Trinkwasser in Österreich. Es bedarf im Vergleich zum Oberflächenwasser aus Flüssen oder Seen meist keiner Aufbereitung. Das Grundwasser steht im Mittelpunkt einer aktuell laufenden Studie des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT). Im Rahmen dieser Studie ermitteln ExpertInnen, wie groß der Wasserbedarf für die Trinkwasserversorgung, Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft derzeit ist. Zusätzlich analysieren sie, wie viel Grundwasser langfristig ohne nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt entnommen werden kann. Mithilfe von Szenarien für das Jahr 2050 wird berechnet, wie sich das Verhältnis zwischen Wasserbedarf und verfügbaren Grundwasserressourcen entwickeln kann. Damit wird bis Ende 2020 eine wichtige Datengrundlage für Planung und Vorsorgemaßnahmen geschaffen.


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