Installationstechnik

Ob Schloss, ob Haus

Quelle: MEFA
In diesem Wasserschloss in den Niederlanden steht der Absorber unsichtbar und geräuschlos im Wassergraben und beliefert eine Wärmepumpe, die die Hälfte des Wärmebedarfs der alten Gemäuer deckt.
Quelle: MEFA

Mit einem neuartigen Absorbersystem schöpft MEFA die thermischen Energiequellen eines Gebäude-Standorts optimal ab.

von: Redaktion

Heizen mit fossilen Energien wird immer teurer. Lieferanten sind entweder unzuverlässig, teilweise sogar moralisch bedenklich – oder beides. Und selbst die heimischen Wälder mit ihrer nachgelagerten Brennholz- und Pellet-Industrie fallen als kostengünstige Wärmeenergielieferanten mittlerweile aus. Da ist die Idee schon verlockend, die Energie zum Heizen einfach aus eigenen Quellen zu generieren – und das unentgeltlich. Energieautarkie ist das Ziel. Die Wärme kommt dabei vom eigenen Grundstück: aus der Erde, von der Fassade, aus einem unterirdischen thermischen Speicher oder vom Dach – und zwar dauerhaft und dauerhaft kostenlos. Möglich wird das mit dem Multi-Quellen-Absorber-System multiQ von MEFA. Das System stellt der Sole-Wärmepumpe Energie aus unterschiedlichsten Quellen direkt von vor Ort zur Verfügung und erschließt ihr auf diese Weise ganz neue Einsatzbereiche. Obendrein nutzt multiQ dieselben Energiequellen auch zum preiswerten, weil nur wenig energieaufwändigen Kühlen – nicht nur nach einem Hitzesommer ein cooles Gefühl.

Sonnenwärme ist überall eingelagert
Die multiQ-Idee ist ebenso simpel wie genial, denn überall am und um ein Gebäude herum ist Sonnenenergie in Form von Wärme eingelagert. Diese kann man mittels Absorbern entnehmen und in Form thermischer Energie einer Wärmepumpe zur Verfügung stellen. Die Wärmepumpe hebt diese thermische Energie dann mit elektrischer Energie auf ein nutzbares Niveau – und beheizt damit ein Gebäude. Aus einem Teil elektrischer Energie gewinnen Wärmepumpen somit 3-5 Teile Wärme; eine gute Investition von Elektrizität. 

Energiequellen vor Ort
Das System multiQ nutzt die eingelagerte Energie vor Ort mittels spezieller, dünner Matten aus Kunststoff, in denen feine Kanäle verlaufen. Durch diese wird ein Wasser-Glykol-Gemisch gepumpt. Die in den Matten gewonnene Wärmeenergie wird an eine Wärmepumpe übergeben und von ihr in nutzbare Wärme für Wohnen und Arbeiten verwandelt.
Klassische Sole-Wärmepumpen sind der heute häufig verbauten Luft-Wasser-Wärmepumpe in puncto Wirkungsgrad und Arbeitszahl überlegen, brauchen jedoch spezielle Voraussetzungen. Der Klassiker ist eine aufwändige Tiefenbohrung, um die Wärmegrade aus dem Erdreich nach oben zu schaffen. Solche Tiefenbohrungen sind aber nicht überall und für jedes Gebäude zulässig, manchmal sogar unmöglich und teuer – und bisweilen auch mit Umweltrisiken behaftet.
Anders die Absorber von multiQ. In ihrer Vielseitigkeit liegt ihre große Stärke. Ihre Varianten heißen Geo, Ice, Sun und Water: Die Absorber können oberflächennah im Boden eingebracht, in einer Eisspeicher-Zisterne unterirdisch installiert oder unter PV-Anlagen, an Fassaden oder als Energiezäune montiert werden. Auch die Wärme eines Gewässers oder die Abwärme von Maschinen und industriellen Prozessen lässt sich mit den speziellen Matten von MEFA nutzen. Einzigartig ist, dass sich mit diesem abgestimmten System eines einzigen Herstellers verschiedene Quellen kombinieren lassen: So werden die örtlichen Möglichkeiten eines Grundstücks, einer Immobilie oder einer Industrieanlage im Sinne des Wortes optimal thermisch ausgeschöpft. 

Absorbersystem optimiert Wärmepumpe
Die Wärmepumpe hat im Rennen um die wirtschaftlichste regenerative Wärmeerzeugung schon länger die Nase vorn. Ihre beiden Energiekomponenten trägt die Technologie im Namen: Es geht um eine thermische Wärmequelle und – vereinfach gesagt – um eine elektrische Pumpe. Je regenerativer Strom ist, der die „Pumpe“ antreibt, desto besser für die Umwelt. Und diese Elektrizität lässt sich auch mit Photovoltaik vom eigenen Dach erzeugen. Das System multiQ kommt dagegen von der anderen Seite her – von der Wärmequelle – und optimiert von hier aus. 
Die Einfachheit des Wettbewerbers Luft-Wasser-Wärmepumpe, der sich schlicht bei der Umgebungsluft als Wärmequelle bedient, hat immer dann ihre Grenzen, wenn die Luft kalt ist – typischerweise im Winter, wenn geheizt werden muss. Die Sole-Wasser-Wärmepumpe hat es da leichter, denn sie entzieht über Flüssigkeitstransport festen oder flüssigen Körpern großflächig Wärmegrade und arbeitet dabei wirtschaftlicher und effektiver, mit höheren Jahresarbeitszahlen. Auch im Winter gibt es in frostfreien Tiefen der Erde Wärmegrade zu heben – und auch im Winter liefert die Sonne Strahlungswärme. Die Sole-Wärmepumpe kommt kombiniert mit dem Multi-Quellen-Absorbersystem multiQ deshalb auf eine bessere Rentabilität als die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Hausbesitzer, Immobilienbetreiber und Investoren kommen damit der immer häufiger angestrebten Energie-Autarkie den entscheidenden Schritt näher. Hochinteressant dabei ist: Die multiQ-Technologie ist wartungsfrei, ökologisch unauffällig, benötigt zur Funktion minimalen Energieeinsatz und funktioniert in Pilotprojekten schon seit 30 Jahren mit Arbeitszahlen, die häufig über denen von Luft-Wasser-Systemen liegen. Über die langen Zeiträume einer Immobiliennutzung amortisieren sich diese, wenig energieaufwändigen Wärmesammler, dann innerhalb weniger Jahre.

Lösungen auch für Eisspeicher und unter Photovoltaik-Anlagen
Ein besonderes physikalisches Schmankerl ist dabei die Systemkomponente „Ice“ – der Eisspeicher, der das hohe Potenzial der Kristallisationsenergie nutzen kann. Diese wird freigesetzt, wenn sich der Aggregatzustand eines Stoffes ändert (hier von flüssig nach fest). Die Sole fließt dabei durch die Absorber im unterirdischen Energiespeicher, nimmt die thermische Energie des Wassers auf, erwärmt sich dabei und gibt ihre Energie an die Wärmepumpe ab. Das Wasser im Energiespeicher vereist sukzessive und wird erst im Sommer wieder als Kühlquelle genutzt und aufgetaut. Interessant ist auch die Kombination aus Photovoltaik und multiQ, denn die Absorber können unter der Photovoltaik montiert werden und benötigen folglich auch keinen zusätzlichen Dachplatz. Dennoch schöpfen sie die Sonnenwärme an den Solarpaneelen ab. 

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