Wir wollten wissen, was es Neues beim Unternehmen energy4rent und seinem Geschäftsführer Dr. Georg Patay gibt und wie die schwierigen Monate rund um das zweite Quartal erlebt wurden.
Was waren für Sie die größten Herausforderungen in den letzten Wochen und Monaten?
PATAY: Das plötzliche und abrupte „Aus“ am 16. März 2020 hat Österreich blitzartig in einen Pandemie-Ausnahmezustand versetzt. Es gab und gibt kaum Branchen, auf die sich die Corona-Krise nicht ausgewirkt hat. Und gerade in diesen schwierigen Krisenzeiten wird einer funktionsfähigen Daseinsvorsorge, wie z. B. einem leistungsfähigen Gesundheitswesen und einer intakten Energiewirtschaft, auf einmal viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Für das Marktsegment „Energie auf Zeit“ bedeutete der „Lock-Down“ und die Zeit danach auf der einen Seite eine noch stärkere Fokussierung auf professionelle Kundenhilfestellungen. Auf der anderen Seite mussten und müssen wir auf die Gesundheit aller unserer Mitarbeiter großen Bedacht nehmen. Dies war nur durch die strikte Einhaltung der von der Bundesregierung definierten strengen Sicherheitsstandards bzw. durch die von uns eigens eingeleiteten organisatorischen Maßnahmen möglich. Wir haben voneinander getrennte Teams gebildet, um die gegenseitige Ansteckungsgefahr auf ein Minimum zu reduzieren. So war es möglich, voll einsatzbereit zu sein und unsere wichtige, systemerhaltende Funktion für die Infrastruktur wahrnehmen zu können. Ob für die Beheizung von Winterbauten, das Funktionsheizen für Estriche, den geplanten bzw. ungeplanten Kesseltausch oder die ausreichende Stromversorgung vor Ort – energy4rent konnte gerade in der Corona-Zeit in unzähligen Aufträgen seine Zuverlässigkeit und Kompetenz ausspielen und seinen Kunden rasch helfen.
Hilft Ihnen der „Raus aus Öl“Bonus? Bekommen Sie mehr Aufträge, weil dadurch z. B. Kesselsanierungen vorgezogen werden?
PATAY: Derzeit sehen wir eine massive Kaufzurückhaltung auf Grund von Verunsicherung. Investitionen werden verschoben und nur mehr die nötigsten Dinge gemacht. So gesehen wirkt sich dieser Trend natürlich auch auf die Sanierung von alten Ölheizungen aus. Noch dazu ist ein vorgezogener Kesseltausch wirtschaftlich kaum darstellbar, speziell durch den derzeit extrem niedrigen Ölpreis. Wir nehmen jedoch eine wichtige Aufklärungsarbeit bei den Kunden wahr und konnten bereits den einen oder anderen Kunden davon überzeugen, seine alte Heizung zu tauschen. Für diese Herkulesaufgabe bedarf es noch besser abgestimmter Branchenaktivitäten. Ich bin sicher, dass sich durch die bereits beschlossenen konjunkturbelebenden Maß- nahmen unserer Bundesregierung (wie z. B. Investitionsprämien, vorzeitige Abschreibungen und den diversen Landesförderungen) der derzeit pessimistische Abwärtstrend durch Kaufzurückhaltung ändern wird.
Sind Neuerungen oder Änderungen im Angebot von energy4rent geplant?
PATAY: Seit unserer strategischen Neupositionierung 2018 als energy4rent haben wir zahlreiche interessante Projekte durchgeführt und viel positives Kundenfeedback erhalten. Weiters konnten wir 2019 das beste Jahr unserer Unternehmensgeschichte schreiben. Wir sind jedoch erst am Anfang unserer geplanten Reise. Wir gehen Schritt für Schritt und mit einem Masterplan unsere zukünftigen Projekte an. Lassen Sie sich überraschen – wir haben noch viel vor!
Bieten Sie eine Lehrlingsausbildung an? Wenn ja: in welchem Unternehmensbereich?
PATAY: Wir sehen es als unsere moralische Verpflichtung an, jungen Menschen nachhaltig eine Perspektive durch einen guten Ausbildungsplatz zu geben. Daher haben wir uns dazu entschlossen, mit Anfang September zunächst einen kaufmännischen Lehrling (leider gibt es keinen entsprechenden weiblichen Begriff dafür) aufzunehmen. Auch im technischen Bereich werden wir aufstocken. Ich bin ein Fan der dualen Ausbildung und finde, dass sich gerade junge Menschen für den Beruf des Installateurs entscheiden sollten. Denn der Installateur-Beruf ist nicht nur krisensicher, er ist auch ein echter „Green Job“. Wir brauchen junge Leute, die unsere Branche aktiv gestalten wollen. Daher verstehe ich einige Großkonzerne nicht, die bereits überreagieren, einen Personalaufnahme-Stopp speziell bei den Lehrlingen verhängt haben und voll auf der Kostenbremse stehen. Dies ist ein falsches Controlling-Verständnis. Gerade in Zeiten wie diesen muss man investieren – genau das tun wir.