Schlechte Aussichten

Quelle: visable
Quelle: visable

Ein Drittel der KMUs in Österreich sehen die Wirtschaftskrise als Bedrohung.

von: Redaktion

Die kleinen und mittleren Unternehmen in Österreich sind im Krisenmodus und erwarten, dass sich die Lage weiter zuspitzen wird. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des B2B-Plattformbetreibers Visable. Für 23 Prozent der befragten KMU-Entscheider ist Krieg die größte Bedrohung für die Geschäftstätigkeit ihres Unternehmens und noch mehr, nämlich 31 Prozent, nennen eine Wirtschaftskrise. Wie die Umfrage zeigt, sind die Zukunftsaussichten der KMUs in Österreich getrübt. Mehr als zwei Drittel (68%) der teilnehmenden KMU-Entscheider befürchten, dass es Krisen in der aktuellen Größenordnung in den nächsten drei Jahren häufiger (45%) oder viel häufiger (23%) geben wird. Auffällig: Corona verliert an Gewicht. Nur noch 17 Prozent der Befragten sehen Gesundheitsrisiken und Pandemien als die derzeit größte Bedrohung. Cyberattacken und Hackerangriffe werden von 8 Prozent genannt.
„KMUs haben gerade richtig zu kämpfen. Auf eine Krise folgt die nächste“, sagt Peter F. Schmid, CEO von Visable. „Zentrales Thema für die nächsten Jahre wird sein, die Unternehmen krisenfest zu machen. Sonst ist der Wohlstand in ganz Österreich und in Europa bedroht“, so Schmid.

KMUs beklagen Umsatzeinbußen
Die Bedrohung durch die in der Umfrage genannten Krisenszenarien ist für KMU in Österreich real und lässt sich in Umsatzeinbußen beziffern: 28 Prozent der befragten KMUs geben an, dass ihr Unternehmen seit Anfang 2021 bis zu einem Viertel des Umsatzes durch die großen Krisen eingebüßt hat. Jedes fünfte Unternehmen (22%) hat sogar noch höhere Umsatzverluste erlitten.

Steigende Energiekosten bedrohen den Geschäftserfolg
Konkret machen den Unternehmen vor allem die massiv steigenden Kosten zu schaffen: 43 Prozent der Befragten sehen die steigenden Energiekosten als Bedrohung für ihren Geschäftserfolg. Ein Drittel (33 %) der KMUs sehen das Geschäftsergebnis durch steigende Rohstoffpreise bedroht, 31 Prozent klagen über Lieferkettenprobleme. Die Personalabteilungen haben zudem mit Ausfällen durch Krankheit und Quarantäne (37%) sowie Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel (30%) zu kämpfen. Die anziehende Inflation ist für ein Viertel der Befragten (27%) ein akutes Problem. „Energiekosten sind die Brotpreise des 21. Jahrhunderts“, sagt Peter F. Schmid. „Das Problem trifft direkt (bei Benzin oder Heizungen) aber insbesondere indirekt (durch steigende Produktionskosten in der Industrie) die gesamte Bevölkerung. Wir müssen unsere einseitigen Abhängigkeiten bei Energie und auch Rohstoffen schnell und massiv reduzieren. Nur so ist Resilienz gegen Krisen erreichbar“, so der Visable-CEO.

Auch Kurzarbeit und Personalabbau gehören zu den Maßnahmen
Die Maßnahmen, mit denen die Unternehmen gegen die Krisen vorbeugen, sind nicht sehr ausgeprägt und ziemlich divers. Konkrete Vorsorgemaßnahmen sind beispielsweise die Bevorratung von Materialien (19%), erhöhte Rückstellungen (15%) und Investitionen in die IT-Kompetenz (12%). 23 Prozent der Unternehmen reagieren mit Kurzarbeit und bei 14 Prozent ist auch eine Kostensenkung durch Personalabbau oder Lohnkürzungen ein Thema. Jedes fünfte Unternehmen (18%) hat für die eigenen Maßnahmen bereits betriebliche Notfallpläne in der Schublade liegen.

Deutliche KMU-Forderungen an die Politik
Daneben zeigt die Umfrage sehr deutliche Forderungen an die Politik zur Steigerung der Resilienz gegen Krisen. Knapp die Hälfte (47%) der Unternehmen wünschen sich Steuersenkungen und andere finanzielle Unterstützungen. Rund ein Drittel (34%) fordert Schärfere Maßnahmen gegen den Klimawandel und Investitionen in Umweltschutz. Während ein weiteres Drittel (33%) einen Bürokratieabbau und größere gesetzliche Flexibilität verlangt. 28 Prozent nennt eine stärkere europäische Zusammenarbeit als Forderung.

Krisenstimmung in allen Kernmärkten von Visable
Dass nicht nur in Österreich die Krise in den Köpfen der KMU-Entscheider steckt, zeigen parallele Befragungen über YouGov in Deutschland, in der Schweiz und in Frankreich: Überall erwarten mehr als zwei Drittel der Befragten häufigere Krisen in den nächsten drei Jahren. Am pessimistischsten sind dabei die Franzosen: Hier fürchten insgesamt 72 Prozent häufigere Krisen, knapp dahinter folgt die Schweiz mit 71 Prozent, in Deutschland liegt der Wert mit 68 Prozent gleichauf mit dem österreichischen Ergebnis. Visable-CEO Peter F. Schmid dazu: „So viele Krisen wie im Moment gab es in Mitteleuropa zum Glück sehr lange nicht mehr. Es ist beunruhigend, dass über zwei Drittel aller KMUs in einer solch zugespitzten Lage von einer weiteren Verschlimmerung ausgehen. Wer Angst hat, der investiert weniger in die Zukunft.“

Digitalisierung öffnet Wege zur Lösung vernetzter Probleme
Viele Herausforderungen könnten Unternehmen lösen, indem sie Geschäftsbereiche und Prozesse in den digitalen Raum überführen. So ließe sich beispielsweise der Einkauf über digitale B2B-Plattformen diversifizieren, um Problemen in der Lieferkette und steigenden Rohstoffpreisen sowie dem steigenden Nachhaltigkeitsbewusstsein zu begegnen. Bereits 18 Prozent der österreichischen KMU setzen laut der Umfrage die Diversifizierung des Einkaufs als Vorbeugemaßnahme gegen Krisen um. Peter F. Schmid stellt hierzu fest: „Über unsere beiden europaweit führenden Online-B2B-Plattformen wlw und EUROPAGES finden Einkäufer dank unserer KI-gestützten Volltextsuche schnell und unkompliziert, was auch immer sie suchen.“


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