Pee Power: Strom aus Urin: Im Schnitt sucht jeder Erwachsene 5 Mal am Tag eine Toilette auf. Doch in vielen Ländern ist ihre Installation nicht möglich, denn es fehlt an grundlegender Infrastruktur wie Kanalisation, Wasser und natürlich auch Strom. Genau hier setzt Laufen Austria an - in einer zukunftsweisenden Kooperation mit dem Wiener Designstudio EOOS und dem Bristol Robotics Lab der University of West England: Bei der Installation 'Pee Power' in Form eines Lunar Landers, die im neuen Laufen Innovation Hub in der Wiener City zu sehen ist, wird Urin in Strom verwandelt. Im Inneren befindet sich ein genderneutrales Urinal, das für Frauen und Männer geeignet ist. Wie die Natur zeigt, können Rohstoffe im Kreislauf geführt werden, ohne Abfall zu produzieren. Brennstoffzellen vom Bristol Robotics Laboratory erzeugen aus dem Abwasser Urin wertvollen Strom. Bei diesem Prozess wird das Abwasser vorgereinigt und gefährliche Pathogene abgebaut. Eine Baueinheit besteht aus 22 Brennstoffzellen, die jeweils aus einem keramischen Zylinder sowie zwei Kohlenstoffelektroden bestehen und von Urin umspült werden. Mikroorganismen spalten Elektronen im Urin ab. Der erzeugte Strom wird durch eine elektronische Schaltung in einem Akku gespeichert. Aus den 22 Brennstoffzellen kann genug Energie gewonnen werden, dass eine LED Lampe (8 Watt = Glühbirne 60 Watt) 30 Minuten leuchtet. Laufen unterstützt dieses innovative Projekt auch durch die Produktion der keramischen Zylinder aus SaphirKeramik. Sie sind das Herzstück der mikrobiellen Brennstoffzelle, da sie als elektrochemische Brücke die Stromerzeugung erst ermöglichen.
Keramik zu 100 Prozent recycelbar
"Keramik bewährt sich seit weit über 100 Jahren als perfektes Material für Badezimmer und WCs. Sie besteht aus natürlichen Rohstoffen, ist äußerst hygienisch, zu 100 Prohent recycelbar und besonders langlebig. Im Schnitt bleiben unsere Produkte über 17 Jahre in den Badezimmern unserer Kunden", erklärt Marc Viardot, Managing Director Laufen Business Unit Central Europe, Vorstand Laufen Austria und Director Marketing and Products von Laufen. Bereits 1997 wurden die beiden Produktionsstätten der Laufen Austria AG - die Werke in Wilhelmsburg und Gmunden - erfolgreich ISO 14001 und EMAS zertifiziert. Viardot: "Wir sind überzeugt, dass sich nachhaltiges Wirtschaften mehr und mehr zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor entwickelt. Angesichts begrenzter Ressourcen ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Energie und Rohstoffen dringend notwendig. Mit der Saphir-Keramik haben wir außerdem das Material der Zukunft erfunden, denn sie ist ökologisch wie ökonomisch gleichermaßen sinnvoll."
Weniger Ressourcen-Verbrauch durch SaphirKermik
SaphirKeramik ist robust wie langlebig und erlaubt im Bad-Design erstmals sehr dünne Keramikwandungen und definierte Kanten. Damit entsteht nicht nur eine präzisere und schlankere Formensprache, sondern auch ein ökologischer Vorteil: Bei Waschtischen aus SaphirKeramik wird mit weniger Material mehr funktionaler Raum gewonnen. Das neuartige Material geht dabei genauso hygienisch mit Trinkwasser um wie traditionelle Keramik und kann wie diese vollständig recycelt werden. Durch den geringeren Materialaufwand werden auch beim Brennen, der Produktion und dem Transport weniger Rohstoffe und Ressourcen verbraucht.
Wassersparende WCs: 757.000 Kubikmeter jährlich
Wassersparende WCs sind bei Laufen Standard. Ihr Verbraucht ist auf 4,5 beziehungsweise 3 Liter pro Spülgang optimiert. Alte Toiletten verbrauchen oft 6 Liter. Im Schnitt ergibt das eine jährliche Einsparung von 757.000 Kubikmeter Wasser. Damit könnte man mehr als 21.000 durchschnittliche Swimmingpools füllen. Im Werk Gmunden wurde außerdem ein eigener Recyclingwasserkreislauf installiert. Hier wird das Wasser für Waschzwecke wiederverwendet und erst nach mehrmaligem Gebrauch über die Abwasserreinigungsanlage dem kommunalen Abwassernetz zugeführt.
Gips-Recycling: 860.000 kg im Jahr
Bei traditionellen Gießverfahren werden auch heute noch Gipsformen verwendet. In diese wird die flüssige keramische Grundmasse gegossen, der sogenannte Schlicker. Gips hat die Aufgabe, dem Schlicker Wasser zu entziehen und ihn so in Form zu bringen. Dabei entsteht ein fester, keramischer Scherben. Die Lebensdauer der Gipsformen ist aber begrenzt: Nach etwa 90 Eingüssen sind sie verbraucht und müssen ersetzt werden. Doch sie werden nicht als Restmüll deponiert. Denn durch die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen kann der Gips nun zu 100 Prozent als Zusatzstoff bei der Zementherstellung wiederverwendet werden.
Nutzung der Abwärme verringert Erdgasverbrauch um 80.000 m3
Um zu besonderer Härte zu gelangen, werden Laufen Produkte bei einer Temperatur von 1.245°C gebrannt. Die im Brennprozess entstehende Abwärme verschwindet nicht ungenutzt durch den Rauchfang, sondern wird wieder als wertvolle Energiequelle genutzt. Sie wird für die Beheizung der Produktionshallen und zum Trocknen der Rohstücke verwendet. Durch diese Lösung wird der jährliche Erdgasverbrauch um 80.000 Kubikmeter verringert.
Glasur-Recycling: 190 Tonne pro Jahr
Beim Glasieren fällt überschüssiges Material an, das vom rohen Keramik-Stück abtropft. Statt dieses aus dem Abwasser zu filtern und auf Deponien zu entsorgen, kommt bei Laufen die selbst entwickelte Glasur-Recycling-Methode zum Einsatz. Dabei wird die überschüssige Glasur aufgefangen und über ein eigens dafür entwickeltes Verfahren dem frischen Material wieder beigemengt. Dies bringt eine Material-Ersparnis von 190 Tonnen jährlich. Damit können wieder rund 100.000 keramische Stücke glasiert werden.
Wiederverwertung der Masse - zu 100 Prozent
Laufen Austria folgt einem hohen Qualitätsanspruch. Nur Produkte von Langlebigkeit wie Präzision kommen in den Verkauf. Jene, die diese strengen Kriterien nicht erfüllen, werden wiederverwertet. Ungebrannte Produkte werden in Wasser wieder aufgelöst und der Masse zu 100 Prozent rückgeführt. Auch fertig gebrannten Stücke können wieder eingesetzt werden. Dafür wird der sogenannte Glattbruch gemahlen - er stellt eine wichtige Rohstoffkomponente der Masse dar. Außerdem kann dieser auch in anderen Industrien als wertvoller Rohstoff weiterverwendet werden. Zero-Waste-AnsatzErwin Brandstätter, Qualitäts- und Umweltmanager von Laufen Austria: "Unser Umwelt-Team beschäftigt sich laufend mit der Verbesserung des Ressourceneinsatzes. Und das gesamte Unternehmen verfolgt einen 'Zero-Waste-Management'-Ansatz. Wir haben ein Qualitäts- und Umwelt-managementsystem installiert, das immer wieder auf Energie- und Rohstoffeffizienz fokussiert und damit die Verbindung zwischen Ökologie und Ökonomie in den Mittelpunkt stellt. Nur durch Innovation können wir den Herausforderungen der Zukunft begegnen."