7-8a/2016

Strukturwandel der Heizungsbranche

BIM KR Ing. Michael Mattes. Credit: Weinwurm

Neue Vertriebsmodelle, Digitalisierung und die Förderlandschaft: Bundesinnungsmeister KR Ing. Michael Mattes nimmt aktuelle Entwicklungen am Heizungsmarkt kritisch unter die Lupe.

von: Klaus Paukovits

Der Heizungsmarkt ist derzeit im Umbruch wie noch nie. Das zeigt sich vor allem in Deutschland, wo bisher unbekannte Vertriebs-Aktivitäten der Heizungshersteller und neue Geschäftsmodelle beim Heizungsverkauf zusammen mit der Digitalisierung der Heizung das traditionelle Handwerk gehörig unter Druck setzen. Bundesinnungsmeister KR Ing. Michael Mattes beobachtet diese Entwicklungen genau. Denn es liegt auf der Hand, dass so manche Ideen in Kürze nach Österreich exportiert werden könnten.

Wie sieht die Marktlage für die Heizung derzeit aus?
KR Ing. Michael Mattes: Die Marktlage für die Heizung schaut derzeit schlecht aus. Bei den Wärmeerzeugern liegen die Verkaufszahlen für das erste Halbjahr 2016 20 Prozent unter 2015.

Woran liegt es Ihrer Meinung nach, dass der Heizungsmarkt schwächelt? Schlägt sich da die fehlende Sanierungstätigkeit nieder?
Mattes: Eigentlich müsste die Sanierung boomen! Vor Jahren hatten wir bereits österreichweit über 600.000 Anlagen, die veraltet sind und energetisch nicht entsprechen. Aber derzeit liegt die Sanierungsrate unter 1 Prozent.

Die Digitalisierung der Heizung erlaubt den Herstellern, zunehmend mehr Informationen über die realisierten Anlagen zu sammeln, aber auch direkten Zugriff auf die Heizungen der Kunden. Dieser Prozess ist wohl nicht umkehrbar. Kann sich der Ins­tallateur absichern, dass er dadurch nicht irgendwann überflüssig wird?
Mattes: Eines ist sicher: Das Wissen und die Tätigkeit des Ins­tallateurs vor Ort wird es immer geben. Das kann auch durch Digitalisierung nicht ersetzt werden. Das Negative daran ist, dass der Arbeitsbereich und die Aufträge für unsere Branche noch weiter schrumpfen werden. Dabei nimmt laut KMU Forschung der Umsatzerlös der Installateure seit 2012 ohnehin schon jährlich um 3 bis 4 Prozent ab. In der Öffentlichkeit wird die Digitalisierung aber so dargestellt, als würde man in der "Smart City" nur mehr ein neues Handy brauchen, um die Arbeit an der Heizung während des Kaffeetrinkens vom Gastgarten aus erledigen zu können. Das ist von der Wirklichkeit sehr weit entfernt, doch leider schmückt sich auch die Politik mit solchen Bildern.

Lesen Sie das ungekürzte Interview ab Seite 6 der aktuellen Ausgabe 7-8a/2016!


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