Eine neue Trinkwasserversorgungsleitung von der Naturfilteranlage Petronell Richtung Scharndorf wird dort verlegt, um die Versorgungssicherheit in der Region zu garantieren. Kurt Fiebig, Leiter der archäologischen Bauaufsicht, hat die Fundstücke entdeckt: „Aus archäologischer Sicht handelt es sich wahrscheinlich um zwei Keramikproduktionsstätten, die nebeneinander gebaut wurden. Das freiliegende Objekt zeigt noch den Brennraum. Daneben haben wir den Heizkanal gefunden, der die Arbeitsgrube mit dem Brennraum verbindet. Zeitlich kann man diese Funde auf 100 bis 300 Jahre n. Chr. datieren.“
Die gefundene Arbeitsstätte lag damals aufgrund von Lärm und Schmutz außerhalb der Stadtmauern. „Ohne die Durchführung des neuen Leitungsprojekts, wären diese alten Schätze niemals entdeckt worden“, freut sich Grundbesitzer Maximilian Abensperg-Traun. Die Pfostenstandspuren und Gräben deuten auf ein Gebäude hin, das als Trockenraum- und Lagerraum gedient hatte. Außerdem zeigen die erhaltenen Reste der Pfosten Ziegelfundamente, die teilweise sogar mit römischen Dachziegeln, den sogenannten „Tegulae“, gebaut wurden.
Das Bundesdenkmalamt hat entschieden, die Fundstücke an Ort und Stelle zu belassen, denn der Boden bietet den besten Schutz für die Denkmäler. Die geplante Leitung wird nun wenige Meter versetzt verlegt.
Leitungsverstärkung Petronell
Durch eine neue 7,5 km lange Transportleitung von der Naturfilteranlage zum Hochbehälter Wartberg soll das Leitungsnetz verstärkt werden. Die Investitionen belaufen sich auf rund 2,25 Mio. Euro. Die Fertigstellung der Trinkwasserleitung ist für Dezember 2024 geplant.
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