5/2012 Sanitär

Vom Wasser zum Trinkwasser

Wassermeister Wolfgang Schieder vom Wasserwerk Baden. Foto: Strobl

Die Versorgung einer Stadt mit hygienisch sauberem Trinkwasser erfordert Weitblick, Know-how und eine zentrale Wasserversorgung. Die Kurstadt Baden bei Wien zeigt das seit über 100 Jahren.

Die Stadt Baden wurde bis in das 19. Jahrhundert ausschließlich aus Hausbrunnen mit Grundwasser versorgt. Da auch die Entsorgung der Abwässer über Senk- und Sickergruben erfolgte, wurde die Qualität des Trinkwassers stark beeinträchtigt. Eine zusätzliche Verunreinigung für das Trinkwasser ist in Baden das Schwefelwasser. Das für die Stadt seit der Römerzeit wertvolle Heilwasser ist im Trinkwasser natürlich unerwünscht.
Die Stadtverwaltung entschied sich, eine zentrale Trinkwasserversorgung aufzubauen, und kaufte im Jahr 1899 eine Liegenschaft der Ebenfurther Papierfabrik mit einem Brunnen, der von Tiefquellen mit ausgezeichneter Wasserqualität gespeist wurde. Seit 1830 lieferte der Brunnen täglich etwa 5.700m3 Wasser. Parallel zum Wasserleitungsbau wurde damals auch ein Kanalsystem samt Kläranlage zur Abführung und Reinigung des gebrauchten Wassers errichtet. 1902 wurde mit dem Bau der Trinkwasserleitung nach Baden begonnen, das Ortsnetz und der erste Hochbehälter mit 1.500 m3 Fassungsvermögen am Badener Berg errichtet. Die Basis für die heutige Trinkwasserversorgung in Baden war geschaffen.
Die Energie für den Transport nach Baden wurde schon damals kostengünstig von einer eigenen Wasserkraftanlage gewonnen. Auch heute erzeugt das Wasserwerk Baden den benötigten Strom im eigenen Flusskraftwerk. Bei guten Wasserverhältnissen wird mehr Strom gewonnen als benötigt wird. Dieser wird an die Wiener Stadtwerke verkauft. Wenn der Fluss – die „Warme Fischa“ – zu wenig Wasser führt, wird von den Wiener Stadtwerken Strom zugekauft. Können diese auch nicht liefern, so kommen zwei Dieselmotoren zum Einsatz, die den täglichen Wasserbedarf nach Baden befördern.

Versorgung heute
Die 28.500 Einwohner der Stadt Baden werden vom Grundwasserspeicher der Mitterndorfer Senke versorgt. Das ist ein rund 40 km langer, von Neunkirchen bis Mitterndorf-Moosbrunn reichender, tektonischer Grabenbruch, welcher in der Eiszeit mit Schottermassen aufgefüllt wurde. Die Grundwasseranreicherung der Schotterrinne erfolgt durch Versickerung der Flüsse Schwarza, Pitten und Leitha.  Der Grundwasserspeicher Mitterndorfer Senke wird seit Jahrzehnten von zentralen Wasserversorgern für die Trinkwassergewinnung genutzt. Hierzu zählen zum Beispiel die Wasserwerke Wr. Neustadt, Baden, Mödling oder die Stadt Wien.
Über drei Druckrohrstränge wird das Wasser von mehreren Brunnen aus Ebenfurth und Zillingdorf über eine Strecke von etwa 23 km in vier Wasserbehälter auf den Badener Berg, den Gamingerberg in die Behälter Weikersdorf und in den Hochbehälter Römerberg gepumpt.

Alles zum Thema im aktuellen Heft ab Seite 22.


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