Wie lässt sich die Energieeffizienz von Gebäuden zugunsten der Klimaneutralität verbessern? Die übliche Antwort darauf lautet bislang: durch klimafreundliches Heizen, noch mehr Wärmedämmung und energiesparendes Verhalten der Hausbewohner. Eine von der Hansgrohe Group initiierte Studie hat einen weiteren, signifikanten Energiesparhebel zu Tage gebracht: Effizienztechnologien für den Warmwasserverbrauch. „Unsere Berechnungen zeigen, dass sich der Gesamtenergiebedarf durch den Einsatz von Wasserspar- und Energieeffizienztechnologien in Brausen und Armaturen um bis zu sechs Prozent senken lässt. Wenn die Trinkwassererwärmung über dezentrale Durchlauferhitzer erfolgt, steigt das Einsparungspotenzial sogar auf bis zu 12 Prozent“, sagt Studienautor Professor Bert Oschatz vom Institut für Technische Gebäudeausrüstung, ITG Dresden. Laut Studie könne eine Anpassung von Normen und Gesetzen das Potenzial dieser Technologien für die Erreichung umweltpolitischer Ziele und mit Blick auf eine nachhaltig sichere Energieversorgung nutzbar machen.
Einsparpotenzial bei Trinkwarmwasser für Einfamilienhäuser
In der Tat fließen täglich Millionen Liter Warmwasser durch Wohngebäude. Laut Gebäudereport 2024 der Deutschen Energie-Agentur (dena) (Publikationsdetailansicht – Deutsche Energie-Agentur) entfallen immerhin 16 Prozent des Endenergieverbrauchs dieser Gebäude auf die Erwärmung von Wasser. Damit ist sie nach der Raumwärme der zweithöchste Energieverbraucher in Wohngebäuden. Hier liegt ein Einsparpotenzial vor, das besser ausgeschöpft werden kann.
Dies ergab eine von Hansgrohe bei der Berliner dena beauftragte Studie Anfang dieses Jahres. Durchgeführt von dem Institut für Technische Gebäudeausrüstung, ITG Dresden, ermittelt die Studie das Energiesparpotenzial für Einfamilienhäuser. Das Kernergebnis: Allein durch die Installation von wassersparenden Armaturen und Duschbrausen ließen sich der Primärenergiebedarf beziehungsweise die Gesamttreibhausgasemissionen um zwei Prozent bei Bestandsgebäuden und um sechs Prozent bei Neubauten absenken; in Kombination mit dezentraler Wassererwärmung sogar um bis zu zwölf Prozent. Zukünftige Studien könnten dazu beitragen, mögliche weitere Energiesparpotenziale entlang der Trinkwasserversorgung im und außerhalb des Gebäudes durch einen niedrigeren Warmwasserverbrauch zu identifizieren.