In Österreich gibt es mehr als 1.000 kleine und mittlere Wärmenetze, die zum Großteil mit Biomasse versorgt werden. Die Nutzung von Solarer Wärme spielt hier insgesamt kaum eine Rolle. Für eine optimierte Nutzung von Solarthermie in Wärmenetzen sind große Wärmespeicher notwendig, die in Bautechnik und Auslegung hohe Anforderungen stellen. Im europäischen Ausland wurde in einer Reihe von Projekten versucht, die Nutzung von solarer Wärme für Netze mittels Großspeichern umzusetzen.
In Österreich ist auf diesem Gebiet bisher noch recht wenig passiert. Das Projekt Store4Grid untersucht, mit welchen bau- und anlagentechnischen Lösungen große Erdbecken-Wärmespeicher in österreichischen Wärmenetzen zu einer hohen Nutzung von solarer Wärme beitragen können.
Nutzung von Solarthermie
Die zentralen Fragen der Nutzung von Solarthermie in Wärmenetzen betreffen zwei Bereiche:
Bautechnik von Erdbecken – Wärmespeichern:
Sowohl die Wärmedämmung des Speichers zum Erdreich als auch die Art der Abdeckung nach oben fordern technisch hochwertige Lösungen. Mit den bautechnischen Fragestellungen im Projekt Store4Grid beschäftigt sich ein Team des Instituts für Konstruktion und Materialwissenschaften der Universität Innsbruck.
Integration Solarer Wärme in das Wärmenetz:
Um den Wärmebedarf möglichst optimal mit Solarthermie abzudecken, ist eine ausgereifte Konfiguration des Systems Solarthermie-Speicher-Netz notwendig. Im Projekt Store4Grid wird dies mittels Simulation untersucht.
Zusätzlich wird geprüft, inwiefern die Integration einer an die Anforderungen dieses Systems angepassten Wärmepumpe zur optimierten Nutzung der solaren Wärme beitragen kann. Die zu diesem Zweck notwendigen Untersuchungen zur Wärmepumpe werden vom AIT – Austrian Institute of Technology – durchgeführt. Die Simulation des Wärmebereitstellungssystems und die Einbindung in das Netz erfolgt durch das Institut für Wärmetechnik der TU Graz. Zusätzliche Unterstützung kommt von PINK GmbH in Form von Know-how in der Simulation von Wärmenetzen.
Das Projekt läuft über zwei Jahre, mit Ergebnissen ist im Frühjahr 2015 zu rechnen.
Folgende Ergebnisse und Erkenntnisse werden angestrebt:
* Konzeption von Baudetails für Erdbecken-Wärmespeicher
* Modell für die Wärmeleitfähigkeit von Dämmstoffen für Erdbecken-Speicher
* Einbindemöglichkeiten von Hochtemperaturwärmepumpen in die Speicherkonzepte
* Erarbeitung von Be- und Entladestrategien für die unterschiedlichen Speicherkonzepte
* energetische und ökonomische Bewertung der Konzepte und Integrationsmöglichkeiten in bestehende Wärmenetze
Projektkoordinator
Die AEE NÖ-Wien arbeitet als gemeinnütziger Verein seit über 20 Jahren an innovativen Lösungen zur Nutzung von erneuerbarer Energie.
Unsere Forschungsprojekte entstehen üblicherweise durch unsere Erfahrungen als Dienstleister für Gewerbe und Kommunen im Bereich Erneuerbare Energie.
Da, wo wir Forschungsbedarf erkennen, suchen wir Partner aus der Wissenschaft und entwickeln gemeinsam ein konkretes Projekt. Unser Fokus liegt also immer darauf, wissenschaftlich fundierte, aber auch realistisch anwendbare Lösungen zu entwickeln um die Nutzung von Erneuerbarer Energie voranzutreiben.
Im Fall von Store4Grid ist die AEE NÖ-Wien vorrangig als Projektkoordinator tätig. Die Finanzierung dieses Projekts erfolgt aus Mitteln des Klima- und Energiefonds.