Selbstverständlich gibt es immer wieder Verbesserungsansätze, welche teils im Bundesarbeitskreis und teils im Wiener Arbeitskreis für Aus- und Weiterbildung diskutiert, bearbeitet und nach erfolgter Abstimmung in den entsprechenden Ausschüssen umgesetzt werden. Es wurden z. B. die länderübergreifenden
Lehrabschlussprüfungsthemen festgelegt, um ein einigermaßen einheitliches Prüfungsniveau auf Bundesebene sicherstellen zu können. Das duale Ausbildungssystem hat sich als sinnvolle Maßnahme entwickelt, stellt allerdings auf Grund der unterschiedlichen Schulvorbildungen im Besonderen in den Bereichen Deutsch und Mathematik die Ausbilder sowie die Berufsschullehrer vor große Herausforderungen. Eine einheitliche Ausbildung in den Pflichtschuljahren, vor allem in sprachlichen Belangen, wäre in Zukunft wünschenswert, um die Lehrzeit optimal nützen zu können. Es wird künftig auf Grund der Vielzahl an technischen Herausforderungen moderner Heizungs- und Sanitäranlagen eine Spezialisierung notwendig sein. Dank der modularen Lehre wurde eine bedarfsorientierte Ausbildung in den Bereichen Badgestaltung, Ökoenergietechnik, Steuer- und Regeltechnik sowie Haustechnikplanung neben den bekannten Hauptmodulen Heizung, Lüftung und Sanitär möglich. Die Wiener Installateurinnung hat einen Lehrlingsfolder herausgegeben und bewirbt bei Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Berufsschule den Beruf, sodass möglichst viele geeignete Lehrlinge von den Vorteilen des modernen Installateurberufs überzeugt werden. Außerdem wurde zur Überprüfung der eigenen Fähigkeiten eine Homepage (www.meinelehre.at) eingerichtet, auf welcher berufsrelevante Fragen samt anschließender Antwortenauswertung für die potenziellen Lehrlinge angeboten werden.Um die Wege zum künftigen Arbeitsplatz so kurz wie möglich zu halten bzw. um einen Überblick bezüglich der Ausbildungsstellen zu ermöglichen, wurde eine Lehrstellenübersicht unter www.lehrbetriebsuebersicht.wko.at eingerichtet. Zur Steigerung der Ausbildungsqualität und Rekrutierung entsprechender Lehrlinge werden regelmäßig Schulbesuche durchgeführt und die Schüler mit Kurzfilmen und Vorträgen über das Berufsbild und die Tätigkeitsbereiche informiert. Für die Veranschaulichung des Gezeigten und Erklärten finden Branchenpräsentationen in unserem Ausbildungszentrum sowie der Tag der Lehre im MAK statt, wobei die Teilnehmer ihr handwerkliches Geschick unter Beweis stellen können und das hergestellte Werkstück mit nach Hause nehmen können. Im Zuge des Tages der offenen Türe in der Berufsschule Mollardgasse werden die zukünftigen Lehrlinge durch die Schulräumlichkeiten geführt, damit sie einen ersten Eindruck vom Berufsschulalltag bekommen. Im ersten Lehrjahr der Ausbildung wird von der Innung eine Aufdingfeier in der Wirtschaftskammer veranstaltet, bei welcher die neuen Lehrlinge im Installationsgewerbe willkommen geheißen und die ausgezeichneten Erfolge bei Lehrabschlussprüfungen vom Vorjahr geehrt werden. Vor der Lehrabschlussprüfung wird der Lehrling und der Lehrbetrieb über die Möglichkeit zur Teilnahme an einem praktischen sowie theoretischen Vorbereitungskurs informiert, welcher über den Gesamtbetrag gefördert wird und in unserem Ausbildungszentrum in Strebersdorf stattfindet, wo auch die Lehrabschlussprüfungen durchgeführt werden. In Zusammenarbeit mit der Berufschule werden Landes- bzw. Schulwettbewerbe abgehalten und die besten Teilnehmer für die Bundesbewerbe mittels eines sechswöchigen Intensivtrainings vorbereitet. Momentan werden drei vielversprechende Wettbewerbsteilnehmer im Ausbildungszentrum und in der Berufsschule auf die im Herbst bevorstehenden Staatsmeisterschaften in Salzburg trainiert. Es ist davon auszugehen, dass durch die laufenden Imagekampagnen eine deutliche Aufwertung des Berufsbildes stattfindet und daher auch die Lehrlingszahlen sowie die Ausbildungsqualität gesteigert werden, was auch anhand der aktuell steigenden Lehrlingszahlen in Wien aus dem Vorjahr ablesbar ist. Auf Grund der Vorbereitungskurse vor den Lehrabschlussprüfungen werden wir die Erfolgsquote weiter steigern können. Im Rahmen der Erwachsenenausbildung AQUA werden zudem - in Zusammenarbeit mit dem WAFF, dem AMS und der Berufsschule - Volljährige auf die Lehrabschlussprüfung vorbereitet. Der Arbeitskreis für die Aus- und Weiterbildung der Wiener Installateurinnung hält regelmäßig Sitzungen ab und überarbeitet gemeinsam mit der Lehrlingsstelle, Meisterprüfungsstelle, Arbeiterkammer und der Berufsschule das Ausbildungssystem bzw. die Prüfungsvorgaben. Ich denke, man kann von einem laufenden Prozess sprechen, da sich Gesetze, Normen und Richtlinien sowie vor allem die Installationstechniken im Allgemeinen ständig ändern und ein rechtzeitiges Anpassen unserer Ausbildung erfordern. Dementsprechend legt die Wiener Innung auf einen guten Umgang mit den vorher erwähnten beteiligten Institutionen und der Industrie großen Wert, wodurch konstruktive Gespräche und in weiterer Folge beispielhafte Umsetzungen erzielt werden konnten. Abschließend möchte ich betonen, dass wir bezüglich der Aus- und Weiterbildung in Wien eine hochwertige und auf die Bedürfnisse abgestimmte Ausbildung vorweisen und auch in Zukunft anbieten werden können.
Diesen Kommentar finden Sie auf Seite 7 der aktuellen Ausgabe 1-2/2018.