Klimaschutz und Solarenergie im Abseits

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Klimaschutz und Solarenergie im Abseits stört Kanzler nicht?
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Österreich hat seine Treibhausgasemissionen seit 30 Jahren nicht reduziert. Seit Beginn des Ukraine-Krieges im April hat sich das Tempo beim Umstieg von Öl und Gas auf Solaranlagen für Warmwasser und Heizung halbiert. Doch der Kanzler sieht kein Problem. Ein Kommentar.

von: Roger Hackstock

In Österreich werden seit 30 Jahren unverändert etwa 80 Millionen Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr in die Atmosphäre entlassen, weil wir die Abhängigkeit von fossiler Energie nicht reduzieren. Wir importieren jedes Jahr Erdgas im Wert von mehr als zwei Milliarden Euro, wie die Statistik Austria errechnet. Doch der Blick auf die Emissionen allein sei zu kurz gegriffen, wir sind immer noch ein Umweltmusterland, meint Bundeskanzler Karl Nehammer im Sommergespräch des ORF am Sonntag. Dem widersprechen die Fakten, Österreich ist im globalen Klimaindex auf Platz 37 gerutscht ist und rangiert in der Gruppe der „Low Performers“. Wenn der Kanzler meint, dass er den Ausbau erneuerbarer Energie vorantreiben möchte, dann muss man ihm leider entgegnen, dass sich das Tempo beim Umstieg von Öl und Gas auf Solaranlagen bei Warmwasser und Heizung seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine halbiert hat, wie eine Branchenerhebung von Austria Solar zeigt. „Die Antwort auf die Gaskrise ist eine Vollbremsung bei Solarenergie, das ist total absurd“, meint Roger Hackstock, Geschäftsführer des Verbandes Austria Solar. „Es braucht jetzt eine Solaroffensive der Politik, mit Solar statt Erdgas machen wir uns nicht nur unabhängig, wir sparen bei den hohen Preisen für fossile Energie auch enorm viel Geld“, so Hackstock.

Kein Signal der Politik an die Bürger
Die Regierung reagiert auf Knappheit und Teuerung am Energiemarkt allein mit Entlastungspaketen, ohne die Ursache der Krise anzugehen. „Die Aussage des Kanzlers bei den Sommergesprächen zeigt eindeutig, dass das Problem nicht erkannt wurde. Wir brauchen kein Festhalten mehr an Öl und Gas, sondern einen Run auf Sonne & Co, das muss die Politik den Menschen vermitteln statt zu sagen, dass alles in Ordnung ist“, so Hackstock. In Österreich werden jährlich rund 300 Millionen Kubikmeter Erdgas für Warmwasserbereitung verbrannt. „Wenn der Gaspreis im Großhandel von über 300 Euro je Megawattstunde die Haushalte erreicht, zahlen die Österreicher und Österreicherinnen allein fürs Duschen eine Milliarde Euro im Jahr und produzieren noch dazu 600.000 Tonnen Treibhausgase“, betont Hackstock. Diese Abhängigkeit könnte mit einer Solaroffensive innerhalb eines Jahres halbiert werden, wenn die Haushalte auf Solarenergie setzen. „Eine einfache Solaranlage für Warmwasser ist in einem Tag montiert und liefert von Mai bis September komplett die Energie, auch im Winterhalbjahr reduziert sie den Gasverbrauch“, so Hackstock. Die Bevölkerung braucht dafür aber klare Signale, dass es jetzt Zeit ist zu handeln.


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