Sanitär

Mal müssen am Mars

Quelle: Duravit AG
Wie könnte das Leben auf dem Mars aussehen? Wie würde sich der Alltag gestalten? Diesen Fragen gehen in Bristol zwei Künstlerinnen mit einem interdisziplinären Team nach und bauen das Martian House.
Quelle: Duravit AG

Wie könnte das Leben auf dem Mars aussehen? Wie würde sich der Alltag gestalten? Diesen Fragen gehen in Bristol zwei Künstlerinnen mit einem interdisziplinären Team nach und bauen das Martian House. Duravit steuert die passene Toilette bei.

von: Redaktion

Inspiriert vom erdähnlichen Planeten Mars haben die Künstlerinnen Ella Good und Nicki Kent das Projekt „Building a Martian House“ ins Leben gerufen, in Zusammenarbeit mit Hugh Broughton Architects und Pearce+. Bei dem öffentlichen Kunstprojekt wird ein realer Prototyp eines Marshauses erschaffen.
Nicki Kent erläutert: „Der Mars ist ein Ort, an dem man sorgfältig und einfallsreich leben muss.“ Ella Good führt weiter aus: „Durch die Vorstellung, wie eine kleine Gemeinschaft dort leben würde, wirft das Projekt einen kritischen Blick auf unser Leben hier auf der Erde und unser angespanntes Verhältnis zum Konsumverhalten.“

Lebensstandard und Komfort in lebensfeindlicher Umgebung
Aufmerksam wurde die Initiatoren auf Franziska Wülker, Head of Research & Development der Duravit AG. Sie nahm bereits 2020 bei der NASA Lunar Loo Challenge teil, bei der eine Toilette entwickelt werden sollte, die sowohl in der Schwerelosigkeit als auch auf dem Mond funktioniert. Wülker schaffte es mit ihrem Entwurf unter die Top 3.
Faszination und Motivation bei dem Projekt mitzuwirken, findet die Entwicklungsingenieurin in der Diskrepanz zwischen der lebensfeindlichen Umgebung und dem alltäglichen Komfort: „Der Alltag auf dem Mars ist von Herausforderungen geprägt und mitunter ziemlich beschwerlich. Deshalb ist es so wichtig, die alltäglichen Dinge zu Hause so einfach und bequem wie möglich zu gestalten. Vor allem die Angelegenheiten, über die man nicht gerne spricht. Wie zum Beispiel die Benutzung der Toilette.“

Verschiedene Ansätze für eine Marstoilette
Anforderungen für die Martian Toilet sind unter anderem ein geringer Wasser- und Stromverbrauch, einfache Bedienung und Wartung, das Verhindern unangenehmer Gerüche wie auch die Möglichkeit, Urin und Fäkalien als Dünger nutzen zu können.
Franziska Wülker identifiziert verschiedene Lösungsansätze: Verbrennungstoilette, Kompostierungs-/Trenntoilette, Gefriertrocknung oder eine Toilette mit Wasserspülung. So kann beispielsweise bei einer Gefriertrocknung Ausscheidungen das enthaltene Wasser entzogen und der getrocknete Rest entsorgt werden. Auf dem Mars herrschen kalte Temperaturen und niedriger Druck – beides wird für die Gefriertrocknung benötigt. „Trotzdem ist das Verfahren insgesamt komplex und wir wollen es den Astronauten ja komfortabel machen auf dem Mars.“
Gemeinsam mit dem Projektteam entschied sich Franziska Wülker letztendlich für ein Dusch-WC: „Wir haben uns für eine Toilette mit Wasserspülung entschieden. Zudem haben wir eine Duschfunktion integriert, welche komfortabel und hygienisch ist - außerdem gibt es auf dem Mars viel mehr Wasser als Toilettenpapier.“

Wassergewinnung auf dem Mars
Das Gesamtvolumen des Eisreservoirs auf dem Mars beträgt 5.000.000 km³. Franziska Wülker: „Auf dem Mars gibt es am Nord- und Südpol Wassereiskappen. In manchen Gebieten sind unterirdische Eisschichten und Gletscher bis zu 100 m dick und nahe der Oberfläche. Es wäre daher am besten, die Mars-Basis dort zu bauen, wo es viel Eis gibt und es leicht zugänglich ist.“ Die Wassergewinnung könnte durch Bohrungen und Schmelzen von Wassereis realisiert werden.

The Martian Toilet: SensoWash Starck f
Franziska Wülker: „Mit SensoWash wird der Verbrauch von Toilettenpapier reduziert – außerdem kann so ein hoher Komfort und Hygiene sichergestellt werden.“ Als Symbiose von WC und Bidet bietet das Duravit Dusch-WC ebenso sanfte wie komfortable Hygiene. Kaum etwas ist für eine behutsame, aber dennoch hygienische Reinigung besser geeignet als pures Wasser. Wesentlich schonender und nachhaltiger als Toilettenpapier, entfernt Wasser Bakterien, fördert die Durchblutung und pflegt die Haut.
Franziska Wülker führt weiter ihre theoretischen Überlegungen aus: „Aufbereitetes Grauwasser aus Waschbecken, Dusche etc. könnte durch ein zirkuläres System für die Spülung verwendet werden. Auch denkbar wäre, dass zusätzlich ein Urinal zur Trennung von Urin verwendet wird, um diesen entsprechend als Dünger aufzubereiten.“

Ausstellung in Bristol
Bis Oktober 2022 wird das Haus am M Shed Square im englischen Bristol für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Zunächst wird es eine leere Fassade sein, die mit wechselnden Innenräumen zum Leben erwacht, während gemeinsam erkundet wird, wie eine neue, nachhaltige Kultur aussehen könnte. Initiatorin Nicki Kent: „Es soll ein Ort sein, an dem man forschen, experimentieren und Gespräche führen kann. Eine leere Leinwand, um Dinge auszuprobieren und sich neue Perspektiven in Bezug auf unser heutiges Leben vorzustellen.“ Ella Good resümiert: „Jeder stellt sein Fachwissen in Bezug auf die Art und Weise, wie wir leben, zur Verfügung und spielt eine Rolle bei der Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft.“


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