10/2023 Sanitär

Begrifflichkeiten, Bedeutungen und Normen

© Martin Pechal
© Martin Pechal

Zu Besuch bei der Viega-Trinkwasserhygieneschulung – ein Selbstversuch. Gemeinsam mit 25 Gebäudetechnikern, Anlagenbetreibern, Planern und Betreibern war ich der Einladung der Firma Viega gefolgt und bin ins schöne Seminarcenter am noch schöneren Attersee angereist.

von: Martin Pechal

Gut, eines sei Ihnen gleich zu Beginn gestanden, liebe Leserinnen und Leser: Ich bin erst bei der ersten Kaffeepause am Vormittag eingestiegen – dafür halbwegs ausgeschlafen und mit größtmöglicher Aufmerksamkeit! Das etwas spätere Eintreffen im Vergleich zu den anderen Teilnehmern tat der Sogwirkung des Seminars jedoch keinen Abbruch – innerhalb kürzester Zeit hatten mich die Welt der Trinkwasserhygiene sowie die Neuerungen der ÖNORM B2531 fest in ihren Bann gezogen, was nicht zuletzt am lebendigen und diskursfreudigen Vortrag des ­Referenten lag.

Jörg Wiesbauer kann als alter Hase bezeichnet werden, wenn es um Schulungen, Seminare und Weiterbildung für das Unternehmen geht. Bereits seit 2016 ist er Vortragender für Viega und das nicht nur mit Leib und Seele, sondern ­offensichtlich auch mit großem Vergnügen. Neben kompetenten Fakten hielt er sein Publikum konstant mit Fragen, teilweise absurden Behauptungen und pointierten Aussagen auf Trab. Erörtert wurden allgemeine Begrifflichkeiten und deren Bedeutungen – mitunter auch mit einer zarten Kritik, da die eine oder andere Anordnung doch etwas vage formuliert ist. Konkret wurden im Zeitraum meines Beiseins etwa die Frage nach dem Raumbuch (einer von 25 Besuchern hatte ein solches zur großen Überraschung Wiesbauers bereits in Realität ­gesehen) und dessen Nutzen erörtert. 

Weiters diskutierte man anhand eines Praxisbeispiels (Kindergarten) Totleitungen und die Problematik der Belastung durch Mikroorganismen. Auch die Dimensionierung von Leitungen inklusive Vergleichsbeispiel mit Seidl und Maß Bier wurde von Wiesbauer so anschaulich und pointiert dargestellt, dass man es unmöglich vergessen kann – Merksatz: „Je kleiner die Dimensionierung, desto frischer.“

Zahlreiche (abschreckende) Fotos und Praxisbeispiele rundeten den Vormittag ab – alle besprochenen Inhalte hier aufzuzählen, ist nur bedingt sinnvoll – erstens ob der Menge und zweitens, weil man die Schulung am besten selbst erleben sollte! Diesen Eindruck unterstrich auch Planerin Elena Viola Steidl von der Firma Caverion, die einzige Dame unter den Schülern. Ihr ­Fazit: „Man lernt nie aus! Ich erfahre in dem Seminar neue Dinge, die ich in der Praxis gleich wieder umsetzen kann. Zudem frische ich meine Unterlagen auf und habe somit wieder ein aktuelles Nachschlagewerk.“ 

Nachgefragt

In der Pause hatte ich die ­Möglichkeit, mit Jörg Wiesbauer ein wenig über seine Aufgabengebiete, Werdegang und Seminarhighlights zu plaudern – hier ist das entstan­dene Interview: 

Wie viele Seminare haben Sie bisher ca. gehalten? 
Wiesbauer: Seit 2016 bin ich bei Viega angestellt und habe seither ca. 900 Seminare gehalten. Hauptinhalt meiner Veranstaltungen ist stets Trinkwasserhygiene. Darüber hinaus gibt es Weiterbildungsveranstaltungen für Brandschutz, Energie­effizienz, Heizung – der Fokus im Haus liegt jedoch mittlerweile auf TW-Hygiene. In Verbindung dazu gibt es auch Softwareschulungen für die optimal Dimen­sionierung.

Haben Sie noch andere Auf­gabenbereiche? 
Wiesbauer: Ich bin zudem im Normenausschuss und gebe seit 2008 nebenberuflich Vorbereitungs- bzw. Befähigungskurse für die Meisterprüfungen. Seit 2002 bin ich in der Erwachsenenbildung tätig; damals war ich noch Installateur. Dank der kons­tanten Kursangebote muss auch ich selbst immer am Stand der Technik bleiben.

Ihr Werdegang davor?
Wiesbauer: Ich habe die HTL für Gebäudetechnik in Vöck­labruck absolviert, habe anschließend bei Installateuren gear­beitet und war auch gewerberechtlicher Geschäftsführer. Dann wechselte ich in ein Planungs­büro. Vorträge habe ich damals bereits nebenberuflich gehalten und irgendwann habe ich mein Hobby schließlich zum Beruf gemacht.   

Wer ist herausfordernder zu unterrichten – Jugendliche oder Erwachsene? 
Wiesbauer: Es gibt bei jeder Gruppe ganz unterschiedliche Herausforderungen. Grundsätzlich mag ich das Unvorhergesehene in meinem Arbeitsbereich – man weiß in der Früh nie, wie der (Unterrichts-)Tag wird.

Lesen Sie das ungekürzte Interview ab Seite 30 in der aktuellen Ausgabe 10/2023!


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