Gut 60 Personen waren der Einladung der HTL Pinkafeld am 1. Februar gefolgt und fanden sich interessiert im Konferenzzimmer der Schule ein. Nach der Begrüßung der Gäste durch Direktor Prof. DI Dr. MA Wilfried Lercher und einführenden Worten vom frisch gebackenen Abteilungsvorstand OstR Prof. DI DDr. Adalbert Schönbacher war man rasch beim Kernthema angelangt. "Wir sind in Würde gealtert" scherzte Schönbacher anlässlich der runden Jubiläen - 50 Jahre HTL Pinkafeld-, welche die HTL Pinkafeld im vergangenen Jahr beging. Er fand den Brückenschlag vom Thema "Alter" zur Wirtschaft und der immer schneller werdenden "New Economy", als einer deren Fehler er den fortschreitenden Fachkräftemangel benannte: "Wir haben Auftragshöchststand aber zu wenig Arbeitskräfte - geben wir der Old Economy eine Chance". Damit schloss er und leitete zu Mag. Manfred Dreiszker über. Dreiszker vom Amt der Burgenländischen Landesregierung, Landesamtsdirektion, Stabstelle Präsidium, Referat Statistik, fokussierte in seinem Impulsvortrag den demografischen Wandel in Österreich; genauer gesagt im Burgenland. Seine pointierten Ausführungen unterstrich er mit Zahlen, Fakten und Grafiken. Die Conclusio: " ...die Zukunft wir problematisch, da mittlerweile mehr Pensionisten als Erwerbstätige vorhanden sind." Weiters empfahl er für weitere Recherchen und Übersichten die Webseiten www.statistik.at und www.burgenland.at "Beim Neubau schon ans Alter denken" - das legte Landesamtsdirektor WHR Mag. Dr. Josef Hochwarter - ebenfalls vom Amt der Burgenländischen Landesregierung - seinen Zuhörern ans Herz. Kernsatz dabei: "Barrierefreiheit ist kein altersspezifisches Thema."
Dirk Dietz von der Firma Hewi, machte den Abschluss vor der Kaffeepause mit seinem Referat über "Bäder für Generationen". Hewi stellt u.a. unterschiedliche Produkte her, die das miteinander Leben im Bad erleichtern. Dabei gilt der Grundsatz: "Barrierefreiheit darf niemals krank aussehen!". Wird vorausschauend geplant und gebaut, dann ist das barrierefreie Bauen gar nicht so schwer, betonte Dietz in seinem kurzweiligen Vortrag. Gestärkt von Kaffee, Gebäck und ausgezeichneten Fruchtsäften, fanden sich die Gäste nach einer kurzen Pause wieder für die finalen Vorträge des Nachmittages ein.
DI Udo Pappler von ofi sprach zunächst über "Rohrwerkstoffe und Trinkwasserhygiene". Kernthema dabei: "Was steckt hinter den Normen für Werkstoffe und deren Anwendungen?" Kernsatz des Vortrages: "Ein guter Kunststoff ist wie ein Teller Spaghetti - gekreuzt, parallel oder ganz durcheinander." Den Anschluss an Papplers Referat machte Ing. Jürgen Kromp, von Sauter Meß- und Regeltechnik. Sein Thema: "AAL - Ambient Assisted Living; gibt es Ansätze dazu in der MSR?" AAL sei, so Kromp, überall anders definiert. Grundsätzlich sollen damit aber Komfort, Sicherheit und Gesundheit gesteigert werden. "Smart ist viel, AAL ist es deshalb aber noch nicht!", betonte Kromp dabei. Den letzten Vortrag des Tages zum Thema "Best Ager Projekte" hielt DI(FH) Hildegard Zottel von Pucher Installationstechnik. Sie betonte die Relevanz von Senioren als "größte Kundengruppe" und den Umstand, dass das Handwerk dies tendenziell verschlafe. Lediglich 29 Prozent der Handwerksunternehmen befassen sich mit dieser Käuferschicht. Außerdem beschrieb Sie die Abwicklung eines Projekts für ein Senioren Ehepaar und daraus resultierende Aufträge nach optimaler Umsetzung.
Die Abschiedsworte - bzw. die Einladung zum Netzwerker-Abend im Gasthaus Zapfel - sprach Prof. DI(FH) Erich Draxler, der jedes Jahr für die Organisation und Umsetzung des Branchentreffs verantwortlich ist. Er unterstrich nochmals den an diesem Tag mehrmals zitierten Ansatz des vorausschauenden Denkens indem er auf den Branchentreff 2019 hinwies. Dieser findet aller Voraussicht nach am 31. Jänner 2019 wieder in der HTL Pinkafeld statt - das Thema ist allerdings noch offen.