7-8/2022

Editorial 7-8/22

Quelle: ValenceStudio
Quelle: ValenceStudio

Eine Frage der Verhältnismäßigkeit

von: Martin Pechal

Unlängst habe ich mir gedacht: „Vielleicht spielt der Klimaanlage ja das Wetter in die Hände“ … Der nächste Gedanke war dann: „Vielleicht spielt ja auch die Klimaan­lage dem Wetter in die Hände“ … Nicht dass ich hier (oder sonst wo) gegen Klimaanlagen wettern würde – ich hetze grundsätzlich nicht – vor allem mich nicht gerne. Aber „Mit Maß und Ziel“ sollte der Grundauftrag an alle Betreiber – ob privat oder öffentlich – sein. Denn was nutzt es denn, Covid überlebt zu haben und dann nach jeder Fahrt in den Öffis (oder nach dem Besuch eines Einkaufszentrums) mit einer Lungenentzündung nach ­Hause zu kommen? Außentemperatur tropisch, mit Tendenz Richtung Kreislaufkollaps – ­Innentemperatur (gefühlte) 18 °C … Die Verhältnismäßigkeit macht es aus!
Vielleicht bin ich da ja ein bisschen überempfindlich, aber „Mit Maß und Ziel“ müsste doch die Richtung sein, in die es gehen sollte. Jetzt nicht wegen Kriegsgebärden und sonstigen Un(regel)mäßigkeiten, die wir bereits in den 80er-Jahren hinter uns gelassen hätten haben sollen … Egal, ob Duschen oder Baden, Heizen oder Kühlen, Autofahren oder Fliegen – es muss nicht immer ewig dauern und/oder zum maximal möglichen Potenzial ausgereizt werden. Mit Maß und Ziel also … Gut, es soll ja Menschen geben, für die das (oder zwecks Verständlichkeit: „die“) Maß (Bier) das Ziel (wenn nicht sogar das Maß aller Dinge) ist. Auch hier gilt, letztendlich natürlich die Verhältnismäßigkeit – die natürlich für jeden eine ­andere ist. Und hier beginnt das Problem.
Gab es in den 80er/90er-Jahren noch ernsthafte Bestrebungen, der Verschwendung Einhalt zu gebieten (Anmerkung: Ähm, gab es die ­tatsächlich jemals breitenwirksam?!), werden Gruppierungen wie FridaysforFuture heute oft belächelt, wenn nicht lauthals kritisiert. Klar, nicht jeder Forderung kann nachgekommen werden – aber das Äußern von Kritik, um Lösungsansätze zu finden bzw. diesen ­Vorgang zu beschleunigen, kann ja jetzt nicht ganz verkehrt sein. Und „laut“ zu sein, war bzw. ist ja wohl auch ein bisschen ein Recht der Jungen, oder? Ich denke schon.
Energie ist nunmal nicht unendlich verfügbar und sowohl Private als auch Industrie werden neue Wege finden müssen; damit meine ich neue bzw. alternative Energien und eine sinnvolle Art der Selbstreglementierung. Wenn der Staat unterstützend eingreift, ist es manchmal kein Fehler – aber ich fürchte, die Menschen brauchen ein erneuertes Mindset. Irgendwie ist es uns in den letzten Jahren und Jahrzehnten abhandengekommen, ein bisschen auf unsere Mitmenschen, aber eben auch auf die vorhandenen Ressourcen achtzu­geben.
Also: Egoismus und Selbstliebe – ja natürlich! Maßlosigkeit auf Kosten anderer – lieber nicht. Dazu gehört auch, dass man sich einen Urlaubsflug durchaus gönnen kann; ­wöchentliches Jet-Setten ist zu überdenken – zumindest das haben uns die letzten Jahre gelehrt. Aber jetzt schönen Urlaub, schönen Sommer und vor allem gute Lektüre im ­Namen der Redaktion.

Gute Lektüre mit unserer Ausgabe 7-8/2022!


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