3/2022 Heizung

Energiewende: Fachkräfte gesucht!

Quelle: LK Niederösterreich / proPellets Austria
Quelle: LK Niederösterreich / proPellets Austria

Der „Gelbe“ sprach mit DI Dr. Josef Rathbauer, Abteilungsleiter Biogene Rohstoffe, BLT Wieselburg und ­Referent bei Biowärme-Partnerseminaren über den Status quo und Zukunftsoptionen am Heizungsmarkt.

von: Redaktion

Wie sehen Sie die Wärme­zukunft Österreichs?
Rathbauer: Die Wärmewende nimmt langsam an Fahrt auf. Wenn wir die Kesselverkaufszahlen des Vorjahres betrachten, sehen wir, wohin die Reise bei den Installateuren geht: +38 Prozent bei Holzheizungen auf 18.000 Stück und +23 Prozent bei den Wärmepumpen. Dieser Trend wird im Augenblick durch die gute Fördersituation seitens des Bundes und der Länder immens befeuert. Man bekommt beispielsweise für einen Kesseltausch von Öl auf Pellets in allen Bundesländern inklusive Bundesbeitrag im optimalen Fall über 10.000 Euro Förderung. Dennoch reichen diese Ausbauzahlen nicht aus, um die Wärmewende zu schaffen, gilt es doch rund 600.000 Ölheizungen und 900.000 Gasheizungen bis 2040, also innerhalb von 18 Jahren (!), zu ersetzen.
Wir müssen zum Beispiel die Ausbaurate bei Holzheizungen bis 2030 auf mindestens 40.000 Stück im Jahr erhöhen. Dazu wird es auch entsprechende Fachkräfte brauchen, um diese zu installieren.

Kann die Energiewende am Fachkräftemangel scheitern?
Rathbauer: Selbstverständlich. Wenn nicht rechtzeitig Qualifizierungsmaßnahmen ergriffen werden, wird die Personalnot die Energiewende ausbremsen. Anhand der zuvor erwähnten Daten ist ersichtlich, dass auf die Installateurbranche im Heizungsbereich eine Verdoppelung der zu installierenden Heizkessel zukommt. Im Augenblick kämpft man aber um den Lehrlingsnachwuchs. Es wird entscheidend sein, junge Leute zu motivieren, die Energiewende auch praktisch umzusetzen. Allein das freitägliche Demonstrieren wird nicht zum Ziel führen. In diesem Zusammenhang ist auch wichtig, dass den Unternehmen eine gewisse Planungssicherheit von der ­Politik gegeben wird, denn nur so können langfristig Arbeitsplätze geschaffen werden. Hierzu zählen zum Beispiel die Aufs und Abs bei den Förderungen.

Warum sollte man ein Fach­seminar Biowärme-Installateur besuchen?
Rathbauer: Ich bin langjäh­riger Referent bei den Bio­wärme-Seminaren des Österreichischen Biomasse-Verbandes. Das Ziel ist, den Heizungsinstallateuren, neben Fachkenntnissen in der Biomasse-Heiztechnik, die Führung der markenrechtlich geschützten Marke „Biowärme-Installateur“ zu ermöglichen. Damit wird seine Fachkompetenz im Bereich Holzheizungen für den Kunden ersichtlich gemacht, wodurch sein Geschäftserfolg gesteigert werden soll. er die aktuelle Lage austauschen. Die Fortbildungen bieten somit nicht nur für die Installateure, sondern auch für den Kunden einen großen Mehrwert.

Diesen Beitrag finden Sie ungekürzt auch auf Seite 37 der aktuellen Ausgabe 3/2022!


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