6/2012 Heizung

Fußbodenheizung mit Fernwärme

Technische Auslegungsbedingungen für den Anschluss an das Sekundärnetz der Fernwärme Wien. Der maximal zulässige Betriebsdruck beträgt 10 bar, der Differenzdruck muss zwischen 1 und 2,5 bar liegen. Grafik: Fernwärme Wien

Die Fernwärme Wien entwickelt Richtlinien für den Anschluss von Flächensytemen ans Fernwärmenetz.

ußbodenheizungen und Fernwärme passen optimal zusammen, meint DI Martin Höller, Leiter der Abteilung Forschung & Entwickung bei der Fernwärme Wien: „Ein Niedertemperatursystem mit großen Abnahmeflächen sorgt für niedrige Rücklauftemperaturen – das ist für die Wirtschaftlichkeit des Fernwärmenetzes ideal!“ Gleichzeitig ist der Trend zur Flächenzeizung für den größten Fernwärmeanbieter Österreichs auch eine besondere Herausforderung, da z.B. bei abgeschalteter Fußbodenheizung ein Kurzschluss auf der Versorgungsseite verhindert werden muss. Hier kann aber mit einem versorgungsseitigen Zonenventil geholfen werden. Diese und andere Erkenntnisse aus den letzten Monaten hat die Fernwärme Wien dazu bewegt, sowohl die technischen Richtlinien als auch die Produktfreigabeliste zu erweitern, um ein optimales Zusammenspiel von Fernwärme und Fußbodenheizung zu gewährleisten.

Zunahme der Fußbodenheizungen
Für die Wiener Fernwärme sind Fußbodenheizungen seit dem Vorjahr ein Thema, mit dem sich die Abteilung Forschung & Entwicklung zu beschäftigen begann. Im Zuge der Planfreigabe für den Anschluss ans Sekundärnetz wurden immer häufiger Schemata für Fußbodenheizungen eingereicht. „Die Pläne werden einer Kompatibilitätsprüfung unterzogen, das heißt, es wird geprüft, ob der eingereichte Plan mit unseren Betriebsparametern kompatibel ist“, erklärt Martin Höller. Seiner Abteilung sind insgesamt 18 Personen zugeteilt, von denen fünf mit Produktspezifikationen, dem Erstellen der Technischen Richtlinien und Tests an den beiden Prüfständen befasst sind. Neben ihm selbst sind vor allem DI Heinrich Ondra und Thomas Wutschitz sowie die beiden Mitarbeiter Ing. Philipp Sulyok und Ing. Thomas Dungl an den Prüfständen. 
Auch der zunehmend geringe Heizwärmebedarf, der auch in der neuen „OIB 6“ festgelegt ist, stellt keine großen Anforderungen an die Fernwärme Wien. „Ab zehn Wohneinheiten pro Haus ist der Fernwärmeanschluss in den meisten Fällen durch die Trinkwassererwärmung wirtschaftlich“, rechnet Höller vor. Technisch ergeben sich sehr wohl Herausforderungen. Durch die kleineren Volumenströme kann es zu Verschmutzungsproblemen der Heizkreise kommen. Die fixeingestellten Ventile, die bei fernwärmeversorgte Heizsysteme zum Einsatz kommen, haben nur mehr einen nadelgroßen Durchlass, hier sind Probleme vorprogrammiert. „Wir benötigen aber robuste Standardlösungen, die auch Fehler verzeihen“, sagt Höller. Das klassische System aus Vorlauf und Rücklauf mit 80/50 hat sich über Jahre hinweg gut eingespielt und klaglos funktioniert, mit diesen hohen Temperaturen stößt man aber bei Niedrigenergiehäusern an Grenzen. Abhilfe schfft eine Auslegung auf ein Temperaturnievau von 60/40. Aus diesem Grund hat die Fernwärme Wien in den letzten Monaten sowohl die Technischen Richtlinien, die im Laufe des Sommers freigegeben werden, als auch die Produktfreigabeliste überarbeitet.

Lesen Sie alles in Ausgabe 6 ab Seite 48.


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