Engie Gebäudetechnik bildet seit vielen Jahren junge Menschen aus, denn das Unternehmen weiß: Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg. In verschiedenen Lehrberufen werden derzeit 18 Lehrlinge beschäftigt. Im Beruf "Installations- und -Gebäudetechniker/Heizungstechnik" erfolgt die praktische Ausbildung auf der Baustelle bei einem erfahrenen Obermonteur und wird durch Schulungen in der eigenen Lehrwerkstätte ergänzt. Engagierten Lehrlingen werden auch weiterführende Ausbildungen in Form eines 4. Lehrjahres, z. B. in Lüftungstechnik, und zudem die Werkmeisterschule ermöglicht. So wundert es nicht, dass viele bauleitende Monteure von Großbau-stellen als Lehrlinge bei Engie begonnen haben. Durch die enge Zusammenarbeit der Ausbildner mit der Leitung und den Lehrern der Berufsschule Mollardgasse ist eine umfassende Ausbildung sichergestellt. Letztes Jahr haben fünf Lehrlinge ihre Ausbildung beendet. Alle haben die Lehrabschlussprüfung bestanden und die Berufsschule mit Erfolg abgeschlossen. Yan Junwei erzielte in den drei Lehrjahren in allen Zeugnissen durchgängig nur "Sehr gut" und wurde dafür vom Stadtschulrat ausgezeichnet.
Erfolge beim Landes-Lehrlingswettbewerb
Auch beim jährlichen Landes-Lehrlingswettbewerb, in Zuge dessen alle Wiener Lehrlinge ihr Können bei der Herstellung einer Gas- und Wasserinstallation für eine Wohnung unter Beweis stellen können, waren gleich zwei Engie-Lehrlinge 2018 erfolgreich. Daniel Klobucar sicherte sich den 1. Platz, sein Kollege Yan Junwei erreichte hier den 3. Platz. Beide bereiten sich nun intensiv auf den Bundeslehrlingswettbewerb im März vor und wollen sich dadurch für die Welt- und Europameisterschaft qualifizieren.
Nachgefragt bei Landeslehrlingswart Franz Schnöller:
Was sind die größten Herausforderungen im Bereich der Lehrlingsausbildung?
Franz Schnöller: Die wichtigste und gleichzeitig schwierigste Herausforderung ist die Hebung des vorliegenden Ausbildungsniveaus schon in der Lehrlingsauswahl sowie die Herstellung eines gemeinsamen Status quo, um die Ausbildung der Lehrlinge möglichst effektiv gestalten zu können. Kurz gesagt: eine sorgfältige und gelungene Vorauswahl ist die halbe Miete.In der jüngsten Vergangenheit konnten wir leider öfters feststellen, dass sich neben mathematischen Grundlagen auch die Deutsch-Kenntnisse teilweise auf einem bedenklich niedrigen Niveau befinden und sich dementsprechend die einheitliche Wissensvermittlung äußerst schwierig gestaltet.
Warum konnte die Firma Engie als Ausbildungsunternehmen punkten?
Schnöller: Die Firma Engie GmbH ist auf Grund ihrer jahrelangen Tätigkeit in der Lehrlingsausbildung als kompetenter Partner anzusehen. Auf Grund des engagierten und äußerst fähigen Betreuerteams konnten über Jahre hinweg wertvolle Fachkräfte für die Wiener Installateure ausgebildet werden, welche an zahlreichen Berufswettbewerben teilgenommen haben. Neben Engie leisten in Wien jedoch noch weitere 200 aktive Lehrbetriebe hervorragende Ausbildungsarbeit.
Wird es den Wiener Teilnehmern 2019 gelingen, in Kärnten aufzuzeigen?
Schnöller: Unsere beiden Teilnehmer für die Bundeslehrlingswettbewerbe in Spittal an der Drau haben sich im Zuge der Wiener Landesbewerbe 2018 qualifiziert und befinden sich zurzeit in der Vorbereitung. Wir sind mit dem Ausbildungsbetrieb Engie in sehr gutem Einvernehmen. Die Werkstückqualität in den Trainingsblöcken und bei den innerbetrieblichen Vorbereitungen konnte deutlich erhöht werden. Dennoch ist abschließend festzustellen, dass sich die Kollegen aus den Bundesländern ebenfalls energisch auf die Bewerbe vorbereiten und Top-Platzierungen erfahrungsgemäß hart umkämpft sind. Trotzdem - und vor allem auf Grund unserer hervorragenden Platzierungen bei den vergangenen Staatsmeisterschaften im November 2018 - fühlen wir uns in unserer Ausbildung bestätigt und sehen den Bewerben in Kärnten positiv entgegen.
Wie unterscheidet sich Wien in Sachen Lehrlinge und Lehrplätze von anderen Bundesländern?
Schnöller: Zum einen ist Wien eine Stadt, die sicher viele Ablenkungen im Besonderen für junge Leute zu bieten hat und daher die Konzentration einiger Lehrlinge auf die Berufsausbildung darunter teilweise leidet. Auf Grund der relativ kleinen Landesfläche und des guten Angebots an öffentlichen Verkehrsmitteln ist kein Internatsbetrieb erforderlich, was die Begeisterung der Schüler für Fortbildungen außerhalb der Schulzeit nicht unbedingt erhöht. Außerdem denke ich, dass unser Beruf in der Bundeshauptstadt - noch mehr als in den Bundesländern - mit einem Imageproblem zu kämpfen hat, wodurch die Ausbildungsplätze nicht immer mit den Wunschkandidaten besetzt werden können. Trotz allem tragen wir mit etwa 800 Lehrlingen ein großes Stück zur Ausbildung der österreichischen Installateure bei, und ich denke auch, dass wir mit dem momentanen Schulterschluss aller an der Aus- und Weiterbildung Beteiligten auf dem richtigen Weg sind.
Wo liegt Österreich im EU-Schnitt, was die Lehrlingszahlen betrifft?
Schnöller: Österreich kann im EU-Vergleich eine der niedrigsten Jugendarbeitslosigkeitsquoten vorweisen und zählt auf Grund sehr vieler Top-Platzierungen bei internationalen Lehrlingsbewerben in den verschiedensten Branchen zu den erfolgreichsten Ausbildungsländern Europas.
Ihre Wünsche als Landeslehrlingswart an die Branche?
Schnöller: Auf Grund der ständigen Bereichsausweitung in unserem Beruf ist eine dreijährige Lehre einfach nicht mehr zeitgemäß und wir sollten daher auf eine verpflichtende vierjährige Ausbildung hinarbeiten, um die Bereitstellung gut ausgebildeter Facharbeiter auch in der Zukunft gewährleisten zu können. Inwieweit die momentan relativ unpopulären Zusatzmodule hierbei künftig eine Rolle spielen, sollte in den entsprechenden Ausschüssen überdacht werden. Es werden zahlreiche Förderprogramme für Lehrlinge von der Landesinnung Wien angeboten, wobei die Rück- bzw. Anmeldung teilweise relativ bescheiden ausfällt.Demnach wäre eine höhere Anmeldungsquote jedenfalls wünschenswert.
Vorbereitungskurse zur Lehrabschlussprüfung findet man unter: www.wko.at/wien/installateure-LAP.