Nachhaltige Technologien für eine bessere Umwelt

FH Burgenland
Robert Kranner (enova); Rektor Gernot Hanreich; Ursula Bodisch (FFG); Konrad Pesendorfer (Statistik Austria).
FH Burgenland

Internationaler Wissenschaftskongress e·nova fand an der FH Burgenland am Standort in Pinkafeld mit nachhaltigen Kongressthemen statt. Expertinnen und Experten tauschten sich über Konzepte und aktuelle Themen im Bereich Energie, Umwelt und Gebäude aus. Von der Kreislaufwirtschaft über neueste Umwelttechnologien bis hin zu effizienten Gebäudekonzepten – Experten fordern mehr Gehör und Taten von Politik und Gesellschaft.

von: Redaktion

Seit 23 Jahren betrachtet die e·nova als eine der größten wissenschaftlichen Fachtagungen des Burgenlandes nachhaltige Technologien aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit einer jährlich wechselnden Schwerpunktsetzung in den Bereichen Energie-Gebäude-Umwelt. Während in den letzten Jahren Gebäude im Fokus der Konferenz standen, so wurden heuer nachhaltige Technologien in einem breiten Umfeld diskutiert. Denn die Themen Klimawandel und damit einhergehend der notwendige Klimaschutz erreichten in keinem Jahr zuvor eine solche breite öffentliche und mediale Aufmerksamkeit. Die zahlreichen Vortragenden der FH Burgenland und Forschung Burgenland, nationale und internationale Speaker griffen in ihren Beiträgen diese Thematik auf.

Klimaschutz in aller Munde
„Das Department Energie-Umweltmanagement der FH Burgenland beschäftigt sich seit 25 Jahren am Campus Pinkafeld in Lehre und Forschung mit Energie-, Umwelt- und Gebäudethemen“, so Gernot Hanreich, Rektor der FH Burgenland und Departmentleiter dieses Bereichs. „Darunter fallen auch die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit, die nun zu gesellschaftlich breit diskutierten Themen geworden sind. Für eine immer größere Anzahl von Personen sind diese Klima- und Nachhaltigkeitsthemen wesentliche Beurteilungskriterien für ihre Wahl- und Kaufentscheidungen.“ Bei der diesjährigen e·nova wurden in rund 50 Vorträgen Themen angesprochen, die nicht nur Fachleute, sondern uns alle betreffen und in Zukunft immer mehr an Relevanz gewinnen. „Aktuell sind Veränderungen wahrnehmbar, deren Grundlage nicht nur in strengeren regulatorischen Maßnahmen liegen. Sie sind vielmehr auch dem gestiegenen öffentlichen Druck geschuldet. Der geplante umfassende Ausbau des Studienzentrums Pinkafeld wird das Bekenntnis der FH Burgenland zur Nachhaltigkeit noch deutlicher sichtbar machen, da hier mehr Platz für zukunftsweisende Forschung entsteht“, so Hanreich.

Wohlstand, Lebensqualität und Umweltschutz ein Widerspruch?
In seiner Keynote präsentierte Konrad Pesendorfer, Generaldirektor der Statistik Austria, Ergebnisse der Studie „Wie geht’s Österreich“. Im Rahmen dieser Initiative zur Messung von Wohlstand und Fortschritt wurden nicht nur bereits existierende ökonomische Indikatoren, wie z. B. das Bruttoinlandsprodukts, sondern auch 30 weitere Schlüsselindikatoren, die die drei Bereiche ‚Materieller Wohlstand‘, ‚Lebensqualität‘ und ‚Umwelt‘ für Österreich abbilden, erhoben. Vor allem die Indikatoren im Bereich Umwelt, wie z. B. inländischer Materialverbrauch, Treibhausgasemissionen oder Flächeninanspruchnahme, etc. wurden hier von einem unabhängigen Expertengremium im Gegensatz zu den anderen beiden Bereichen als tendenziell bzw. eindeutig negativ bewertet. „Auch, wenn das öffentliche Interesse an Umweltthemen in Österreich durch die globale Bewegung ‚Fridays for Future‘ steigt, so müssen Expertinnen und Experten noch stärker gehört werden und Taten folgen. Die Auswirkungen des Klimawandels sind z. B. bereits in der Landwirtschaft zu erkennen“, erläuterte Pesendorfer mit einem passenden Beispiel weiter: „Man sollte nicht erst dann die Initiative ergreifen, nachdem ein Murenabgang das eigene Haus verwüstet hat.“

Umdenken für alle gefordert
Regina Rowland und Josefine Kuhlmann, Hochschullehrende an der FH Burgenland, wiesen in ihrem Vortrag „Rethinking Systems for a Circular Economy“ darauf hin, dass nun Politik und Gesellschaft die Initiative ergreifen müssen, um mit der Umstellung vom linearen Wirtschaftssystem auf eine zirkuläre Wirtschaft die Umwelt nachhaltig zu schützen. „Wir müssen umdenken, wie wir Produkte designen, produzieren, konsumieren und Ressourcen auch wiederverwenden können, damit Müll und Umweltverschmutzung systematisch reduziert werden können“, erklärt Regina Rowland. „Das beste Vorzeigebeispiel für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ist die Natur selbst und an dieser sollten wir uns orientieren.“ Innovative Lösungen und Projekte zur Kreislaufwirtschaft sowie neue Businessmodelle, in denen Leistungen und keine Produkte selbst mehr erworben werden, gibt es schon viele. „Es fehlt hier nur noch das rechtliche Rahmenwerk, um weg vom Wettbewerb zu kommen, damit auch Unternehmen zukünftig gezielter zusammenarbeiten können“, ergänzt Josefine Kuhlmann.


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