Die letzten Wochen und Monate waren turbulent – Zeit, sich in der Branche ein wenig umzuhören. Den Auftakt macht die Frauenthal Service AG.
Nach der EXPO ist vor der EXPO: Gibt es schon Ideen für 2022?
Beatrix Ostermann: Ja, 2022 wird es höchstwahrscheinlich wieder eine Frauenthal EXPO geben. Wir führen bereits konkrete Gespräche. Elektromaterial.at wird dabei sicher eine große Rolle spielen. Von den Grundzügen der EXPO wollen wir nicht viel ändern, das Konzept funktioniert ja sehr gut. Rahmenprogramm und diverse Highlights werden wir jedoch wieder neu aufstellen. Da nutzen wir jetzt die Zeit, um attraktive Konzepte zu entwickeln.
Was erhoffen Sie sich vom zusätzlichen Geschäftsfeld „Elektromaterial“ – richtet sich dieses auch an die Installateure?
Thomas Stadlhofer: Mit Elektromaterial.at starten wir planmäßig Ende Juni und sprechen neben den Elektrikern auch die rund 600 Doppelkonzessionäre an, die ja bereits Kunden bei SHT, ÖAG oder Kontinentale sind. Diesen wollen wir den Arbeitsalltag erleichtern: Sie können mit nur einem Großhändler beide Geschäftsbereiche abdecken. Mit unserem fokussierten Kernsortiment von rund 9.000 Artikeln und den bewährten Frauenthal-Logistikleistungen haben wir, wie wir finden, ein sehr gutes Angebot. Elektromaterial.at richtet sich als reiner Online-Player mit einem modernen digitalen Portfolio an die neue Kundengruppe – nicht erst seit Corona, aber gerade jetzt ein mächtiger Wettbewerbsvorteil.
Stichwort Null-Prozent-Finanzierung: die Frauenthal als Bank? Warum hat man sich zu diesem Schritt entschieden?
Ostermann: Der Kauf eines neuen Bades kann für ein Haushaltsbudget eine ganz schöne Herausforderung sein. Hier haben wir ab sofort für Konsumenten ein attraktives Angebot: Sie können den Kaufpreis bequem in Raten zahlen, zinsenfrei und ohne Bearbeitungs- und Kontoführungsgebühren. Mit diesem Service – einer Kooperation mit der BAWAG P.S.K. – wollen wir neben Häuslbauern auch gezielt die Sanierer ansprechen und Impulse in der Branche setzen. Durch die Corona-Thematik gehen wir sogar nun davon aus, dass deutlich mehr Konsumenten dieses Angebot nutzen werden – denn wer sich bereits gespartes Geld als Liquiditätsreserve auf dem Sparkonto behalten möchte, wird nun auch dieses Service nutzen wollen. Hier liegt sozusagen die Chance in der Krise, die wir nun voll nutzen werden, zudem wir schon jetzt eine deutlich steigende Nachfrage für Planungstermine verzeichnen können. Die Erklärung ist einfach: Konsumenten verbringen ihre Arbeitstage vermehrt im Homeoffice, und die Urlaube finden ebenfalls deutlich häufiger in den eigenen vier Wänden statt. Die eigene Wohnung – und eben auch das Bad – bekommt dadurch deutlich mehr Beachtung.
Produktentwicklung und Eigenmarken – was sind die wichtigsten News?
Ostermann: Unsere Eigenmarke ALVA entwickeln wir laufend weiter. Die Anforderungen an die Sortimente für Sanitär, Heizung und Installationstechnik werden von unseren Experten genau beobachtet. Daher findet sich in den gerade erst neu aufgelegten Katalogen stets ein aktueller Produktmix, viele Highlights und ein deutlicher Fokus auf Designtrends. Auch bei unserem Exklusivsortiment PASSION tut sich einiges, den neuen Katalog erstellen wir gerade. Wir haben vor kurzem erst eine neue Duschtasse von Villeroy & Boch, eine Badmöbelserie von Burg und eine Armaturenserie von Laufen ergänzt. Zudem haben sich drei weitere Möglichkeiten aufgetan, die wir entschlossen verfolgen: Zum Ersten das ALVA-Schwimmbadsortiment. Zum Zweiten die neue ALVA-Elektra-Eigenmarke für Elektromaterial.at. Und zum Dritten das Hygiene-Sortiment von ALVA mit Maske, Visier, Desinfektionsmittel, Handpflege etc.
Abschließende Worte?
Stadlhofer: Das Jahr startete mit unserer EXPO wirklich fulminant und wir konnten den Schwung nutzen, um über die Corona-Lockdown-Phase gut hinwegzukommen. Jetzt geht es weiter aufwärts mit vielen neuen Services, aktualisiertem Sortiment und jeder Menge Motivation aller unserer Mitarbeiter. An dieser Stelle bleibt daher nur, uns bei allen Kunden und Mitarbeitern zu bedanken, dass sie uns gegenüber so loyal sind. Das in den letzten Jahren gewachsene Vertrauen und Engagement zahlt sich in Krisenzeiten aus und wir freuen uns daher tatsächlich auf ein erfolgreiches Jahr!
Vielen Dank für das Gespräch!
Lesen Sie das ungekürzte Interview ab Seite 6 der aktuellen Ausgabe 6 + 7-8/2020!