5/2022

Nüchterne Zahlen

Adrian Batty / ValenceStudio
Adrian Batty / ValenceStudio

Die fetten Jahre sind vorbei – oder etwa doch nicht?!

von: Martin Pechal

Die aktuell vorliegende „Konjunkturbeobachtung Gewerbe und Handwerk“ mit ­Fokus auf den Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechnikern für das Jahr 2021 sowie dem 1. Quartal 2022 zeigt einige positive Entwicklungen. Natürlich kommt es aber auch hier – wie überall – auf die Lesart an.
59 Prozent der Betriebe meldeten für 2021 Umsatzsteigerungen gegenüber 2020 – durchaus positiv würde man meinen. Allerdings mussten auch 79 Prozent der Betriebe die ­Verkaufspreise (im Vergleich zu 2020) im Jahr 2021 erhöhen – dies dürfte zu ebenfalls erhöhtem Dis­kussionspotenzial bei Kundenanfragen geführt haben. Im Branchendurchschnitt wurden die Verkaufspreise 2021 um 4,9 Prozent erhöht. Sie stiegen insgesamt im Jahr 2021 um 2,8 Prozent (Anm.: Inflationsrate). Im Branchenschnitt wurden 2021 ca. 2.700 Euro pro Beschäftigtem investiert; das sind um 41 Prozent weniger als im Vorjahr.
Wer bremst, bleibt irgendwann stehen. Dieser Satz hat auch im Jahr 2022 seine Gültigkeit. Dementsprechend planen 47 Prozent der Betriebe, dieses Jahr wieder Investitionen zu tätigen. Besonders spannend lesen sich die von der KMU Forschung Austria aufge­listeten „Herausforderungen 2022“: 76 Prozent der Betriebe sind im laufenden Jahr 2022 durch Preis­steigerungen bei Rohstoffen und Materialien in ihrer Geschäftstätigkeit beeinträchtigt; 69 Prozent leiden unter Fachkräftemangel; 67 Prozent haben Probleme auf Grund der Lieferketten; 53 Prozent sehen große Probleme auf Grund von Preissteigerungen am Energiesektor; 51 Prozent verspüren Behinderungen durch Büro­kratie und Verwaltung sowie 41 Prozent durch Preiskonkurrenz.
Dennoch: Im 1. Quartal 2022 beurteilen 39 Prozent der Betriebe die Geschäftslage mit „gut“ (Vergleich: Im Vorjahr waren es nur 26 Prozent!); 55 Prozent sehen die Geschäfts­lage als „saisonüblich“ (Anm.: Im Vorjahr waren es 47 Prozent.). Lediglich 6 Prozent der Betriebe beurteilen die Geschäftslage als „schlecht“ – im Vorjahr waren es noch 27 Prozent. Im Branchendurchschnitt ist der Auftragsbestand im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres um 36,9 Prozent gestiegen. 46 Prozent der Betriebe könnten sofort zusätzliche Aufträge ausführen – das entspricht übrigens dem Wert des Vorjahres. Dieser Trend soll sich auch im zweiten Quartal fortsetzen. So weit, so gut – und wenigstens ein bisschen ­etwas Beruhigendes in nervenaufreibenden Tagen und Wochen wie jenen, die knapp hinter uns liegen.
Darf es noch ein aufmunterndes Zitat zum Abschluss sein? Der große US-amerikanische Erfinder, Automobilpionier und Unternehmer Henry Ford soll einmal gesagt haben: „Ich prüfe jedes Angebot. Es könnte das Angebot meines Lebens sein.“ In diesem Sinne: Viel Erfolg für das kommende Quartal bzw. natürlich für das gesamte Jahr 2022.

Doch nun wünsche ich Ihnen im Namen der Redaktion eine gute Lektüre der vorliegenden Ausgabe 5/2022.


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