12-2017 Klima-Lüftung

Regelung von Komfortlüftungsanlagen

Jochen Sattelberger. Credit: Pluggit

In modernen und energieeffizienten Gebäuden erfreuen sich Komfortlüftungsanlagen immer mehr Beliebtheit. Doch neben einer fachgerechten Planung, der Auswahl geeigneter Qualitätsprodukte und der ordnungsgemäßen Montage trägt gerade oft erst die Regelung zu höchstem Komfort und effizienter Betriebsweise bei.

von: Jochen Sattelberger

Ein Kommentar von Jochen Sattelberger, Vertriebsleiter bei Pluggit und Präsident des Verbands Komfortlüftungssysteme Austria.

Die Auslegung der Lüftungsanlage erfolgt grundsätzlich nach der ÖNORM H6038. Doch eine Norm geht grundsätzlich nicht oder nur ansatzweise auf individuelle Bedürfnisse und Lebensgewohnheiten ein. Hier sorgt die Regelung der Komfortlüftung für das Plus an Komfort und Effizienz. Prinzipiell unterscheidet man bei Komfortlüftungsanlagen zwischen manueller (3-Stufen-Schalter), zeitgesteuerter und bedarfsorientierter Regelung. Ich möchte hier auf die beiden Letzteren eingehen, da diese über das Mindesterfordernis hinausgehen.

Einfache zeitgesteuerte Regelung
Diese Regelung ermöglicht zumindest ein vorwählbares zeitabhängiges Regeln der Komfortlüftungsanlage. Damit ist es möglich, zu bestimmten Tageszeiten die Leistung der Anlage zu reduzieren bzw. zu erhöhen und den Lüftungsbedarf an den individuellen Bedarf anzupassen (nicht zu Hause vs. zu Hause).

Erweiterte zeitgesteuerte Regelung
Hier gibt es weitere Möglichkeiten, die zeitabhängige Steuerung einzustellen, z.B. jeden Tag unterschiedlich über eine ganze Woche oder zusätzlich noch weitere Lüftungsstufen auszuwählen. Mit der Zeitsteuerung lässt sich die Lüftungsanlage schon deutlich besser und komfortabler (automatisch) an die individuelle Lebenssituation anpassen. Bedarfsorientierte Steuerung Hier wird die Lüftungsanlage abhängig von der Luftqualität (vergleichbar einer witterungsgeführten Heizungsregelung) gesteuert. Dies sorgt dafür, dass die Lüftungsanlage ihre Leistung - am besten modulierend - an die Luftqualität anpasst. Hier helfen unter- schiedliche Sensoren wie VOC-Sensoren, CO2-Sensoren oder Feuchtesensoren, die Leistung der Anlage zu jeder Zeit an den aktuellen Bedarf anzupassen. Ob hier einer der Sensoren zentral im Lüftungsgerät oder mehrere Sensoren in unterschiedlichen Räumen platziert sind, ist eine Frage des individuellen Anspruchs. In der Regel ist man aber schon mit zentralen Sensoren im Gerät oder einem Sensor im wichtigsten Raum sehr gut bedient. Natürlich kann man durch eine Kombination aus Zeitsteuerung und Bedarfsregelung das System nochmals besser an die individuelle Situation anpassen, so dass man dann auch noch für jedes Zeitfenster definieren kann, ob sensorgesteuert oder manuell gearbeitet werden soll!

Die Zonensteuerung
Zu guter Letzt wäre aber auch noch die Zonensteuerung zu erwähnen, die es ermöglicht, die Luftmengen raumweise bedarfsgerecht zu steuern. Diese Regelung ist zwar durchaus eine Optimierung, aber doch recht aufwendig und ermöglicht so nur ein sehr bescheidenenes Kosten-Nutzen Verhältnis. Insgesamt verbessert die Bedarfssteuerung den Komfort (ist die Luft schlecht, lüftet die Anlage mehr; ist die Luft gut, reduziert die Anlage die Leistung entsprechend) dadurch, dass die Lüftungsanlage je nach Sensor danach trachtet, einen vorgegebenen Wert nicht zu über- oder zu unterschreiten. Gleichzeitig wird dadurch aber auch unnötiges Lüften vermieden und damit der Energieverbrauch der Anlage noch weiter reduziert; die Lüftungswärmeverluste noch weiter gesenkt - das schont den Geldbeutel und auch die Umwelt. Und im Winter hilft diese Regelung auch, einer zu trockenen Luft entgegenzuwirken. Die Entscheidung für eine bestimmte Art der Regelung orientiert sich demnach am individuellen Anspruch, wobei schon erwähnt werden muss, dass eine Bedarfsregelung immer auch eine wirtschaftliche und damit auch eine vernünftige Lösung und keinesfalls als Luxus einzuordnen ist.


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