10/2012

Stress-Abbau im Arbeitsalltag

Es kommt nicht darauf an, sofort alles umzusetzen, sondern darauf, überhaupt einmal zu beginnen. Foto: Klobucsar

900.000 Menschen pro Jahr nehmen das Gesundheitssystem wegen psychischer Erkrankungen in Anspruch. Für kleine Unternehmen bringt das bereits wirtschaftliche Gefahren mit sich.

Stress ist unser täglicher Begleiter. „Red mich nicht an, ich bin grad im Stress.“ Wer hat so etwas noch nicht von seinen Kollegen gehört oder als Chef seinen Mitarbeitern gesagt? Kurzzeitig gehören derartige Stress-Stoßzeiten schon einmal dazu, aber über einen längeren Zeitraum sind solche oder ähnliche Folgen von psychischen Belastungen ohne ausreichende Erholungsmöglichkeiten gesundheitsgefährdend. Was gerne übersehen wird: Sie verursachen hohe Kosten. 

Stress kostet
Vor 50 Jahren waren noch Unfälle und körperlicher Verschleiß die klassischen Erkrankungen am Arbeitsplatz. Heute wird arbeitsbedingter Stress als zweitwichtigstes Problem in Bezug auf Sicherheit und Gesundheit von Firmen benannt. Der Zusammenhang zwischen arbeitsbedingtem Stress und psychischen Gesundheitsstörungen ist in zahlreichen Studien belegt. Zu enge Terminvorgaben und damit steigender Zeitdruck, Konflikte und Mobbing, aber auch mangelnde Anerkennung und Wertschätzung sowie der Angst um den Arbeitsplatz begünstigen die Entstehung von psychischen Erkrankungen. Laut Angaben des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungen nahmen 900.000 ÖsterreicherInnen im Jahr 2009 das Gesundheitssystem aufgrund psychischer Erkrankungen in Anspruch. Zwischen 2007 und 2009 konnte ein Anstieg der Krankenstände aufgrund psychischer Erkrankungen um 22 Prozent verzeichnet werden. Krankenstände aufgrund psychischer Erkrankungen dauern beinahe viermal so lange als aufgrund körperlicher Erkrankungen. Eine Schätzung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales in Deutschland hat ergeben, dass ein Fehlzeitentag ein Unternehmen im Schnitt mit rund 400 Euro belastet. Diese Zahlen bergen neben dem menschlichen Leid auch wirtschaftliche Gefahren, gerade für kleine Firmen. Aber nicht nur aufgrund von Krankenständen entstehen den Unternehmen Kosten. Erhöhte Fluktuation, verringerte Leistungsfähigkeit, unzufriedene Kunden und ein schlechtes Image tragen das ihre dazu bei. 

Gesetzliche Verpflichtung
Um es gar nicht so weit kommen zu lassen, ist im ArbeitnehmerInnenschutzgesetz die Pflicht des Arbeitgebers zu einer umfassenden Gefährdungsbeurteilung festgeschrieben. Das bedeutet, dass sowohl körperliche als auch psychische Gefahren ermittelt, beurteilt und beseitigt werden müssen. Neben Hinweisen auf physikalische Einwirkungen, wie z. B. Arbeitsplatz, Arbeitsmittel oder Arbeitsstoffe, finden sich auch eindeutige Hinweise auf die „weichen“ Faktoren in diesem Gesetz. Das sind beispielsweise Arbeitsverfahren, soziale Beziehungen, Arbeitsvorgänge oder die Ablauforganisation im Unternehmen. Eine EUweite Inspektionskampagne soll den Blick auf eben diese psychosozialen Risiken lenken. In Österreich wird seit vergangenem Jahr durch das Arbeitsinspektorat vermehrt die Gefährdungsbeurteilung in Hinblick auf die Evaluierung arbeitsbedingter psychischer Belastungen geprüft. Doch wie soll man etwas erheben und dafür entsprechende Maßnahmen ableiten, das weder greifbar noch für jeden gleich ist? Nach dem Motto „Was dich stresst, lässt mich noch lange kalt“ empfinden Menschen gleiche Vorgänge sehr unterschiedlich.

Lesen Sie den gesamten Bericht samt Praxisbeispiel von Mag.a. Andrea Blattner (www.a-b-e.at) in Ausgabe 10 ab Seite 6.


Das könnte Sie auch interessieren

Alle Fotos: © Alex Muchnik / MESSE ESSEN GmbH

Mit einem erweiterten Angebot hat die SHK+E ESSEN eindrucksvoll die Messesaison für die Branche eingeläutet: Rund 30.000 Fachbesucher kamen vom 19.…

Weiterlesen
Alle Fotos: © Vaillant

1874 war ein besonderes Jahr. Alles begann mit einer Anzeige in der Remscheider Zeitung: Am 1. August 1874 „empfiehlt sich“ der „Kupferschläger und…

Weiterlesen
© Frauenthal

Bewährtes Führungsteam neu aufgestellt: Die Frauenthal Handel Doppelspitze, Erika Hochrieser und der neu eingesetzte Robert Just, luden zum Dialog in…

Weiterlesen
Alle Fotos: © Manfred Strobl

In der Landesberufsschule Zistersdorf sorgen aktuell 33 Pädagoginnen und Pädagogen für die Ausbildung von 930 Lehrlingen.

Weiterlesen
© Max Slovencik

Am 20. März fand das großes Frühlingsfest der Wiener Installateure statt. Mit im Boot waren auch KollegInnen „benachbarter“ Innungen, die die neue…

Weiterlesen
Alle Fotos: © Kessel

Der Entwässerungsspezialist KESSEL präsentiert mit seinem neuen Variofix Ablaufstutzen den ersten zweidimensional anpassungsfähigen Verschiebeadapter…

Weiterlesen
Alle Fotos: © Franz Neumayr

Utl. Marcel Riener aus Reingers holte die Gold-Medaille. Die Silber-Medaille ging an den Tiroler Andreas Hussl und die Bronze-Medaille gewann Lukas…

Weiterlesen
Alle Fotos: © Villeroy & Boch

Durchatmen und zur Ruhe kommen: Das geht nicht nur in der Natur, bei einem Spaziergang durch den Wald, sondern auch zu Hause, im eigenen Badezimmer.…

Weiterlesen
Alle Fotos: © Rabmer

Der Weltwassertag 2024 mit dem Motto „Water for Peace“ erinnert uns daran, dass Wasser nicht selbstverständlich ist. Zudem wird der Ruf nach…

Weiterlesen
Alle Fotos: © GRIFFNER/Jorj Konstantinov

Der Kärntner Holzbauprofi GRIFFNER baut in seinem Werk ab sofort ein Fertighaus als Meisterwerk funktionalen Wohndesigns. Entworfen wurde es vom…

Weiterlesen

Abonnement und Mediadaten

Sie wollen die führende österreichische Fachzeitschrift kennen lernen?
Sie wollen sich über Erscheinungstermine, Schwerpunkte und Werbemöglichkeiten informieren?

Hier sind Sie richtig.  

AbonnEment

Mediadaten

Termine

PV-KONGRESS 2024

Datum: 04.04.2024
Ort: Wien

Das Notfallhandbuch für den Installateurbetrieb

Datum: 08.04.2024
Ort: Wien, SHL-Center

Fachtagung Regenwasser in der Stadt

Datum: 09.04.2024
Ort: Linz

Mehr Termine

Anmeldung zum Newsletter

Herr / Mr  Frau / Mrs