Die Sonne schickt keine Rechnung, und zwar an niemanden. Ob mittels Solarthermie Wärme gewonnen oder dank Photovoltaik Strom erzeugt wird, beides ist dem großzügigen Himmelsgestirn gleichermaßen recht und billig. Warum also nicht beides auf einmal machen? Bisher stellte die gleichzeitige sinnvolle Nutzung der Sonne für Strom und Wärme große Herausforderungen. Doch heute wird es immer einfacher, beides sowohl energieeffizient als auch wirtschaftlich zu kombinieren.
Alles in einem
Solarthermie-Spezialist Sonnenkraft hat mit der Sonnenheizung Sol+ eine Lösung auf den Markt gebracht, bei der gleich drei Umweltenergieformen unter einen Hut gebracht werden: Solarwärme, Photovoltaik und eine Luft-Wasser-Wärmepumpe.
Das Prinzip ist einfach: Zur Erzeugung von Raumwärme und Warmwasser wird zuallererst Solarthermie genutzt. Die Wärmepumpe schaltet sich erst bei zusätzlichem Bedarf zu und wird zudem mit Strom aus PV-Modulen betrieben, die gemeinsam mit den Sonnenkollektoren am Dach montiert werden.
Genau dieses Konzept hat die Familie Schemitsch aus Klagenfurt überzeugt, als sie an die Planung eines neuen Einfamilienhauses ging. Petra Schemitsch ist Umweltbeauftragte bei einer großen Spedition. In dieser Funktion ist Glaubwürdigkeit ein wesentliches Kriterium, so Schemitsch: „Deshalb war auch im Privatleben die Entscheidung für die vollständige Nutzung von erneuerbarer Energie eine Selbstverständlichkeit.“ Das neue Haus wurde in Niedrigenergiebauweise errichtet und mit der neuen Gesamtheizung von Sonnenkraft ausgestattet, die sich zu 100 Prozent aus Sonnen- und Umweltwärme speist.
Technische Daten
Die technischen Daten sind schnell aufgezählt: Herzstück der Anlage sind 20 m2 Sonnenkollektoren SKR500 mit 2 x 1.000-l-Pufferspeicher sowie dem Schichtlademodul Slm50hE und dem Frischwassermodul FWM15 für die optimale thermische Solarnutzung. Die Wärmepumpe HP12M sorgt für die Zusatzheizung, 20 PV-Module (5 kW-Peak) für die elektrische Sonnennutzung. Auf dem Dach wurden die Kollektoren und die PV-Module aus optischen Gründen in gleicher Breite angeordnet. Nur Experten können an der leicht unterschiedlichen Optik und an der jeweils an die technischen Anforderungen angepassten Winkelstellung erkennen, dass hier zwei völlig unterschiedliche Technologien einträchtig nebeneinander funktionieren. Im Haus selbst sorgt eine Fußbodenheizung für Niedertemperatur-Wärmeverteilung. In Summe, so rechnet DI Dr. Wolfgang Guggenberger vor, wird diese Anlage mehr Energie erzeugen, als das Haus zum Bewohnen benötigt: „Wir haben langjährige Erfahrungen mit der Simulationsrechnung und wissen, dass die Ergebnisse in der Realität nur geringfügig abweichen“. Mit einer Sol+ Anlage werden je nach Standort und Wetterlage des Hauses zwischen 90 und 120 Prozent des Energiebedarfs abgedeckt – selbstverständlich inklusive Haushaltsstrom. Guggenberger: „Im Durchschnitt reicht eine 5 kW-Peak-Anlage, um sowohl den Haustechnik-Strombedarf als auch den etwa 2.500 kWh Haushaltsstrombedarf mehr als nur abzudecken.“ Beim Haus der Familie Schemitsch liegt der Eigendeckungsgrad bei über 100 Prozent.
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