Chance Gebäude

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Nicht beim Verkehr gibt es die größten Einsparungsmöglicheiten, sondern bei Gebäuden.
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Der Nachhaltigkeitsexperte Klaus Bergsmann zeigte am 8. Juni im Rahmen eines Techem-Webinars auf, wie Verantwortliche aus der Bau- und Immobilienwirtschaft dazu beitragen können, den ökologischen Fußabdruck spürbar zu verringern.

von: Redaktion

Der Gebäudesektor ist für 40 Prozent des europäischen Energieverbrauchs verantwortlich und zugleich einer der größten Umweltbelaster weltweit. Die Online-Veranstaltung war der Auftakt der neuinitiierten Webinar-Reihe „Energiemanagement in Immobilien“ des Servicedienstleisters Techem, der auf Energiemanagement und Ressourcenschutz, Wohngesundheit und Prozesseffizienz in Immobilien spezialisiert ist. 
Mit dem Satz „Nachhaltigkeit als existentielle Herausforderung!“ startete Klaus Bergsmann seinen 90-minütigen Vortrag, mit dem Ziel, die zahlreichen Teilnehmer aus der Immobilienbranche auf einen Aspekt aufmerksam zu machen, der in der Klimadebatte oft zu wenig Beachtung findet: Zweifelsohne zählt der Verkehr, insbesondere der Individualverkehr, zu den größten Energieverbrauchern. Was viele jedoch überrascht, ist die Tatsache, dass der Gebäudesektor dicht danach folgt. „Um bis 2050 klimaneutral zu sein, werden zirka 350 Milliarden Euro pro Jahr benötigt. Davon entfallen fast 50 Prozent auf die Sanierung von Gebäuden", erklärt der Nachhaltigkeits-Experte, der seit 1982 in führenden Positionen im Finanzwesen tätig ist und diese im Bereich Sustainability berät und vorantreibt. In Österreich müssten laut einer Studie der WKO (Mai 2022) zur Erreichung des Klimaziels 2030 jährlich rund 20 Milliarden Euro in Gebäude investiert werden, „um das Thema Klimawandel an der richtigen Wurzel zu erwischen.“

Heiße Jahre
„Mit der Natur können wir nicht ‚ver-handeln‘ – wir müssen handeln!“, appelliert Bergsmann dabei an die Entscheidungsträger im Publikum. Das Problem sei ökonomisches Kurzfristdenken. Nachhaltigkeit erfordere ein systemisches Verständnis, um bei jeder Entscheidung sowohl die ökonomischen, ökologischen wie auch sozialen Auswirkungen berücksichtigen zu können. Den Teilnehmern gab er hierfür Einblick in Definitionen, zahlreiche Statistiken und auch die Hintergründe und Ziele des Green Deals der Europäischen Union. Mit dem Green Deal wurde erstmals eine Fülle von rechtlichen und regulatorischen Maßnahmen auf den Weg gebracht, um das Wirtschaftssystem im Sinne der Nachhaltigkeit umzugestalten.

Energieverbräuche sichtbar machen
Abschließend zitiert Bergsmann die Energieeffizienz-Richtlinie: „Die wirksamste Maßnahme gegen den Klimawandel ist es, Energie effizient einzusetzen. Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde reduziert die CO2-Emissionen, entweder durch energieeffizientes Bauen oder durch die Messung und Sichtbarmachung der Energieverbräuche.“ Die Europäische Energieeffizienz Richtlinie (EED) hat zum Ziel, den Energieverbrauch in der Europäischen Union effizienter zu gestalten und sieht unter anderem vor, dass installierte, nicht fernauslesbare Verbrauchserfassungsgeräte nachgerüstet oder ausgetauscht werden müssen, um unterjährige Verbrauchsinformationen zu ermöglichen. Diese helfen den Bewohnern dabei, ihren Energiehaushalt zu optimieren und unnötigen Verbrauch zu reduzieren.

Webinar-Reihe mit Schwerpunktthemen
Die Online-Veranstaltung war der Auftakt der neuen Webinar-Reihe von Techem. Das Unternehmen ist Servicedienstleister für smarte und nachhaltige Gebäude und unterstützt Immobilienbesitzer, Hausverwaltungen und auch die Bewohner dabei, ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Gesetzt wird dabei auf innovative Technologien rund um Heizungsanlagen und Wassertechnik. „Mit der Webinar-Reihe wollen wir Impulse in der Branche setzen und das Augenmerk auf die essenziellen Themen der Zukunft lenken. Diese sind Digitalisierung und Nachhaltigkeit – in allen Bereichen des Lebens“, so Karl Moll, Geschäftsführer von Techem Messtechnik. Unter den Teilnehmern waren Immobilienentwickler, Hauseigentümer, und Immobilienverwalter, die in der anschließenden Fragerunde großes Interesse zeigten. Durch das Webinar führte die Moderatorin Bettina Kerschbaumer. Das nächste Webinar findet im Herbst statt.


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