7-8a/2021 Heizung

Das Einfamilienhaus als Solarkraftwerk

Sonnenkraft
Das Einfamilienhaus von Bernd Lieber erreicht in Zukunft einen solaren Deckungsgrad bis zu 70 Prozent.
Sonnenkraft

Die Sonne als Energiequelle für Elektrofahrzeuge, Heizung, Kühlung und Warmwasser­bereitung. Moderne Solar­technik lässt sich elegant in das Gebäude integrieren.

von: Manfred Strobl

Das Thema Nachhaltigkeit begleitet DI (FH) Bernd Lieber bereits seit über einem Jahrzehnt. Sowohl in seiner jetzigen beruflichen Tätigkeit als Vertriebsleiter für Österreich, Südtirol und die Schweiz für die Sonnenkraft GmbH als auch im privaten Umfeld wurde ihm die nachhaltige Energieversorgung und -nutzung immer wichtiger. Bernd Lieber: „Deshalb war mir schon beim  Hausbau klar: Ein Niedrigenergiehaus muss her. Entschlossen habe ich mich mit meiner vierköpfigen Familie schließlich für ein zweistöckiges Haus mit 145 m2 Wohnnutzfläche.“ Die Errichtung erfolgte im Jahr 2013, das Gebäude wurde mit einer Fußbodenheizung und Deckenkühlung sowie einer Wohnraumlüftungsanlage ausgestattet.

Schritt für Schritt energieunabhängig
Als Heizsystem kommt bei Bernd Lieber in seinem Haus eine Ochsner-Luft-Wasser-Wärmepumpe Air Hawk 208 zum Einsatz. Diese dient sowohl als Heizung im Winter als auch für die Kühlung im Sommer. Für die Warmwasserbereitung kommt die Ochsner-Warmwasserwärmepumpe Europa 323 DK zum Einsatz. Bernd Lieber: „Schnell war jedoch klar, dass das nicht ausreicht, um energieunabhängig zu werden.“

Das Dach kann jetzt mehr
Vor zwei Jahren war der Bauherr auf der ­Suche nach einer Lösung, um seine Terrasse zu über­dachen. Das Dach sollte aber mehr können, als nur vor Wind und Wetter zu schützen. Dabei wurde er auf das Unternehmen Sonnenkraft aufmerksam, das Photovoltaik-Überdachungen anbietet. Transparente Sonnengläser eignen sich ideal für Carports, Wintergärten und Terrassen­überdachungen. Begonnen wurde mit einer 5-kWp-PV-Anlage. Sie arbeitet mit sogenannten „bifazialen Zellen“ besonders effizient und erzeugt noch mehr Strom als herkömmliche Photovoltaikzellen, da sie Sonnenlicht von beiden Seiten aufnehmen kann. Je nach Licht- und Standortsituation erreichen beidseitige Solarzellen um bis zu 60 Prozent höhere Wirkungsgrade, und das bei geringerem Platzbedarf und weniger Material. Wetterschutz und Energiegewinnung in einem – das ist genial. Zusätzlich spart man sich ein Beschattungssystem, denn durch die Zellstruktur wird die Terrasse zu etwa 85 Prozent beschattet. Schnell entschied sich die Familie deshalb, dass nur diese Art der Überdachung in Frage kommt.

Der Sonnenzaun kommt dazu
Seit Bernd Lieber bei Sonnenkraft als Vertriebsleiter begonnen hat, ist er auch begeisterter Elektroautofahrer geworden. In der Firma kann er das Auto bereits mit grüner Energie aus dem firmeneigenen E-Carport versorgen – doch auch zu Hause wuchs damit der Energiebedarf und schnell war klar: Die Photovoltaikanlage muss erweitert werden. Doch auch hier wollte Bernd Lieber nicht zum Klassiker am Dach greifen, sondern hat sich nun für einen Photovoltaikzaun entschieden: „Ich finde es toll, dass Photovoltaikanlagen heutzutage nicht mehr nur Energie liefern, sondern darüber hinaus auch gut aussehen können und sich in die Gebäudearchitektur integrieren lassen. Ein Photovoltaikzaun passt perfekt zu unserem Haus und sieht nicht nur modern aus, sondern liefert den Strom, den ich zusätzlich zum Laden meines E-Autos benötige.“
Ein weiterer ­Vorteil: Mit der Erweiterung der Photovoltaikanlage kann in Zukunft das Haus auch gekühlt werden. Lieber betont: „Gebäudeintegrierte Photovoltaik­anlagen in Kombination mit anderen regenerativen Energiequellen wie Solarthermie oder Wärmepumpe sind für mich die Zukunft. Nur so können wir den Schritt zur Energiewende schaffen.“ Erweitert wurde das System mit zwei 360-kWp-Glas-Glas-Modulen von Sonnenkraft als Terrassen­abgrenzung und Windschutz mit eigenem Mikrowechselrichter für die Steckdose.

Diesen Beitrag finden Sie ungekürzt auch ab Seite 36 der aktuellen Ausgabe 7-8a/2021!


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